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Der Hexer - NR46 - Das Rätsel von Stonehenge

Der Hexer - NR46 - Das Rätsel von Stonehenge

Titel: Der Hexer - NR46 - Das Rätsel von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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noch, wie er mit seinen zerfasernden Tentakeln wild um sich schlug und einige Steinsäulen des Heiligtums wie Bauklötze umwarf.
    Dann wurde mir schwarz vor Augen.

    * * *

    Ich spürte, daß ich nur wenige Sekunden bewußtlos gewesen sein konnte. Und doch war Zeit vergangen; unendlich viel Zeit.
    Als ich hochschreckte, wölbte sich ein blutroter Morgenhimmel über Stonehenge. Morgaines Irrnebel war verschwunden. Nur einige wenige graue Fetzen wehten noch über die Felder, und in der Ferne ertönte der schrille Pfiff einer Lokomotive. Erst nach einigen Augenblicken fiel mir auf, daß Artus’ Grab verschwunden war. Die Säulen, die der sterbende Dämon umgerissen hatte, lagen zum Teil zertrümmert und von Unkraut überwuchert am Boden, teils waren sie ganz verschwunden.
    Für einen Moment fragte ich mich allen Ernstes, ob dies alles nicht vielleicht doch nur ein Traum gewesen war.
    Aber es war real. Ich befand mich in Stonehenge. Avalon war ebenso wirklich gewesen wie Ronyl’ohm, Corabhainn, Morgause und Nimué.
    »Nimué!«
    Ich blickte mich erschrocken um und sah sie wenige Schritte neben mir im feuchten Gras liegen.
    Vorsichtig ging ich zu ihr, kniete neben ihr nieder und berührte ihr blasses Gesicht mit den Fingerspitzen. Im gleichen Moment spürte ich die Veränderung in ihr. Sie war nicht mehr Nimué, sondern wieder Jeany Oldskirk, das Mädchen aus Salisbury, auf seine Art ein ebenso willenloses Werkzeug der Götter, wie ich es gewesen war. Sie hatte der Hexerin Nimué nur als Hülle gedient, so wie ich dem Zauberer Merlin.
    Und doch waren es Nimués goldgesternte Augen, die zu mir aufblickten. Sie lebte noch!
    Aber im gleichen Moment fühlte ich auch, daß sie sterben würde. Ein bitterer Geschmack breitete sich in meinem Mund aus.
    »Merlin, du... du hast gesiegt«, flüsterte sie. »Du hast Ronyl’ohm vernichtet!« Nimués Stimme klang so schwach, daß ich sie kaum mehr verstand.
    »Du darfst nicht sprechen«, sagte ich, »bitte. Ich... werde Hilfe holen, und...«
    Nimué schüttelte mit einer matten Bewegung den Kopf. »Halte mich fest, Merlin, wie damals, als Corabhainn uns von Avalon vertrieb. Damals hegten wir die Furcht, er würde in seinem Haß dem Dämon den Weg in die Welt der Menschen öffnen, doch besaßen wir keine Waffe, die Ronyl’ohm hätte aufhalten können. Und nun, nach so langer Zeit, hast du eine gefunden. Ich freue mich so sehr.«
    Sie legte ihre rechte Hand auf meinen Unterarm und sah mich lächelnd an. In ihren zweifarbigen Augen stand ein dumpfer, ganz allmählich wachsender Schmerz. Etwas in mir krampfte sich zusammen, als ich begriff, daß sie in meinen Armen starb.
    »Du mußt nicht um mich trauern, Merlin«, sagte sie sanft. »Auch wenn ich jetzt sterbe – wir werden uns wiedersehen. So wie wir uns jetzt wiedergesehen haben. Irgendwann wird ein anderes Mädchen wie Jeany Oldskirk geboren, die gleichfalls Nimué ist. Du mußt nur darauf warten... Merlin!«
    Nimué bäumte sich mit einem Schrei auf und sank dann haltlos zurück. Ich hielt sie fest, bis ihr Körper grün zu schimmern begann und durchscheinend wurde. Dann legte ich sie vorsichtig in die Mitte des Steinkreises und trat langsam zurück. Nimués Körper flackerte immer stärker und löste sich in tausend winzige Funken auf.
    Irgendwann, Ewigkeiten danach, drehte ich mich um, hob meinen Degen auf und machte mich auf den langen Weg zurück zur Bahnstation.

    E N D E
     
    Und in vierzehn
    Tagen lesen Sie:

    Niemand wußte, aus welchem Material diese mysteriöse Wand bestand. Niemand wußte, was dahinter war. Beim Anlegen eines Stollensystems waren die Männer auf jene Barriere gestoßen, die aus gestaltgewordener Nacht zu bestehen schien, und von der ein unwiderstehliches Locken und Wispern ausging.
    Kapitän Nemo hatte verboten, die Wand zu durchschreiten, und doch verschwanden immer mehr und mehr Männer darin, ohne je zurückzukehren.
    Die Insel, Nemos Stützpunkt, war zu einer Todesfalle geworden. Wie lange würde es noch dauern, bis endlich die NAUTILUS zurückkehrte? Bis das Unterseeboot die Männer brachte, die allein noch etwas gegen den Schrecken unternehmen konnten – Robert Craven und Howard Lovecraft.
    Und was, wenn es bis dahin niemanden mehr auf dieser Seite der Wand gab?

    Stadt der bösen Träume

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