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Der Hexer - NR46 - Das Rätsel von Stonehenge

Der Hexer - NR46 - Das Rätsel von Stonehenge

Titel: Der Hexer - NR46 - Das Rätsel von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Augen war... irgend etwas. Etwas, das Jack beinahe Angst machte.
    »Sir?« fragte er vorsichtig. »Ist Ihnen nicht gut?«
    Der Fremde antwortete mit leiser Stimme. Aber dann begriff Jack, daß er gar nicht mit ihm sprach, sondern etwas flüsterte, was sich entfernt wie »Neemooah« anhörte.
    Und plötzlich drehte er sich um und rannte wie von Furien gejagt zur Tür hinaus. Jack sah ihm einen Augenblick verdattert nach, dann begann er zu rufen.
    »He, Sie! Mister! Ihr Wechselgeld...!«
    Aber er rief nur einmal.
    Und auch nicht besonders laut...

    * * *

    Der Fremde blieb zwei Schritte vor Jeany stehen und deutete mit dem knotigen Stock in seiner Rechten auf sie. Im ersten Moment war sie nur erstaunt; erstaunt und ein wenig verwirrt. Aber dann...
    Jeany stieß einen erstickten Ruf aus, als sie die beiden ineinander verschlungenen Schlangen erkannte, die den Schaft des Stockes bildeten. Sie... lebten!
    Kaltes, eisiges Entsetzen packte sie, als der Gedanke langsam ganz in ihr Bewußtsein sickerte. Sie mußte weg hier, nur fort! Sie –
    Fast, als hätte er ihre Gedanken gelesen, berührte der Alte sie in diesem Moment mit der Spitze des Stabes. Nur ganz leicht, beinahe sanft, und doch –
    Der Schmerz raste wie ein tobsüchtiges Tier durch Jeanys Körper. Sie schrie auf und wand sich wie unter einem Schlag. Jede einzelne Nervenfaser in ihrem Leib schien in Flammen zu stehen.
    Und irgend etwas in ihr erwachte.
    Es war, als hätte der schreckliche Schmerz eine Mauer durchbrochen, die seit ihrer Kindheit da war. Und dieses Etwas gab ihr die Kraft, auf den Beinen zu bleiben und die Macht des Schlangenstockes zu ertragen. Etwas, das viel stärker war als Jeany, stärker als jeder andere lebende Mensch. Das vielleicht nicht einmal ein Mensch war, sondern...
    Eine steile Falte erschien auf Corabhainns Stirn. Überrascht sah er sie an.
    »Ich sehe, du hast nichts von deiner Hexenkunst verlernt, Nimué«, sagte er. Seine Stimme klang anerkennend, beinahe respektvoll, und gleichzeitig kalt wie Eis. »Doch sie wird dir nichts mehr nützen. Ein zweitesmal entkommst du mir nicht mehr. Du wirst so sterben, wie das Gesetz unserer Bruderschaft es befiehlt.«
    Ein Wort hallte unheimlich hinter ihrer Stirn wider. Ein Name, gleichzeitig der Inbegriff aller Furcht; ein Wort, das sie mit schierem Entsetzen erfüllte, ohne daß sie sagen konnte, warum.
    Nimué.
    War das ihr Name? Sie wußte es nicht.
    Nur eines begriff sie: Daß sie nicht mehr dieselbe Jeany Oldskirk war, die gestern noch in Mrs. Whitefields kleinem Laden Hutbänder und Nähgarn verkauft hatte. Das beschauliche, wenn auch enge Gestern war einem grauenerfüllten Jetzt gewichen, das...
    Dann erlosch die Wirklichkeit endgültig.
    Jeany/Nimué fühlte die fieberhafte Konzentration Corabhainns und sammelte ihre Kräfte, um dem magischen Angriff des Zauberers zu begegnen.
    Corabhainn lachte, machte eine rasche Bewegung mit der Hand und fegte ihren Schild mit einer Leichtigkeit beiseite, die sie entsetzte. Plötzlich begriff sie, daß er genau wußte, wem er gegenüberstand. Sie hatte sich getäuscht. Grausam getäuscht. Nichts war Zufall. Der Alte mußte sich seit sehr langer Zeit auf die Konfrontation mit ihr vorbereitet haben. Damals, als sie noch Nimué war, hätte sie vielleicht eine Chance gegen ihn gehabt. Jetzt versagten ihre Kräfte kläglich. Sie war nicht mehr als ein Kind, das versuchte, sich einem Riesen in den Weg zu stellen.
    Trotzdem wurde sie von den ungeheuren Kräften des Alten nicht unterworfen. Gerade als ihr Geist in den blutroten See des Wahnsinns tauchte, spürten ihre Sinne etwas wie ein helles Licht, ganz in der Nähe, das ihre Gedanken wie eine Motte anlockte und ihr die Kraft gab, sich dem geistigen Zugriff des alten Magiers zu widersetzen. Eine Quelle von großer Kraft, noch sehr weit entfernt, aber ungeheuer stark. Ohne daß sie selbst es genau erklären konnte, verband sich etwas von dieser Kraft mit der ihren.
    Sie war noch lange nicht stark genug, Corabhainn zu besiegen. Aber sie konnte ihm standhalten, wenigstens für den Augenblick...
    Corabhainn wurde unruhig, als er bemerkte, daß sich Nimué ihm immer stärker entzog.
    »Was ist das?« fragte er mißtrauisch. »Welches Spiel treibst du mit mir, Nimué? Versuche mich nicht zu täuschen. ›Er‹ kann es nicht sein. Ich habe ihn selbst seiner Strafe zugeführt!«
    Corabhainns Stimme zitterte, aber sie spürte, daß es nicht nur Wut und Enttäuschung waren, die sie schwanken ließ, sondern auch

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