Der Hexer - NR48 - Geistersturm
Befreiung aus den Kerkern zwischen den Dimensionen nun näher sind als je zuvor. Aber noch sind die SIEBEN SIEGEL DER MACHT, die die GA befreien können, nicht zusammengefügt, ja Robert besitzt nicht einmal alle sieben, sondern nur fünf dieser uralten Kleinode. Trotzdem – die ALTEN scheinen kurz vor ihrem Ziel – und Shadow setzt Himmel und Hölle in Bewegung (und das wörtlich!), um dies zu verhindern.
Priscylla, Roberts Freundin, scheint unterdessen von ihrer geistigen Umnachtung geheilt. Wir erinnern uns – einst war sie vom Geist der Hexe Lyssa besessen, bei deren Austreibung auch Pris Geist geschädigt wurde. Dann geriet sie in Necrons Gefangenschaft, und der alte Hexenmeister (und Roberts Erzfeind) verschmolz ihre Seele mit dem NECRONOMICON, dem Buch des Bösen. Auch nachdem Robert Necron vernichten und Pri befreien konnte, schien etwas von dieser unheiligen Verbindung in ihrem Geist zurückgeblieben zu sein.
Doch zurück zu den Siegeln. Für alle, die ihre Kenntnisse über diese entscheidenden Faktoren noch einmal auffrischen wollen, habe ich hier aufgeführt, was die Siegel sind und in welchen Bänden Robert sie erringen konnte:
1. SIEGEL – Ein kleiner, grünglitzernder Stein, den der Fischgott Dagon damals an Bord seines Schiffes mitführte (Bd. 16).
2. SIEGEL – Eine leuchtende, glasähnliche Kugel, die die Lavahöhlen unter der Vulkaninsel Krakatau vor Wassereinbruch schützte. Als Robert das Siegel entfernte, kam es zu dem vernichtenden Vulkanausbruch (Bd. 21).
3. SIEGEL – Das spiralförmige Auge der Dienerkreatur Shudde-Tuur, gegen die Robert einst in Arcenborough kämpfte (Bd. 23).
4. SIEGEL – Roberts Medaillon, das er von seinem Vater erbte und das sich erst im entscheidenden Zweikampf mit Necron als Siegel entpuppte und den Magier tötete (Bd. 30).
5. SIEGEL – Der Rubin »Auge des Satans«, mit dessen Hilfe der sadistische Magier Nizar über seine arabischen Wüstenvölker herrschte und der sich letztendlich gegen ihn selbst wandte (Bd. 38).
Wie die beiden letzten der SIEBEN SIEGEL DER MACHT aussehen, werdet Ihr in diesem und dem nächsten Band erfahren...
* * *
Etwas stimmte nicht.
Ich konnte das Gefühl nicht richtig in Worte kleiden, aber es erschien mir fast, als sei die Gegend von einer unsichtbaren, nur unterschwellig spürbaren Aura des Bösen durchdrungen. Jeder Stein, jeder Busch und jeder der wenigen, verkrüppelten Bäume schien Gefahr auszuatmen, ein unbestimmtes, vages Grauen, das wie auf dürren Spinnenbeinen in meine Seele kroch und mich mit einem ständig wachsenden Gefühl des Unbehagens erfüllte. Es war noch keine wirkliche Furcht, aber doch etwas, das ihr sehr nahe kam.
Unbehaglich sah ich mich um. Ich hatte in den vergangenen siebenundvierzig Abenteuern gelernt, auf meine Ahnungen zu hören. Es war der bisher sicherste Weg, am Leben zu bleiben.
Aber da war nichts.
Nur das Moor.
Ein Weg, gerade breit genug, um halbwegs sicher darauf gehen zu können, schlängelte sich vor und hinter mir zwischen den Moorgewächsen durch, die auf eine bizarre, mit dem Auge nicht zu erfassende Art tot anmuteten.
Nebelstreifen stiegen aus dem Sumpf. Wie die oktopoiden Arme eines gestaltlosen Ungeheuers schienen sie über die Pflanzen zu tasten, um ihnen alles Leben zu entziehen und die Atmosphäre der Düsternis noch zu vertiefen.
Über mir spannte sich ein grauer, an Quecksilber erinnernder Himmel.
Am Horizont zeigten sich noch letzte rötliche Streifen und erinnerten an den Sonnenuntergang, der erst wenige Minuten zurückliegen konnte. Aber das Licht verblaßte rasch. Immer rascher breiteten sich die Schatten der Abenddämmerung über die Landschaft aus und deckten sie wie ein finsteres Tuch aus gestaltgewordener Nacht zu.
Ich ließ meinen Blick ziellos umherirren, doch in allen Richtungen zeigte sich das gleiche trostlose Bild. Nirgendwo gab es auch nur den geringsten Hinweis darauf, wo ich mich befand.
Ich wußte nicht einmal, wie ich hierhergekommen war.
Die vage Erinnerung an Feuer tauchte aus meinem Gedächtnis auf. Feuer und ein riesiges, mit seltsamen, unbegreiflichen Symbolen verziertes Portal, das mich aufgesogen und hierhin ausgespien hatte. Doch ich wußte nicht zu sagen, ob es sich um echte Erinnerungen handelte, oder nur um eine Vision.
Es war auch gleichgültig.
Viel wichtiger war für mich, wie ich wieder von hier wegkam, und das möglichst schnell.
Die bizarre Moorlandschaft flößte mir Angst ein. Eine Angst, die sich nicht allein durch meine
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