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Der Hexer - NR48 - Geistersturm

Der Hexer - NR48 - Geistersturm

Titel: Der Hexer - NR48 - Geistersturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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sich fortriß. Raum und Zeit wurden bedeutungslos, ein Kaleidoskop durcheinanderwirbelnder Farben und Formen. Um sie herum pulsierte die Ewigkeit.
    Aber sie begriff, daß sie gerettet war, zumindest für eine kurze Zeit.
    »Du hast den verbotenen Namen genannt«, donnerte eine Stimme direkt in ihren Gedanken. »Und du hast mich verraten. Aber ich will dir eine letzte Chance geben, deinen Fehler auszumerzen. Dir bleibt genug Zeit, bis der Vollstrecker deine Spur wiederfindet. Töte Robert Craven, bevor er die SIEGEL bricht!«
    Die Stimme verstummte, und wieder fühlte Shadow, wie sie durch die Ewigkeit geschleudert wurde. Sie wußte, wo ihre Reise enden würde.
    Töte Robert Craven! hallte noch einmal der Befehl des GROSSEN ALTEN in ihr wider.

    * * *

    Die Feuerlohe, der Raum um mich herum, Howard, Pri... alles löste sich in Nichts auf.
    Ich befand mich in der Eingangshalle. Rowlf und Mary standen mit schreckensbleichen Gesichtern neben mir. Auch Priscylla befand sich bei ihnen. Und Howard.
    Howard!
    Der stinkende Zigarrenrauch, den er mir entgegenblies, überzeugte mich, daß es sich um kein Trugbild handelte.
    Aber ich hatte ihn doch erschossen! Deutlich sah ich seinen toten Körper ein paar Schritte entfernt liegen und...
    »Was...?« murmelte ich und schaute genauer hin.
    Es war nicht Howards Körper. Der Mann war kleiner und nicht ganz so hager. Mit zwei Schritten erreichte ich den Leichnam und drehte ihn herum. Jetzt erkannte ich, um wen es sich handelte. Es war Professor Denham. Er hielt den Revolver noch in der Hand. Die Kugel hatte sein Herz getroffen, genau wie ich es im Traum bei Howard gesehen hatte.
    »Wieder... ein Traum«, stammelte ich. Nur langsam fand ich in die Realität zurück. Jetzt erinnerte ich mich auch wieder vage daran, daß ich beim Verlassen des Sanatoriums für einen Sekundenbruchteil das mit seltsamen Symbolen beschlagene Portal gesehen hatte.
    Zu diesem Zeitpunkt mußte der Traum bereits begonnen haben.
    Aber er war anders gewesen als die vorigen Male. Ich hatte nicht still gelegen, sondern mich bewegt und gehandelt.
    »Er wollte mich umbringen«, hauchte Pri. »Er hätte mich erschossen, wenn du nicht...« Sie führte den Satz nicht zu Ende. Ihr Blick flackerte, dann verdrehte sie die Augen und sank ohnmächtig zusammen. Mary fing sie auf.
    »Ich muß allein mit dir sprechen«, wandte ich mich unsicher an Howard. Es hatte nichts damit zu tun, daß ich Mary oder Rowlf nicht mehr vertraute, aber Howard konnte ich am ehesten zu erklären versuchen, was ich selbst nicht verstand.
    Wir traten in den Salon. Ich schenkte mir ein Glas Cognac ein und schüttete den Alkohol mit einem Schluck in mich hinein. An meiner rechten Hand befanden sich frische Schnittwunden.
    »Was ist geschehen?« murmelte ich.
    »Was geschehen ist?« Howard runzelte die Stirn. »Aber das mußt du doch am besten...«
    »Ich habe wieder geträumt«, murmelte ich. »In der Vision lief alles ganz anders ab.«
    Er starrte mich irritiert an, sog ein paarmal an seiner Zigarre, schnippte die Asche auf den Teppich und zuckte kopfschüttelnd die Achseln.
    »Du bist zusammen mit Priscylla hergekommen. Kaum wart ihr hier, als dieser Irre auftauchte. Wenn ich sie nicht kriege, soll sie keiner haben! brüllte er und zielte mit der Waffe auf Priscylla. Du hast dich auf ihn gestürzt. Beim Handgemenge löste sich ein Schuß und traf ihn.« Wieder sog Howard an seiner Zigarre und blies mir eine Rauchwolke entgegen. »Ich freue mich schon darauf, Inspektor Cohen wieder im Haus zu haben und ihm alles zu erklären«, fügte er mit einem irgendwie gequält wirkenden Lächeln hinzu.
    Ich erklärte ihm, was ich erlebt hatte. Ungläubig starrte er mich an, unterbrach mich jedoch kein einziges Mal und schwieg auch noch mehrere Minuten, nachdem ich geendet hatte.
    »Das ist unglaublich«, ergriff er schließlich wieder das Wort. »Hätte ein anderer mir diese Geschichte erzählt... Aber wir werden wohl nie genau herausfinden, wo die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit verlief.«
    »Vielleicht doch«, murmelte ich. Ich schaute auf die frischen Wunden an meiner Hand, sprang dann auf und rannte so schnell in die Küche, daß Howard Mühe hatte, mir zu folgen. Das Fenster der Außentür war unversehrt. Ich lief in die Eingangshalle zurück und kniete neben Denham nieder. Hastig ergriff ich den Revolver, öffnete die Trommel und schüttelte die Patronen in meine Hand.
    Zwei leere Hülsen befanden sich darunter. Sie waren noch ein wenig warm;

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