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Der Hexer von Quin

Der Hexer von Quin

Titel: Der Hexer von Quin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Eingeborene von den Inseln, der Jäger Hoono… er ist dein Diener und gehorcht dir?« fragte Luxon weiter.
    »Ja. Mehr oder weniger sind dies alles meine Diener. Ich habe ihnen alles beigebracht. Ich habe sie gelehrt, sich gegen die Sklavenfänger aus dem Zaketerreich zu wehren. Ich werde eines Tages meine Rache nach dem Reich der Mächtigen tragen!«
    »Du mit einigen tausend Quinen hast den Zaketern Rache geschworen?« meinte Luxon voller Verwunderung. »Ich habe ihre Macht erfahren müssen. Sie stahlen die Neue Flamme, das Symbol meiner herrschaftlichen Stadt und das Symbol der Lichtwelt.«
    »Betrachte mich als Rebellen, als Mann, der sich nur auf seine eigene Kraft verläßt. Noch bin ich ein Magier mit großen Kräften. Wirst du mir gegen die Zaketer helfen?«
    Luxon brauchte nicht lange zu überlegen, um Kukuar die richtige und wahrheitsgetreue Antwort zu geben.
    Er wußte nicht alles über das Reich der Zaketer. Sein Wissen war aus zahlreichen Mosaiksteinen zusammengesetzt, die ein unvollkommenes Bild ergaben. Für ihn standen jedoch einige Erkenntnisse unverrückbar fest.
    »Ich kämpfe nicht eigentlich gegen die Zaketer. Vielleicht sind ihre und unsere Ziele identisch. Dennoch befinden wir uns in Gegnerschaft. Aber ich verfolge eigene Ziele, Kukuar. Andere Ziele!«
    »Was ist dein Ziel?« fragte Kukuar und deutete nach rechts. Dort, in einem kleinen Hof, konnte Luxon einige Orhaken und die Bewegungen ihrer Reiter erkennen.
    »Es geht mir, als Shallad des Ostens, hauptsächlich um die Neue Flamme. Dieses Wahrzeichen muß ich, koste es, was es wolle, nach Logghard zurückbringen.«
    »Für mich bedeutet dein Wort, daß wir Seite an Seite kämpfen!« beharrte der Zauberer.
    »Ich kann nichts versprechen«, sagte Luxon entschieden. »Aber du und ich, wir sind keine Gegner.«
    Luxon erfuhr, daß es sozusagen zwei große Stämme von Quinen gab. Eine Hälfte bewohnte als Fischer, Jäger und Krieger die kleineren Inseln und die Uferzonen von Quin. Mittelgroße, sehnige Gestalten, die meist nur ihre Blasrohre und Dolche aus dem ausgeworfenen Gestein der feuerspeienden Berge als Waffen hatten, abgesehen vom Fischgerät, ihren Booten und Kanus. Die Männer trugen meist nur die Hüfttücher, die Frauen Brusttücher, und wenn es kälter wurde, bedeckten sie sich mit Decken über den Schultern.
    Ihr ständiges Problem war die Abwehr und die Gegenwehr: die Küstenstreifen und die Inseln Conee, Inc, Daquo, Laq und Ancoa wurden von den Zaketer-Sklavenfängern immer wieder heimgesucht. Der Zauberer hatte diesen Quinen das Kämpfen beigebracht und ihnen gezeigt, wie man durch Flucht und Angriff, durch List und Mut diesem Schicksal entgehen konnte.
    Die Quinen, die das Hochland bewohnten und meist innerhalb der Stadtmauern zu finden waren, stellten mehr die Ackerbauer und Handwerker dar. Niemals waren je Sklavenfänger hierher vorgestoßen. Die Hauptstadt war selbst den meisten Uferbewohnern nicht genau bekannt; sie kannten sie vom Hörensagen.
    Loo-Quin bedeutete, dies berichtete Kukuar durchaus glaubwürdig, die letzte Zuflucht dieses Volkes. Die Handwerker wußten, wie man Metalle fand und gewann und sie künstlerisch verarbeiten konnte. Mitunter tauschten die Quinen das Metall gegen Waffen aus dem Land der Zaketer.
    »Du mußt wissen, daß das Reich der Zaketer mächtig, aber starr ist. Es gibt keine Veränderungen. Die Stufenleiter der Macht ist unverrückbar für alle Zeiten. Denke nicht daran, Shallad, die Zaketer als Verbündete zu gewinnen.«
    Jetzt, da die Abenddämmerung herankam, bevölkerten sich die Treppen und Terrassen von Loo. Viele Quinen trugen Dreizacke, die sie wie Lanzen hochhielten. Eine Waffe wohl, und gleichzeitig ein Symbol des Ranges oder der Familienzugehörigkeit, sagte sich Luxon und blickte den Zauberer fragend an.
    »Warum nicht? Sie gehören ebenso wie wir zur Lichtwelt!«
    Gleichzeitig deutete er auf die Schwaden und Wolken des riesigen Bandes der Düsterzone weit hinter den rotglühenden Bergkuppen.
    »Niemandem wird gestattet, an den Grundfesten der Macht zu rütteln. Dieses riesige, starre Gebäude würde zusammenbrechen, glaube es mir.«
    »Offensichtlich sind sie selbstherrlich?« fragte Luxon.
    »Ja. Keiner der ›Herren des Lichts‹ – es sind drei –, und schon keiner der sieben Hexenmeister würde einen solchen Versuch zulassen. Du hast genau das vor. Verbündete im Kampf!«
    Die drei letzten Worte spie er förmlich aus.
    Luxon warf einen letzten Blick auf die Gassen und Häuser

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