Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
Vom Netzwerk:
nicht gefangen werden.«
    Er führte sie zu einer Felsstufe, die als natürliche Bank diente. Seine Hände um ihre Taille gelegt hob er sie hinauf und stemmte sich neben ihr hoch. Es war das erste Mal, dass er sie an diesem Tag berührte, und ihr Körper registrierte es freudig. Für einen Mann, dessen Hände ebenso kommunikativ waren wie seine Worte, schien er sehr bemüht, seine Hände ruhig zu halten.
    Nachdem sie das Wasser aus ihrem Haar gedrückt hatte, zog sie die Füße unter ihr nasses Hemd.
    Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und wischte sich das Wasser aus dem Gesicht.
    »Frierst du?«
    Trotz ihrer Gänsehaut fror sie nicht, wie sie erstaunt feststellte. Mollig warm wie in der Sauna war es zwar nicht, aber mindestens zwanzig Grad wärmer als im Freien. Sie schüttelte den Kopf.
    »Es ist viel wärmer als im Wasser.«
    »Und zwar das ganze Jahr über. Ich weiß nicht warum.«
    Sie hörte das leise Echo seiner Stimme, und sie horchte auf Geräusche von außen – Wind, Wasser, das gegen Felsen schlug –, aber abgesehen von den Wassertropfen, die von der Deckenwölbung fielen, war es totenstill.
    »Es ist so still hier.«
    »Ja, wie in einer anderen Welt.«
    »Wie hast du die Höhle gefunden?«
    »Habe ich nicht. Die Einheimischen kennen sie von alters her.«
    »Ein großartiges Versteck. Warst du in deiner Jugend oft da?«
    Ohne zu antworten, warf er ihr aus den Augenwinkeln einen Blick zu.
    Ihr entging der stumme Wink.
    »Ist das der Grund, warum du dich auf Bruces Seite geschlagen hast? Um deinen Landbesitz wiederzubekommen?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Gibst du dich jemals geschlagen?«
    Sie überlegte.
    »Nein.«
    Er seufzte. Schon glaubte sie, er würde ihr nicht antworten, doch nach einer Weile sagte er:
    »Das war teilweise der Grund, der Hauptgrund aber war, dass mein Chief mich darum gebeten hat.« Er sah sie scharf an.
    »Frage nicht weiter. Mehr kann ich nicht sagen.«
    Sie biss sich auf die Lippen und blickte auf die dunkle Wasserfläche. Sie wollte nicht noch mehr Geheimnisse zwischen ihnen. Sie musste ihm gestehen, wer sie war, erst aber musste sie wissen, was er für sie empfand.
    »Kannst du nicht, oder willst du nicht?«
    »Beides.« Er streckte die Hand aus und umfasste ihr Kinn. Die sanfte Berührung jagte ihr Schauer über den Rücken. Pflicht war ein schlechter Grund für eine Ehe – zumal mit ihm.
    »Es ist zu gefährlich für dich, Ellie. Ich versuche, dich zu schützen.«
    Er hatte recht. Es war gefährlich. Das war es, was die Verstrickung mit Bruce so schrecklich machte.
    »Und was ist mit der Gefahr für dich?« Ellie spürte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen. Trotz der Loyalität ihres Vaters König Edward gegenüber empfand Ellie Mitgefühl für den Ehemann ihrer Schwester, den sie immer bewundert hatte. Aber Mitgefühl mit Bruces bedrängter Lage oder nicht, sie wusste, dass seine Sache verloren war. Bruces Versuch, die Krone zu gewinnen, war gescheitert. Ihm und seinen Anhängern war nur ein Aufschub gewährt worden. Das Blut stockte ihr in den Adern bei dem Gedanken, was der König tun würde, wenn sie ihm in die Hände fielen – was unausweichlich war.
    »Wie lange glaubst du der englischen Flotte entrinnen zu können?«
    Er senkte den Kopf, seine Kinnpartie verhärtete sich trotzig.
    »Solange es nötig ist.«
    »Und was geschieht dann? Du lässt dein Leben auf einem Schlachtfeld oder, schlimmer noch, mit einem Strick um den Hals oder unter dem Henkersbeil.«
    »Vielleicht«, sagte er achselzuckend, »vielleicht auch nicht.«
    Ellie war mit ihrer Geduld am Ende. Nichts drang zu ihm durch. Nichts war ernst. Gefahr schien für ihn nicht zu existieren.
    »Kümmert es dich denn nicht, dass du dein Leben verlieren könntest?«
    »Der Tod ist Teil des Kampfes. Und genau das tue ich … kämpfen.« Er lächelte.
    »Meist bin ich der Sieger.«
    Das bezweifelte sie nicht. Sie hatte gesehen, wie er sein Schwert schwang. Mit seiner Größe und Stärke musste er auf dem Schlachtfeld unbezwingbar sein.
    »Aber diesmal kannst du nicht gewinnen. Edward ist zu mächtig. Wie stark ist deine Streitmacht … ein paar hundert Mann?«
    »Es ist noch alles offen.«
    Offenbar hatte er eine Neigung zum Eigensinn, von der sie nichts gewusst hatte.
    »Du glaubst, Bruce hätte eine Chance?«
    »Mehr als das.«
    Aus seinem Ton hörte sie etwas heraus, was sie noch nie gehört hatte. Es war tief, ehrfürchtig und fest. Sie benötigte einen Moment, um es zu erkennen: Loyalität. Plötzlich

Weitere Kostenlose Bücher