Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)
ihre Haut ihr nicht mehr passen. Die intime Stelle zwischen ihren Beinen prickelte.
Von der Reaktion ihres Körpers peinlich berührt, senkte sie ihren Blick.
Seine Fäuste schlossen und öffneten sich an seiner Seite, als kämpfe er um Beherrschung. Mit Erfolg.
»Du solltest nicht Wäsche waschen oder dich um andere Dinge kümmern. Meine Leute sind meine Sache.«
Ihr Blick schoss nach oben. Ging es darum? War er wütend, weil sie sich auf sein Territorium vorgewagt hatte? Sie hatte nur helfen wollen.
»Sehr gut. Nächstes Mal können Eure Leute in verdreckten Sachen herumlaufen und mit ihrem Gestank die Engländer auf schnellstem Weg anlocken. Was kümmert es mich? Ihr könnt meinetwegen mit all den anderen Halunken bis zum Jüngsten Tag in einem englischen Verlies schmachten.«
Er kniff die Augen zusammen, als wolle er sich auf einen Streit einlassen, besann sich aber anders. Er ließ sein verheerendes Lächeln aufblitzen, wieder ganz der gewinnende, verwegene Spitzbube. Diesmal kümmerte es sie nicht. So war es sicherer.
»Sieh doch«, äußerte er gedehnt und mit blitzenden blauen Augen, »es ist gar nicht so schwer, vernünftig zu sein.«
Sie schnaubte wenig damenhaft.
»Als ob Ihr mitreden könntet, wenn es um Vernunft geht«, gab sie leise von sich.
»Was war das, Ellie? Ich habe das nicht richtig gehört.«
»Nichts«, sagte sie störrisch.
»Aber sagt mir, was ich tun soll, während ich auf den unbekannten Tag warte, an dem Ihr geruhen werdet, mich nach Hause zu bringen.«
Er zog die Schultern hoch und wandte sich zum Gehen.
»Du bist ja ein kluges Kind. Sicher wird dir etwas einfallen. Thomas geht es schon besser. Warum kommandierst du nicht ihn eine Weile herum?«
»Ich kommandiere nicht …« Sie hielt zähneknirschend inne. Ein Protest lohnte nicht. Er war unmöglich.
Nun war sie es, die die Fäuste ballte, als sie ihm nachblickte und er pfeifend davonging – der Teufel sollte ihn holen!
Eines Tages würde sie sehen, wie dieses arrogante, unwiderstehliche Grinsen aus seinem viel zu hübschen Gesicht gewischt wurde. Und dann würde sie vielleicht entdecken, was er verbarg.
Zwei Tage nach seinem Wortwechsel mit Ellie im Garten pfiff Erik wieder. Er schlenderte den Pfad zu Megs kleinem Anwesen entlang – nicht um nach dem Mädchen zu sehen, wie er sich versicherte, sondern um zu sehen, wie es Randolph ging.
Da Randolph erkrankt war, hatte Erik keine andere Wahl, als auf Spoon zu bleiben, anstatt auf Islay zu Bruce zu stoßen. Aber nach so vielen Monaten auf der Flucht war Erik es nicht mehr gewöhnt, so lange an einem Ort zu bleiben, und er empfand Unruhe – zumindest war es der Grund, den er sich selbst zurechtlegte.
Von den Bewohnern des Langhauses hatte er überraschend wenig gehört. Nicht dass er es beklagt hätte. Nein, er war hocherfreut, dass der kleine Zankteufel endlich Vernunft angenommen hatte und seinen Männern nicht mehr in die Quere kam und ihm bei jeder Gelegenheit Grund zum Streit lieferte.
Er hatte ohnehin genug um die Ohren. So hatte er die englische Galeere im Auge behalten müssen, die am Tag zuvor die Insel angelaufen hatte, um einige Inselbewohner nach dem Verbleib eines Falken-Schiffes zu befragen. Zum Glück waren die Engländer am Südende der Insel gelandet und hatten das Gebiet nur flüchtig durchsucht. Als sie wieder abzogen, hatten sie außer wüsten Drohungen nichts zurückgelassen.
Ja, er hatte allen Grund, zufrieden zu sein. Nicht nur, dass die Engländer fort waren und das Mädchen sich endlich fügsam zeigte, die Hochstimmung, die einer erfolgreichen Mission stets folgte, beflügelte ihn noch immer.
Verdammt, er fühlte sich so großmütig, dass er zugab, zu heftig auf ihre Waschaktion reagiert zu haben. Der Mief in der Höhle war nicht mehr so schlimm. Aber sein Zorn war groß gewesen, als er nach der Rückkehr von einer Erkundungsaktion auf der anderen Seite der Insel seine Männer splitternackt und schamhaft in der Höhle versteckt angetroffen hatte. Das herrische kleine Kindermädchen hatte einige der gefürchtetsten Krieger Britanniens – seine Krieger – so eingeschüchtert, dass sie ihr ihre Kleidung ausgehändigt hatten. Er hatte ihre Einmischung satt.
Sie war eine Gefangene, um Himmels willen – wenn auch keine typische –, und sie tat gut daran, sich wie eine solche zu benehmen. Ein wenig Unterwürfigkeit war angebracht … zunächst einmal.
Aber Ellie benahm sich nicht so, wie sie es hätte tun sollen. Das war ja das Problem.
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