Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)
hatten, im Vorteil, das würde sich aber ändern, wenn Bruce seine Krone wieder zurückgewonnen hatte. John MacDougall of Lorn leiden zu sehen, würde ebenso befriedigend sein wie der Anblick Edwards, den man mit eingekniffenem englischem Schwanz mit einem Tritt nach England befördern würde.
Erik hätte versuchen können, die Nachricht per Boot zu überbringen, aber schwimmen war viel einfacher – einfacher für ihn zumindest. Die Wachen unterhalb der Burg würden nach einem Boot Ausschau halten, mit einem Schwimmer aber würden sie nicht rechnen.
Er grinste. Unerwartet. Gefährlich. Extrem. So wie er es liebte.
Und es hatte geklappt. Letzte Nacht hatte er die zwei Meilen zwischen Spoon Island und Dunaverty schwimmend zurückgelegt und einem der Männer seines Vetters eine Nachricht übermittelt.
Als Erik sich der Tür von Megs Haus näherte, hörte er das gedämpfte Grollen von Duncans Gelächter, in das sich das viel höhere, fast mädchenhaft glockenhelle Lachen einer Frau mischte. Es war nicht Meg, wie er instinktiv wusste, sondern Ellie.
Etwas an dem Klang behagte ihm nicht. Mit einem flüchtigen Klopfen stieß er die Tür auf.
Und blieb wie angewurzelt stehen.
Duncans Hände lagen um Ellies Taille, um sie hoch in die Luft zu heben, während sie etwas von den großen Vorratsborden holte, die entlang der Deckenbalken an der Kante der Decke eingebaut waren. Aber Erik konnte nur die Augen seines Anverwandten sehen, die an ihrer Kehrseite hafteten, deren erstaunlich wohl geformte Rundung sich allzu deutlich in dem geborgten alten, von langer Verwendung abgetragenen Hemd abzeichnete.
Ellie und Duncan erschraken ob der Unterbrechung. Duncans Griff lockerte sich, und Ellie schrie auf, als er sie fast fallen ließ, Duncan aber schaffte es, sie in seinen Armen aufzufangen, ehe sie auf dem Boden landete.
Verdammt passend, dachte Erik, dessen Nerven aufs Höchste gereizt waren.
Ellies erstaunte Miene wich Belustigung, als sie Duncans Blick begegnete. Wieder brachen sie in Gelächter aus, Eriks Anwesenheit völlig ignorierend.
»Vielleicht hätten wir doch die Leiter nehmen sollen«, sagte sie. Plötzlich trat ein besorgter Ausdruck in ihren Blick.
»Ist Euer Arm noch heil?«
Duncan lachte.
»Mein Arm ist tadellos, Mädchen, wie ich schon gesagt habe, könnte ich ein kleines Ding wie dich mit einem Arm heben – verletzt oder nicht. Du musst mir eine zweite Chance geben, es dir zu beweisen, sonst wird mein Stolz irreparabel verletzt.« Er blinzelte ihr zu.
»Außerdem macht es viel mehr Spaß als eine Leiter.«
Fast tat Erik sein Anverwandter leid, da er wusste, dass Ellie sich auch bei weitaus raffinierteren Flirtversuchen unzugänglich zeigte, als es die matten Versuche seines Vetters waren. In Erwartung ihres Rüffels erlebte er stattdessen einen Schock, als er sah, dass ihr mädchenhafte Röte in die Wangen stieg.
Erik wäre verblüfft gewesen, doch er konnte an nichts anderes denken, als Ellie aus den Armen seines Vetters zu reißen und dann mit seiner Faust durch Duncans schiefes Grinsen zu fahren.
Er sah den anderen aus zusammengekniffenen Augen an. Seine Mutter behauptete, es gäbe eine Ähnlichkeit zwischen den Vettern, er aber sah sie nicht. Duncans Haar war dunkler, und Erik war mindestens um zwei Zoll größer und sehr viel muskulöser als sein um drei Jahre jüngerer Verwandter.
Endlich fiel Ellie ein, dass er da war. Sie sah ihn an – ganz kurz – dann nickte sie Duncan in Eriks Richtung zu.
»Vielleicht sollten wir hören, was Euer Captain will, ehe wir es wieder versuchen?«
Duncan hatte es offenbar nicht eilig, sie auf die Füße zu stellen – bis er Eriks Blick begegnete. Mit einem erstaunten Stirnrunzeln stellte er sie zögernd auf den Boden.
Erik spürte, wie sein Blut sich abkühlte – geringfügig.
»Wollt Ihr etwas, Captain?«
Erik unterdrückte den unerklärlichen Zorn, den er seinem Vetter gegenüber hegte.
»Warum bist du nicht auf deinem Posten?«, herrschte er ihn an.
Ellie trat vor ihn, und Erik hätte gelacht, wenn die schützende Geste ihn nicht so sehr gereizt hätte.
»Es war meine Schuld«, sagte sie.
»Meg hat mich gebeten, Thomas beim Aufwachen eine Tinktur zu verabreichen, und ich konnte die Rosmarinzweige nicht erreichen, die von der Decke hängen. Deshalb habe ich Duncan gebeten, mir zu helfen und die Leiter von draußen zu bringen.«
Duncan grinste sie anerkennend an.
»Und ich habe gesagt, dass wir keine Leiter brauchen.«
Seit wann war aus
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