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Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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Morast gezogen.« Er warf Erik ein Plaid zu.
    »Bedecke dich, ehe du jemanden mit diesem Ding umbringst.«
    Erik grinste. Er war im Leben in keiner Hinsicht zu kurz gekommen.
    »Die Mädchen haben keine Einwände.«
    Der Alte meckerte verächtlich.
    »Was brauchst du heute?«
    Seamus hatte für Scherze noch nie viel übrig gehabt.
    »Gibt es schon Nachricht von unserem Freund?«
    Der Koch schüttelte den Kopf.
    »Noch nicht.«
    »Aber du konntest meine Nachricht übermitteln?«
    »Mein Vertrauensmann hat sich gleich am nächsten Morgen auf den Weg gemacht. Wenn etwas passiert wäre, hätte ich es erfahren.«
    Erik nickte. Lieber hätte er gehört, dass die Botschaft Bruce erreicht hatte, aber im Moment musste er sich damit begnügen.
    »Muss ich noch viele Nächte auf dem Boden schlafen?«, fragte Seamus.
    »Vielleicht noch einige. Ich möchte noch einmal wiederkommen, ehe ich mich wieder empfehle.«
    »Vorsicht, Junge, die Engländer suchen unseren Freund, aber auch dich. Auf deinen Kopf wurden zweihundert Goldstücke ausgesetzt.«
    Erik heuchelte Enttäuschung.
    »Was … nicht mehr?«
    Seamus’ Mund zuckte nicht einmal. Es war ein Vermögen. Nicht so viel wie die dreihundert, die man auf Wallace ausgesetzt hatte, aber mehr als für jeden anderen mit Ausnahme von Bruce.
    »Darüber reißt man keine Witze, Junge. Seltsame Dinge gehen vor.«
    »Du machst dir zu viel Sorgen, Alter.« Er sah die Besorgnis im Gesicht seines Freundes und seufzte.
    »Versprochen … ich werde vorsichtig sein. Glaube mir, ich möchte das Innere eines englischen Verlieses ebenso wenig zu sehen bekommen wie du.« Er hielt inne.
    »Bis dahin habe ich noch ein Anliegen.«
    »Eine Botschaft?«
    »Ja, aber diesmal nach Irland. Hast du jemanden?«
    Seamus’ Brauen zogen sich zusammen wie zwei pelzige graue Raupen. Er strich sich über den langen, struppigen Bart.
    »Ja. Um was geht es?«
    »Ich muss jemanden im Haus Ulsters erreichen.«
    »Ist es für unseren Freund?«
    Erik schüttelte den Kopf, nicht weiter erstaunt, dass Seamus glaubte, es handle sich um eine Nachricht, die Bruce jemandem in der Familie seiner Frau zukommen lassen wollte.
    »Das ist eine lange Geschichte. Dem Seneschall des Earls soll gemeldet werden, dass Ellie, das Kindermädchen, in Sicherheit ist und bald nach Hause zurückkehren wird.«
    Erik sah dem Alten an, dass er seine Neugierde zügelte, da er wusste, dass Fragen zu nichts führten. Plötzlich runzelte Seamus die Stirn.
    »Was ist denn?« fragte Erik.
    »Könnte der ungewöhnliche Jagdeifer der Engländer mit dem Mädchen zu tun haben?«
    Erik überlegte und tat dann die Frage rasch ab. Selbst wenn man das verschwundene Kindermädchen mit der Frau in Verbindung brachte, die im Wasser um Hilfe gerufen hatte, würden die Engländer sich wegen eines unbedeutenden irischen Mädchens auf keine größere Suchaktion einlassen.
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf.
    »Man ist hinter mir her.«
    »Na, ich möchte gar nicht wissen, was du angestellt hast, um ihren Zorn zur Raserei zu steigern.«
    Erik beschränkte sich auf ein Lächeln.
    »Wie lange wird es dauern?«
    Seamus zog die Schultern hoch.
    »Einen Tag, höchstens zwei.«
    »Gut.« Er schlug Seamus auf den Rücken.
    »Leg dich aufs Ohr, Alter. Wenn möglich, komme ich in ein paar Tagen wieder.« Er nahm das Plaid von seinen Schultern.
    »Hier, nimm das«, sagte er und reichte es dem Alten. Er hätte es ohnehin ablegen müssen, ehe er wieder ins Wasser sprang. Sinnlos, ein gutes Plaid wegen ein paar Minuten zusätzlicher Wärme zu opfern.
    Seamus, der ihn gründlich musterte, schüttelte den Kopf.
    »Beim ersten Mal, als ich dich so sah, hast du mir einen schönen Schrecken eingejagt. Ich dachte schon, ein Sendbote des Teufels wollte mich holen.«
    Erik lachte leise.
    »Noch nicht, Alter. Dir bleiben noch ein paar Jährchen, um die Torheiten der letzten sechzig gutzumachen.«
    Seamus schnaubte.
    »Sechzig? Ich bin neunundvierzig, du Arsch.«
    Erik lachte und machte sich davon.
    Er hatte den Tunnel zur Hälfte hinter sich gebracht, als er ein prickelndes Unbehagen spürte – die erste Ahnung, dass etwas nicht stimmte. Noch ehe er etwas hörte, wusste er, dass sich jemand näherte. Er griff nach dem Dolch, den er um die Mitte befestigt trug, blieb an die Wand gedrückt stehen und horchte. Gleich darauf bestätigte das leise Grollen ferner Stimmen, was seine Instinkte ihm bereits verraten hatten.
    Aber anstatt eines einzelnen Postens, wie es zu erwarten gewesen wäre,

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