Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
Vom Netzwerk:
geröteten Wangen und leuchtenden Augen war noch immer eine Andeutung des Mädchens von einst zu erkennen.
    Sie sah ihn aus dem Augenwinkel an.
    »Ihr werdet lachen, aber als Mädchen war mein größter Ehrgeiz, jede Insel zwischen Irland und Norwegen kennenzulernen.«
    Er sah sie lange an.
    »Ich finde das gar nicht lachhaft.« Er hatte für dieses Verlangen vollstes Verständnis. Zu viel Verständnis. Sie waren einander ähnlicher, als er wissen wollte. Sie besaß Abenteuergeist. Auch er kannte die Erregung, die es bedeutete, neue Orte zu erkunden, neue Dinge zu sehen, die enge Welt, in der er lebte, zu erweitern. Auf einem Fels wie diesem zu stehen und sich zu fühlen, als befände er sich am Rand der Welt, und sich zu fragen, wer die Menschen waren, die vor ihm hier gestanden hatten.
    Er musste sich abwenden. Diese merkwürdigen inneren Regungen behagten ihm nicht.
    Sie standen hoch oben auf der natürlichen Wölbung und blickten über die weite blaue Fläche hinaus.
    »Es ist so still«, sagte sie in gedämpftem Ton. Der Wind verfing sich in einer Haarsträhne und wehte sie ihr ins Gesicht, ehe sie sie erfasste und hinter ihr Ohr steckte.
    Sie hatte recht. Bis auf ein paar kleine Fischerboote war kein Schiff zu sehen. Er fragte sich schon, ob die Engländer endlich aufgegeben hatten.
    Im nächsten Moment wurde seine Frage beantwortet, als im Süden in der Ferne ein Segel als weißer Punkt auftauchte. Sie waren also noch da. Sie lagen nicht auf der Lauer, wie sie es normalerweise taten, sondern machten richtig Jagd. Er musste sie mehr aufgebracht haben, als ihm klar gewesen war.
    Ellie hatte nichts gesehen. Ihr Blick war auf den Westen fixiert.
    Sie zeigte in die Ferne.
    »Ist das …?« Er hörte die Aufwallung von Gefühl in ihrem Ton heraus.
    Er sah sie an und nickte.
    »Ja, das ist die Küste von Antrim.«
    Irland. Ihre Heimat.
    »So nahe«, sagte sie sehnsüchtig.
    Er hätte sie nicht ansehen sollen. Über ihr kleines, herzförmiges Gesicht glitt ein Ausdruck so tiefer Betrübnis, dass er sie sofort in die Arme nehmen und alles tun wollte, nur um diesen Ausdruck zu vertreiben.
    »Du vermisst deine Familie?«, hörte er sich fragen.
    »Sie hält mich für tot«, sagte sie mit bebendem Kinn. In seiner Brust brannte es.
    »Sie hat schon so viel durchgemacht.«
    »Deine Mutter?«
    Sie nickte und hielt die Tränen zurück.
    »Und mein ältester Bruder.«
    Verdammt, das hatte er nicht gewusst.
    Erik fasste einen Entschluss. An den Umständen konnte er nichts ändern – zumindest nicht, ehe der Angriff gestartet war –, doch er konnte ihre Sorge und Betrübnis ein wenig lindern. Er musste in dieser Nacht ohnehin nach Dunaverty. Es konnte nicht schaden.
    »Was wäre, wenn ich ihnen Nachricht schicke, dass du in Sicherheit bist?«
    Sie schnappte nach Luft und drehte sich ungläubig mit großen fragenden Augen um.
    »Ist das Euer Ernst?«
    Er nickte ernst.
    »Unter einer Bedingung.«
    Wachsamkeit trat in ihren Blick, und er fragte sich, was ihr durch den Kopf gehen mochte.
    »Welche Bedingung?«
    »Dass du versuchen wirst, den Rest unserer Zeit auf der Insel nach Herzenslust zu genießen und Spaß zu haben.«
    Sie sah ihn entgeistert an.
    »Das könnte ich nicht.«
    Er schwieg dazu und begnügte sich damit, eine Braue hochzuziehen.
    Sie zog die Brauen zu einem zarten V zusammen.
    »Warum ist es für Euch von Bedeutung?«
    Erik wusste es nicht, er wusste nur, dass es so war. Er wollte sie lächeln sehen. Er wollte sie glücklich sehen.
    »Es geht um dein Wohl, nicht um meines. Also, abgemacht?«
    Sie legte den Kopf schräg und studierte ihn so aufmerksam, dass er das Gefühl bekam, sie könne durch ihn hindurchsehen. Er widerstand dem unerklärlichen Drang, sich vor Verlegenheit zu winden. Für ihn war es ungewohnt, dass Menschen ihn so anschauten – unter die Oberfläche. Ihr musste gefallen, was sie gesehen hatte, weil ein breites Lächeln ihr Gesicht erhellte.
    »Wann könnt Ihr die Nachricht schicken?«
    Er erwiderte ihr Lächeln.
    »Ist heute Nacht früh genug?«
    Es musste besser gewesen sein, als sie erwartet hatte, da sie ganz plötzlich ihre Arme um ihn schlang.
    »Danke«, flüsterte sie am Leder seines cotun. Er hätte geschworen, die Weichheit ihres Atems an seiner Haut zu spüren und wie er sich als warmer Schein über ihn verbreitete.
    Als er auf die kleine Person hinuntersah, die sich an ihn schmiegte, auf ihr Satinhaar, das wie glänzendes Mahagoni in der Sonne schimmerte, den langen Schwung dunkler

Weitere Kostenlose Bücher