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Der Himmel schweigt

Der Himmel schweigt

Titel: Der Himmel schweigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Delrio
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war, die Exarch Damien Redburn veranlasst hatte, einen Paladin nach Northwind zu entsenden, entschied Tara, dass sie Grund hatte, mehr als nur ein wenig wütend zu sein. Redburn hätte ihr in diesem Fall ebenso gut einen Zettel auf den Rücken kleben können, auf dem stand: Tritt mich -ich weiss mir nicht zu helfen! Welche Unterstützung der Paladin Northwind in der unmittelbaren Zukunft auch würde geben können, sie wäre mit einer reduzierten Glaubwürdigkeit Präfektin Tara Campbells auf Jahre hinaus erkauft.
    »Bis jetzt ist nichts Offizielles darüber eingetroffen«, antwortete Oberst Griffin. »Ich vermute, der Paladin trägt seine Anweisungen bei sich und plant, uns nach seiner Ankunft zu informieren.«
    »Darauf wette ich«, bestätigte Tara.
    Sie fing eine Haarsträhne zwischen den Fingern und spielte damit, während sie überlegte. Das hatte sie sich in ihren Kinderjahren angewöhnt, als ihr rotbrauner Lockenkopf Liebling der Holographen gewesen war, und die nervöse Gewohnheit hatte sich auch in ihrer rebellischen Jugendzeit nicht abgeschliffen, als sie sich die Haare wütend kurz geschoren und platinblond gebleicht hatte. Jetzt, als Erwachsene, hatte sie noch immer eine stachelige blonde Kurzhaarfrisur, und unter Stress spielte sie wie zuvor mit ihren Haaren, sobald sie nachdachte. »Sie haben gesagt, es sei nichts Offizielles eingetroffen.«
    »So ist es.«
    »Und inoffiziell ...? Was vermuten unsere Nachrichtendienstler? Was geht hier vor?«
    »Basierend auf Gerüchten, die wir über Probleme auf Towne aufgeschnappt haben, und unter Berücksichtigung unserer eigenen jüngsten Zusammenstöße mit Des Drachen Zorn auf Addicks, vermuten unsere Leute, der Exarch mache sich Sorgen, jemand könnte versuchen, über Northwind einen Angriff auf das Solsystem zu starten.«
    »Wenn man bedenkt, dass wir, die wir hier leben müssen, dieselbe Sorge haben, seit diese ganze Angelegenheit losging«, stellte Tara fest, »ist das keine Überraschung.«
    Sie atmete langsam tief durch, versuchte, mit dem Ausatmen ihre Verärgerung und Paranoia auszutreiben. Zum Teufel mit den Fanatikern, wer immer sie waren, die das Hyperpuls-Nachrichtennetz zerstört und die Republik der Sphäre damit in den Grundfesten erschüttert hatten. Zum Teufel mit Katana Tormark, die der Republik für eine Fraktion den Rücken gekehrt hatte, die Devlin Stones Jahre der Reformen eigentlich hätte auf den Müllhaufen der Geschichte verbannen müssen. Und da sie schon einmal dabei war, zum Teufel mit dem Senat und Damien Redburn, die ihr dieses zweifelhafte Geschenk aufhalsten.
    Es dauerte nur einen Moment, dann verblasste ihre Wut und sie sprach weiter. »Na schön. Wir werden - zumindest für die Öffentlichkeit - davon ausgehen, dass Senat und Exarch Northwinds besondere Position als Terras erste Verteidigungslinie erkannt haben und die Anwesenheit dieses Paladins eine Anerkennung der besonderen Bedeutung Northwinds durch die Republik darstellt.«
    Oberst Griffin schaute sie fragend an. »Glauben Sie an all das wirklich?«
    »Nicht besonders«, verneinte sie. »Deshalb möchte ich, dass unsere Leute weiter daran arbeiten. Falls sie irgendeine Idee haben, welche Fraktionen eine potenzielle Bedrohung darstellen könnten - abgesehen von der Einsicht, >alle, weil sie alle den Verstand verloren haben< -, möchte ich die Berichte auf meinem Schreibtisch haben, wenn der Paladin aufsetzt.«
    »Das dürfte kein Problem sein«, nickte Oberst Griffin.
    »Gut.« Sie zupfte sich wieder an den Haaren und überlegte angestrengt. »Noch etwas. Der erste Eindruck ist wichtig. Der Gouverneur wird unseren hohen Besuch zweifellos mit allem Pomp empfangen. Aber die Northwind Highlanders müssen ebenfalls einen besonderen Empfang für ihn ausrichten, nur um bei niemandem irgendwelche Zweifel daran aufkommen zu lassen, dass - Paladin oder nicht - auf dieser Welt das Regiment der Gastgeber ist. Und er ist der Gast.«
    »Eine ausgezeichnete Idee.«
    »Ich habe meine prägenden Jahre nicht umsonst damit zugebracht, hinter ein paar Diplomaten herzuhecheln. Dabei habe ich so manches gelernt«, stellte sie fest. »Für den Empfang müssen wir ein Thema finden, das Northwinds eigene Traditionen und Autonomie einerseits und unsere Loyalität zur Republik der Sphäre andererseits betont.«
    »Ich habe da schon ein, zwei Ideen«, gab Griffin zu.
    »Gut. Dann überlasse ich die Ausrichtung Ihnen. Ich hätte Sie vermutlich ohnehin angefordert, weil ich jemanden vom

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