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Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Titel: Der Himmel über Garmisch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Schüller
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Wahrheit«, sagte sie dann. »Du weißt irgendwas.«
    Er setzte das Glas ab und sah es nachdenklich an. »Besser, du vertraust mir«, sagte er. »Es ist nicht immer gut, wenn alle alles wissen.«
    ***
    Staatsanwältin Isenwald fing Schwemmer auf dem Flur vor dem großen Besprechungsraum ab. »Wie haben Sie eigentlich davon erfahren?«, fragte sie.
    »Das war ein Tipp vom Verfassungsschutz. Auf dem ganz kurzen Dienstweg«, sagte Schwemmer. »Und so, wie ich das verstanden habe, möchten die nicht mit Nachfragen belästigt werden.«
    »Aha?«, sagte Isenwald. »Die behindern die Aufklärung eines möglichen Vierfachmordes?«
    »Wenn es darum geht, einen V-Mann zu schützen, immer gerne«, sagte Schwemmer.
    Isenwalds Miene war säuerlich. »Haben die nicht gesagt, sie beobachten den Verlag nicht mehr?«
    »Ja. Aber das muss ja nicht heißen, dass ein V-Mann nicht noch mit den Leuten dort zu tun hat. Es muss auch nicht heißen, dass sie uns vielleicht einfach nicht die ganze Wahrheit gesagt haben.«
    »Herr Schwemmer …« Isenwald legte den Kopf schief. »Ich möchte Sie bitten, gleich in der Sitzung auf solche Unterstellungen zu verzichten.«
    Schwemmer antwortete nicht.
    »Ebenfalls wird es nicht nötig sein, die geschäftliche Verbindung des Kollegen Grellmayer zu diesem Verlag zu thematisieren.«
    »Verstehe. Das könnte die Stimmung verderben.«
    »Ihren Sarkasmus können Sie sich schenken. Es handelte sich um eine genehmigte Nebentätigkeit. Grellmayer hat sie ordnungsgemäß gemeldet, und die Dienststelle hat sie genehmigt. In beiden Fällen.«
    »Wissen wir denn mittlerweile, wo der Kollege sich aufhält?«
    »Das interessiert uns nicht. Wir werden da nichts konstruieren, was nicht jeglicher Überprüfung standhält.«
    »Aber gerade deshalb will ich es doch überprüfen«, sagte Schwemmer.
    »Wir gehen von einer Tat im Rahmen der Organisierten Kriminalität aus. Das ist die Vorgabe.«
    »Und das schließt die Verwicklung von Polizeibeamten aus?«
    »Das schließt natürlich gar nichts aus. Ich sage nur, dass wir uns nicht verzetteln dürfen.« Isenwald ließ ihn stehen und ging in den Besprechungsraum.
    Schwemmer sah ihr nicht nach. Er überquerte den Gang und betrat die Herrentoilette. Nachdem er sich versichert hatte, dass niemand sonst darin war, stellte er sich vor das Waschbecken und drehte den Wasserhahn auf. Er vermied es, in den Spiegel zu sehen. Lange ließ er das Wasser laufen, bis der Strahl nicht mehr kälter wurde, dann bückte er sich und benetzte immer wieder sein Gesicht. Etliches von dem Wasser traf auf sein Jackett und sein Hemd, es war ihm egal. Erst als jemand die Toilette betrat, schloss er den Hahn wieder und trocknete sich mit den Papierhandtüchern ab.
    Der uniformierte Kollege grüßte höflich, aber distanziert. Schwemmer nickte nur zurück und ging hinaus. Gerade als er auf den Flur trat, kam Schafmann von der Treppe her auf ihn zu. Er hielt neben ihm an und sah sich um, bevor er sprach.
    »Ich hatte gerade Hessmann am Telefon«, sagte er leise. »Der sagt, du wärst gestern in der Ausnüchterungszelle gewesen.«
    »Da hat er recht«, sagte Schwemmer.
    »Ich hatte dir das verboten.«
    »Du hast es mir nicht erlaubt, das ist nicht ganz das Gleiche.«
    »Herrschaftszeiten, jetzt fang nicht an wortzuklauben.«
    Die Toilettentür öffnete sich, und der uniformierte Kollege trat auf den Flur. Er grüßte Schafmann und entfernte sich. Schwemmer wartete, bis er weg war.
    »Ich hab ihn für das LKA befragen wollen«, sagte er dann. »Das kannst du mir gar nicht verbieten.«
    »Was kann denn das LKA von dem wollen?«
    »Ein Mann, den Dumoulin beschuldigt, ihn zusammengeschlagen zu haben, arbeitet für den NSL -Verlag. Das interessiert das LKA .«
    »Falsch. Das interessiert dich . Du weißt, dass das Überwachungsmikro an war. Und Oberinspektor Markowiak oben hat nichts davon gehört, dass du nach jemandem gefragt hast. Nur, dass du ihn davor gewarnt hast, weiter den Grellmayer zu beschuldigen.«
    »Hat er das Hessmann erzählt?«
    »Hat er. Auch wenn dich das enttäuscht.«
    »Nur ein bisschen«, sagte Schwemmer. »Und was hast du Hessmann gesagt?«
    »Die Wahrheit. Dass ich es dir verboten habe.«
    »Und jetzt?«
    »Jetzt nehme ich mal an, dass er das mit deinem Chef bespricht.«
    Schwemmer zuckte die Schultern.
    Schafmann sah auf die Uhr. »Gehen wir rein«, sagte er.
    ***
    »Fünfhundert bis Donnerstag? Ist das dein Ernst?«, fragte Gunther.
    »Ja«, sagte Hardy. »Ist das ein

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