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Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition)

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition)

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.R.R.R. Roberts
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sie ihr Lager aufschlugen, dämmerte es bereits. Alle hatten Hunger.
    »Hey, Kollege«, sagte Mori, indem er Bingo mit dem stumpfen Ende des Stiels seiner Axt anstupste. »Hol was zu essen. Isch hab konkret Hunger.«
    »Macht Ihr Witze?«, fragte Bingo, der damit beschäftigt war, sich die Sohlen seiner schmerzenden Füße mit einem Kampferblatt einzureiben. »Das ist doch jetzt ein Witz, oder?«
    »Dursch die Bäume, weißt du, da kann man so Feuerschein sehen«, erklärte Bofi und deutete auf einen leuchtend orangefarbenen Lichtklecks in der Ferne. »Hey, schau, wer des ist, und tu ihnen das Essen klauen, Grabscher! Dafür haben wir disch mitgenommen, hey oder?«
    Die anderen Zwerge bekundeten lautstark ihre Zustimmung. Sie taten dies mit Hilfe von Grunzlauten, Knurren, zwei »Dem ist korrekt«, einem »Ja, mach schon, Mann«, einem »Hey oder?« und einem »Mutter Beimer!« Letzteres stammte von einem Zwerg, der schon eingeschlafen war, sodass der Ausruf wahrscheinlich nichts mit der Sache direkt zu tun hatte.
    Bingo war zu müde, um zu diskutieren, und so kroch er durch die dichten Bäume des Waldes immer auf den Schein des Lagerfeuers zu. Er biss die Zähne zusammen, um etwaige Schmerzensbekundungen zu unterdrücken. Bald schon erreichte er unter minimalem Ästeknacken, Rascheln, Geschrei am Boden nistender Vögel, sotto voce Auas und dergleichen mehr den Rand einer kleinen Lichtung. Von hier aus hatte er freien Blick auf diejenigen, die sich an besagtem Lagerfeuer auf besagter Lichtung wärmten.
    Trolle! Vier kolossal riesige, steinerne Trolle – genug, um selbst dem tapfersten Hobbnix ein flaues Gefühl in der Magengegend zu verursachen. 16 Sie saßen im Kreis und brieten drei Hunde über dem offenen Feuer. »Hmmmm«, sagte der Troll, der am nächsten saß, und fuhr sich mit seiner gewaltigen steinernen Zunge über die Lippen. »Wieder einmal ’undebraten. C’est bon .«
    »’undebraten magst du, n’est pas , Bertrand?«, sagte ein zweiter Troll.
    »In der Tat, Pierre«, stimmte Bertrand ihm zu, nahm einen der Kadaver vom Feuer, die an hölzernen Spießen über den Flammen brutzelten und zischten, und biss genüsslich in die Flanke. 17
    Trolle sind, wie ihr wisst, Furcht erregende Geschöpfe. Es ist etliche Jahre her, seitdem sie ihren ursprünglichen Wohnraum verließen und mit ihrer traditionellen Ernährungsweise brachen (sie essen nicht mehr ausschließlich Weinbergschnecken und Froschschenkel), um auf der Suche nach freieren Entfaltungsmöglichkeiten und dem schnellen Geld durch die Gegend zu streifen. Trolle sind natürlich riesengroß, ein Meter achtzig ist keine Seltenheit, und manche werden bis zu einem Meter fünfundachtzigeinhalb groß. Die Ausmaße ihrer einzelnen Körperteile sind dementsprechend, sie haben Bäuche wie Felsbrocken, Arme wie die Wurzeln riesiger Eichen und ihr Kopf sieht aus der Ferne aus, als befände sich eine Baskenmütze darauf, bis man näher kommt und sieht, dass es eben bloß ihre Kopfform ist. Als reine Naturwesen wuchert Trollen zotteliges Moos auf Brust, Armen und Beinen, außerdem sprießen ihnen Bartstoppeln in Form von Dornen am Kinn. Die Schädeldecken sind jedoch glatt wie polierter Stein. Ihre Augen sind rot wie Granate und die Brauen ragen bedrohlich und äußerst buschig hervor – eigentlich mehr als buschig: Im Grunde sind es regelrechte Hecken, die ihnen da auf der Stirn wachsen.
    Diese speziellen Trolle, denen Bingo nun begegnete, waren in der Hoffnung aus den Bergen gekommen, mit den Fuhrmännern und den Bauern aus dem Nordwesten ins Geschäft zu kommen. Sie trugen die traditionelle Tracht ihres Volkes: Spitzenunterwäsche, Strapse, Strümpfe (aus demselben Maschendraht, aus dem andere Leute Zäune herstellen), kurze rote Flatterröcke aus Seide und unverschämt knappe, tief ausgeschnittene Oberteile von S. Trolliver, ebenfalls in Rot. Bertrand hatte seinem Outfit mit Hilfe eines schicken Seidenschleifchens um den Hals eine persönliche Note verliehen. François, der größte der vier, trug flache Schuhe, während die übrigen Steinstilettoschuhe von Mantrollo Blahnik anhatten. Pierre trug bis zu den Ellbogen reichende Handschuhe, die einst jungfräulich weiß gewesen waren. Mittlerweile hatten sie sich jedoch zu einem schmutzigen Rosa verfärbt, da er sie zu oft mit Menschenblut daran in die Wäsche gegeben hatte. Der Vierte in der Runde, Jean Paul, hatte ein Faible für Make-up. Seine winzigen, funkelnden Augen wurden von vier dicken, miteinander

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