Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition)

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition)

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.R.R.R. Roberts
Vom Netzwerk:
sprach.
    »Ich glaube also wirklich nicht, dass wir uns deswegen Sorgen machen müssen«, erklärte Ganzalt mit einem zufriedenen Lächeln. »Allerdings ist das Salva Tor verzaubert. Vermutlich war dieser Umstand niemandem von euch bewusst. Ich werde mir das Hirn zermartern müssen, um auf das Zauberwort zu kommen! Und zusätzlich werde ich ein paar meiner wirksamsten Öffnungszauber anwenden.«
    Nachdem der Zauberer seine Pfeife fertig geraucht und anschließend zehn Minuten lang zähflüssigen Schleim ausgehustet hatte, wanderte die Gesellschaft weiter. Sie kamen durch weitläufige Täler, ließen einen unheimlich aussehenden See hinter sich und erreichten schließlich das Salva Tor. Es war Nachmittag, die Schatten wurden länger. Rosenrotes Licht lag wie ein zarter Schleier der Hoffnung über den Ländereien im Westen – den Feldern, dem Unterholz und den Wäldern, Heuhaufen und vereinzelten Hütten. Bingo ließ seinen tränenfeuchten Blick über das Land schweifen, das er nun zurücklassen musste. Hinter ihm lag alles, was er kannte. Vor ihm lag nur geheimnisvolles Dunkel.
    Ganzalt stieß beim Salva Tor auf die eine oder andere Schwierigkeit. Der mächtige Eingang war einst aus einem einzigen, riesigen Block Anthrazit gemeißelt worden, zwölf mal zwölf Meter, und Yale von Yore hatte das Tor mit einem großen und schrecklichen Zauber belegt. Eine Weile saß Ganzalt da und rauchte, während er unverständliches Zeug vor sich hin murmelte. »Zwei Dinge gilt es zu beachten bei meinem Zauber«, erklärte er schließlich. »Zuerst müssen wir herausfinden, wo genau sich die Tür befindet. Es nützt nichts, wenn ich blind Zaubersprüche gegen einen soliden Felsen schleudere, ohne zu wissen, wo er sich öffnen soll!«
    »Und wie können wir herausfinden, wo die Tür ist?«, wollte Bingo mit unsicherer Stimme wissen. Ehrfurchtsvoll betrachtete er die glatte schwarze Wand des Massivs, die ausgesprochen massiv wirkte – was genau genommen die Aufgabe eines Massivs ist.
    »Aber nein«, erwiderte Ganzalt. »Wie seid Ihr nur auf diesen Gedanken verfallen? Zuerst einmal müssen wir herausfinden, wo die Tür überhaupt ist . Doch die Ränder werden nur bei Mondlicht sichtbar. Heute ist Neumond, also wird es nichts mit dem Mondlicht. Ich bezweifle auch, dass morgen ausreichend Mondschein vorhanden sein wird, um uns den Umriss der Tür zu zeigen. Außerdem sieht es reichlich bewölkt aus, ohne Aussicht auf baldige Wetterbesserung. Alles in allem«, sagte er, wobei er zwischen den einzelnen Sätzen an seiner Pfeife zog, »kann es uns passieren, dass wir hier vierzehn Tage feststecken. Vielleicht sollten wir besser aufgeben?«
    Anstatt lautstark gegen den Vorschlag des Zauberers zu protestieren, legten sich sämtliche Zwerge im Zustand tiefster Depression auf den Boden. Erstaunt fragte Bingo sich, ob ihnen vielleicht der Verlust ihrer Kameraden seelisch zugesetzt und ihren Kampfgeist gebrochen haben mochte.
    »Mondlicht«, setzte Bingo an, »ist letztendlich nichts anderes als Sonnenstrahlen, die vom Mond reflektiert werden. Können wir den Fels nicht mit reflektiertem Licht der Sonne bestrahlen? Für die Tür dürfte das keinen Unterschied machen, oder?«
    Ganzalt tat, als hätte er den kleinen Hobbnix nicht gehört, und vielleicht – ja sehr wahrscheinlich sogar – hatte er ihn tatsächlich nicht gehört. Doch Mori war sehr angetan von der Idee. Auf der Stelle schüttelte er seine Niedergeschlagenheit ab und packte mit Bingos Hilfe einen von Thothorins Schilden aus. Sie lehnten den Schild so gegen die Felsen, dass das Sonnenlicht auf die silberne Innenfläche traf und von dort auf die schwarze Felswand vor ihnen geworfen wurde. Augenblicklich wurde der Umriss einer riesigen Tür sichtbar sowie etliche, elegant in den Stein gemeißelte Zeilen Elbisch.
    »Was bedeuten die silbernen Buchstaben, Ganzalt?«, flüsterte Bingo ehrfurchtsvoll.
    »Hä?«, entgegnete Ganzalt.
    »Die Elbenschrift an der Tür«, sagte der Hobbnix lauter und deutete auf die Zeichen. »Was heißt das?«
    »Was?«
    »WAS BEDEUTET DAS ELBISCH?«, schrie Bingo direkt ins Ohr des Zauberers. »DA! DA!«
    »Was?«, meinte der Zauberer und folgte Bingos ausgestrecktem Arm. »Ach, sieh an! Elbenzeichen! Seht nur!«
    »Was bedeuten sie, Mann?«, riefen drei Zwerge gemeinsam.
    »Wie bitte? Was sie bedeuten?«, fragte der Zauberer.
    Er betrachtete die Zeichen mehrere Minuten lang. »Kringel, Striche, Punkte«, stellte er fest. »Keine Ahnung. Das dort sieht ein

Weitere Kostenlose Bücher