Der Höllenbote (German Edition)
herunterriss. Nein, er wollte nicht länger mit ihr schlafen, er wollte ihren Bauch aufschlitzen und ihr die Eingeweide herausreißen, während ihre Beine strampelten und ihr Körper zuckte. Das war es, was Dodd mit dieser eingebildeten Schlampe mit den dicken Titten, dem glänzenden schokoladenbraunen Haar und den weißen Shorts anstellen wollte. Er wollte ihre Shorts blutrot färben. Er wollte ihr das glänzende braune Haar vom Kopf reißen.
Dodd öffnete das Paket endgültig und schaute hinein.
Jimmy O’Brady war 14 Jahre alt und hatte jedes einzelne dieser 14 Jahre in Danelleton verbracht. Morgens trug er Zeitungen aus und an den meisten Tagen mähte er nach der Schule Rasen – ein fleißiger Junge. Und im Moment waren sogar Ferien, da konnte er noch mehr arbeiten. Die lange Straße – die Straße, in der er wohnte – badete in der grellen Floridasonne, und gerade strampelte er mit seinem Fahrrad zum nächsten Straßenblock, wo ein weiterer Rasen darauf wartete, gemäht zu werden. Geld regiert die Welt, das wusste Jimmy schon in seinen jungen Jahren. Er konnte es gar nicht erwarten, endlich 16 zu werden und einen Fulltime-Job anzunehmen. Dann konnte er in einem der Restaurants am Strand kellnern und richtiges Geld verdienen. Und erst recht konnte Jimmy es nicht erwarten, erwachsen zu sein. Er wusste schon, was er werden wollte, wenn er groß war: Er wollte bei der Post arbeiten.
Da vorne lief der Postbote. Mr. Dexter war cool. Er stellte jeden Tag in diesem Viertel die Briefe und Pakete zu und hatte immer ein bisschen Zeit, um mit Jimmy zu quatschen. Er erzählte ihm alles über die Arbeit bei der Post.
Jetzt kam Mr. Dexter gerade von der Haustür des Nachbarhauses zurück. Lächelnd bremste Jimmy und winkte. »Hi, Mr. Dexter!«
Der Postbote drehte sich auf dem Bürgersteig um, erwiderte das Lächeln und ging auf Jimmy zu.
Da sah Jimmy, dass es gar nicht Mr. Dexter war.
Dodd näherte sich dem Jungen mit dem Fahrrad. Nein, nein, nicht auf offener Straße, entschied er klugerweise. Kinder brauchten Erwachsene, zu denen sie aufblicken konnten, sie brauchten Vorbilder – genau wie Präsident Reagan es gesagt hatte. Fast hätte Dodd laut aufgelacht. Wenn ich dem Kleinen den Kopf abschneide, wird es schwierig mit dem Aufblicken .
»Hallo, Jimmy. Wie geht’s dir?«
»Prima, Sir.« Der flachsblonde Junge warf Dodd einen misstrauischen Blick zu. »Woher kennen Sie meinen Namen?«
»Ich bin der Postbote. Du heißt Jimmy O’Brady und wohnst in der Gatesman Lane 12404.« Dodd deutete auf das Haus an der Ecke. »Genau da. Als Postbote kennt man nun mal die Namen aller Leute.«
Der Junge blinzelte in die Sonne. »Aber Sie sind nicht der normale Postbote. Unser Postbote ist Mr. Dexter. Kennen Sie ihn?«
»Und ob ich ihn kenne, Jimmy. Ich bin für ihn eingesprungen, weil er heute krank ist.« Und das ist nicht mal wirklich gelogen. Ich habe den fetten Hurensohn mit dem Schulterriemen seiner Posttasche erdrosselt und seine Leiche in den Müllcontainer gestopft, bevor die Frühschicht in der Filiale eintraf. »Normalerweise trage ich selbst keine Post aus, schon seit Jahren nicht mehr. Ich bin Paketsortierer. Aber hin und wieder macht es Spaß, mal wieder eine Zustellrunde zu übernehmen. Gerade habe ich etwas bei euch zu Hause abgeliefert.«
»Ja? War was für mich dabei?«
»Tatsächlich, ja. Eine große Überraschung wartet auf dich, wenn du nach Hause kommst.«
Jetzt strahlte der Junge. Dodd fühlte sich wundervoll. In der Tat wartete eine große Überraschung auf den Jungen.
»Was ist es denn?«
»Das wirst du sehen, wenn du da bist. Es ist toll, Postbote zu sein. Jeden Tag kann man den Leuten nette Überraschungen ins Haus bringen. Und weißt du was, Jimmy? Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du auch eines Tages Postbote werden möchtest.«
»Woher wissen Sie das?«, fragte der Junge beeindruckt.
Ich weiß jetzt eine Menge. »Äh, Mr. Dexter hat mir davon erzählt.«
»Es stimmt! Ich will tatsächlich Postbote werden, wenn ich groß bin.« Aber der Junge wurde ungeduldig. Er schaute auf seine Armbanduhr. »Ich müsste jetzt eigentlich einen Rasen mähen, aber ...«
»Hat das nicht ein paar Minuten Zeit?«, schlug Dodd vor. »Du kannst doch schnell nach Hause fahren und dir erst die Überraschung ansehen. Deine Mutter ist zu Hause. Sie wird sie dir zeigen.«
Der Junge tappte nachdenklich mit dem Fuß. »Ja, ich glaube, das werd ich machen. Vielen Dank, Sir! Ich hoffe, wir sehen uns bald
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