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Der Höllenbote

Der Höllenbote

Titel: Der Höllenbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Jeansanzug, darunter ein bleiches Polohemd, und aus dem breiten Gürtel schaute der Schaft eines Messers.
    »Wirf die Waffe weg!« verlangte Suko.
    Gerry zögerte. Seine Augen verengten sich noch mehr. Dann schüttelte er den Kopf.
    »Willst du, daß ich deinem Bruder den Arm breche?«
    »Verdammt, Gerry, der macht es!« kreischte der Kerl. »Der macht das wahr. Tu, was er gesagt hat!«
    Gerry nickte. Sein rechter Arm sank nach unten, die Hand blieb für einen Moment auf dem Griff liegen, dann zog er das Messer hervor, in seinen Augen blitzte es, und in diesem Moment wußte Suko, daß er einen Fehler begangen hatte.
    Gedankenschnell fuhr Gerry herum, die Klinge tauchte für eine winzige Zeitspanne durch Flammenschein, und im nächsten Augenblick befand sie sich dicht vor Shaos Kehle…
    ***
    Es wurde die allerhöchste Zeit!
    Die Decke und die Wände schienen bereits aus Lava zu sein, und mir kam es wie ein kleines Wunder vor, daß sie noch nicht zusammengebrochen waren. Wer sich dafür verantwortlich zeigte, war mir im Augenblick egal, ich wollte nur so rasch wie möglich hinaus. In einer direkten Linie konnte ich nicht nach vorn laufen. Permanent fielen die dicken Tropfen von der Decke, bewegten sich zusätzlich auch die Wände und sonderten ebenfalls die gefährlich heißen Stücke ab. Ich mußte meinen Blick nach oben richten. Nur so konnte es mir gelingen, rasch genug auszuweichen, falls sich einer dieser Tropfen löste und mich als Ziel aussuchte.
    Myxin und Kara waren vorgelaufen. Ich sah, wie sie sich ebenfalls im Zickzack bewegten, und dann blieb mir fast vor Schreck das Herz stehen, denn Kara konnte einem der Tropfen nicht mehr ausweichen. Er hätte mit beinahe tödlicher Präzision sein Ziel auf ihrem Kopf gefunden. Da sah ich, wie schnell sie reagieren konnte. Meine Warnung brauchte ich nicht mehr auszustoßen. Kara hatte die rechte Hand mit dem Schwert hochgerissen, hielt die Klinge waagerecht, und sie befand sich genau in dem Weg, auf den der heiße Gesteinstropfen fiel.
    Er traf nicht die Schöne aus dem Totenreich, sondern die Klinge. Der dabei entstehende zischende Laut erfüllte die gesamte Höhle. Dampf wölkte von der Klinge hoch, und ich sah, wie das heiße Gestein spröde wurde und zu Boden fiel.
    Dies wiederum war für mich ein Beweis, daß das Zusammenschmelzen der Decke und der Wände keine natürliche Ursache besaß, sondern eine magische, die mit Magie bekämpft werden mußte, wie Kara es gezeigt und bewiesen hatte.
    Dann mußte ich mich schmal machen, denn ich lief Gefahr, daß auch mich ein Tropfen traf. Durch den raschen Sprung gelang es mir, einen kleinen Vorsprung zu erringen, so daß ich dem Eingang immer näher kam.
    Myxin winkte hastig, während Kara die Spitze übernommen hatte. Und Sua Ku?
    Verdammt, ich war doch an ihm vorbeigelaufen. Alle hatten wir ihn passiert. Keiner dachte mehr an ihn, aber mir fiel er ein, und ich drehte mich um.
    Da sah ich ihn.
    Er hatte keine Chance mehr. Die Rache des Bergs, in dem er so lange eingeschlossen gewesen war, traf ihn voll. Nicht nur ein Tropfen fiel von der Decke, nein, das war schon eine gewaltige Ladung, die sich dort löste und Sua Ku keine Chance ließ, auch nur um einen Yard auszuweichen. In einer nutzlosen Geste riß er die Arme hoch, als wollte er die gewaltige Masse noch auffangen. Er berührte sie auch, stoppen konnte er das Unheil nicht.
    Es war stärker.
    Wir alle vernahmen seinen Schrei. Die weiche heiße Masse stülpte sich über Sua Ku wie eine glühende Haube. Es sah so aus, als würden die Arme eintauchen.
    Der Schrei raubte mir fast den Atem. Dann verstummte er, und ich sah nur noch ein glühendes Wesen mit menschenähnlichen Formen, die allmählich zusammensackten, wobei sie zu einer roten Lache wurden, die sich auf dem Boden ausbreiteten.
    Kua Su würde die Früchte seiner Erweckung nicht mehr zu sehen bekommen. Die andere Seite war stärker gewesen. Er war vernichtet und mit ihm auch die goldenen Wurfsterne, die ich so gern gehabt hätte. Der gesamte Vorgang hatte kaum zwei Sekunden gedauert, in meiner Lage allerdings eine gefährliche Zeitspanne, denn fast hätte es auch mich erwischt.
    Myxin verdankte ich meine Rettung. Er war plötzlich neben mir, seine Kraft schleuderte mich zur Seite, so daß mich der von der Decke fallende glühende Brocken verfehlte und auf dem Boden zerplatzte. Ich taumelte nach vorn, und auch Myxins Stimme trieb mich vorwärts, während Kara schon den Ausgang erreicht hatte und wir mit ansehen

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