Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Titel: Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
spürte, wie sein Herz klopfte.
    »Ja. In Rio haben Sie Anderson gesagt, daß ein gewisser Graff ein Nazi sei und versucht habe, Sie umzubringen. Anderson sagte, beide Behauptungen seien verrückt, aber ich sage das nicht. Ich glaube Ihnen.«
    »Ich war einfach wütend. Ich wollte das eine nicht mit dem andern verbinden. Das war ein Mißverständnis...« « Noel suchte verzweifelt nach den richtigen Worten. »Graff leidet unter Verfolgungswahn, er ist ein hitziger Deutscher, also habe ich ihn einen Nazi genannt, das ist alles. Er dachte, ich würde Skizzen anfertigen, Bilder von seinem Anwesen...«
    »Ich sagte, daß ich Ihnen glaube, Holcroft«, unterbrach ihn Miles. »Und dafür habe ich meine Gründe.«
    »Was für Gründe denn?« Noel wußte, daß er kaum zu hören war; plötzlich hatte er Angst. Der Tod seines Vaters war eine Warnung. Die RACHE. Die ODESSA. Doch wer es auch war, es war noch eine andere Warnung. Seine Mutter brauchte Schutz!
    Miles redete weiter, aber Holcroft faßte die Worte des Lieutenants nicht auf; seine Gedanken stoben in panischem Schrecken durcheinander. Er mußte Miles aufhalten! Unter gar keinen Umständen durfte er an Genf herankommen!

    »Diese Männer im Flugzeug, die versucht haben, Sie zu töten, waren Deutsche«, erklärte Miles. »Sie benutzten die Pässe von zwei Amerikanern, die vor fünf Jahren in München ermordet worden sind. Aber es waren Deutsche; man erkennt das an den zahnärztlichen Arbeiten. Man hat sie auf dem Kennedy Airport erschossen; ihre Leichen sind in einem Treibstofflaster gefunden worden. Die Kugeln, mit denen sie getötet wurden, kamen aus einer deutschen Heckler-und-Koch-Neun-Millimeter-Pistole. Der Schalldämpfer ist in München hergestellt. Und jetzt raten Sie mal, wo dieser kleine, alte Mann hinreiste, wenn er nach Deutschland ging - zumindest auf den sechs Reisen, die wir überprüfen konnten. «
    »Nach München«, flüstere Noel.
    »Ganz richtig. München. Wo alles anfing und immer noch läuft. Da gibt es eine Gruppe von Nazis, die dreißig Jahre nach diesem gottverdammten Krieg immer noch gegeneinander kämpfen, und Sie stehen genau dazwischen. Ich möchte wissen, warum?«
    Noel fühlte sich ausgepumpt, Erschöpfung und Furcht hielten ihn gepackt. »Lassen Sie die Finger davon. Sie können da nichts tun.«
    »Aber verhindern könnte ich vielleicht etwas! Nämlich einen weiteren Mord!«
    »Verstehen Sie denn nicht?« sagte Holcroft, und seine Stimme war von Schmerz erfüllt. »Ich kann das sagen, weil er mein Vater war. In New York ist nichts zu lösen. Nur hier drüben liegt die Lösung. Lassen Sie mir Zeit, Miles. Um Gottes willen, geben Sie mir Zeit. Ich melde mich wieder bei Ihnen.«
    »Wie lange?«
    »Einen Monat.«
    »Zu viel. Die Hälfte. Sie haben zwei Wochen.«
    »Miles, bitte.... «
    Es klickte in der Leitung, die Verbindung war in New York getrennt worden.
    Zwei Wochen. O Gott, das war unmöglich!
    Aber es mußte möglich sein. In zwei Wochen mußte er in der Lage sein, Miles daran zu hindern weiterzusuchen. Mit den
Mitteln, die ihm in Genf zur Verfügung standen, wäre er dazu imstande. Man würde auf eine philanthropische Agentur mit Mitteln im Wert von siebenhundertundachtzig Millionen Dollar hören - ganz still würde man auf sie hören und vertraulich. Sobald das Konto frei war, konnte man die nötigen Vorkehrungen treffen, zu Übereinkünften gelangen, Unterstützung entgegennehmen und anderen zuteil werden lassen. Die ODESSA würde entlarvt, die RACHE vernichtet werden.
    All das würde nur dann geschehen, wenn sich drei akzeptable Nachkommen der Bank in Genf stellten. Es würde geschehen. Noel war davon überzeugt, aber bis dahin mußte er seine Mutter beschützen. Er mußte Althene erreichen und sie davon überzeugen, daß sie die nächsten paar Wochen verschwinden mußte.
    Was würde er ihr sagen können? Gehorchen würde sie ihm niemals. Niemals würde sie auf ihn hören, wenn sie auch nur einen Augenblick lang glaubte, daß ihr Mann ermordet worden war. Was, in Gottes Namen, konnte er ihr sagen?
    »Allo? Allo monsieur?« Die Stimme des Mannes aus der Vermittlung. »Ihr Gespräch mit New York -«
    Holcroft legte so schnell auf, daß die Glocke des Apparats anschlug. Er durfte nicht mit seiner Mutter sprechen. Nicht jetzt. In ein oder zwei Stunden vielleicht, nicht jetzt. Er mußte nachdenken. Es gab so viel zu bedenken. So viel zu tun.
    Er war dabei, den Verstand zu verlieren.

19.
    »Der wird verrückt«, sagte der Blonde am

Weitere Kostenlose Bücher