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Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Titel: Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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aber es ist derselbe Mann! Er rennt über den Strand!«
    »Wo?«
    »In Sektor acht überquert niemand die Straße.«
    »Sektor neun?«
    »Niemand, Sir.«
    »Hinter der Wagenkolonne!«

    »Hier Sektor fünf. Die Polizei hat die Absperrung gelockert...«
    »Wieder abdichten. Räumen Sie die Straße. Tennyson, was trägt er? Beschreiben Sie ihn.«
    Der blonde Mann blieb stumm; er ging zwanzig Meter über den Platz und führte dann das Gerät wieder an die Lippen. »Jetzt trägt er einen braunen Regenmantel. Er bewegt sich wieder zurück zum Trafalgar Square.«
    »Sektor acht, Sir. Sendung in Sektor acht. «
    Tennyson schaltete das Funkgerät ab, schob es in die Tasche und rannte zu dem Eisenzaun zurück. Die Wagenkolonne hatte jetzt Charing Cross erreicht und war vielleicht vierhundert Meter entfernt. Das Timing war perfekt. Das Timing des Tinamu war stets perfekt.
     
    Der Mann im braunen Regenmantel bezog in einem leeren Büro des Regierungsgebäudes hinter dem Admiralty-Park Stellung, einem Raum, den er sich mit der gefälschten MI-5-Ausweiskarte reserviert hatte. Die Karte war ein Freibrief; niemand widersetzte sich ihr, nicht heute. Die Schußlinie von diesem Zimmer auf die Wagenkolonne war nicht einfach, aber für jemanden, den der Tinamu ausgebildet hatte, war auch das kein Problem.
     
    Tennyson sprang über den Eisenzaun und rannte schräg über den Trafalgar Square auf den Admiralty Arch zu. Zwei Polizeibeamte hielten ihn auf, die Gummiknüppel erhoben; die Wagenkolonne war dreihundert Meter entfernt.
    »Katastrophenfall«, schrie der blonde Mann und zeigte seinen Ausweis. »Schalten Sie auf MI-5-Frequenz. Savoy-Zentrale! Ich muß zum Regierungsgebäude!«
    Die Polizeibeamten waren verwirrt. »Tut mir leid, Sir. Wir haben keine Funkgeräte.«
    »Dann beschaffen Sie sich welche!« schrie Tennyson und rannte weiter. Am Admiralty Arch schaltete er sein Gerät ein. »Die Mall! Wenn die Kolonne durch den Bogen ist, alle Fahrzeuge halten lassen. Er steckt in den Bäumen!«
    »Tennyson, wo sind Sie?«
    »Sektor zwölf, Sir. Er ist in Sektor zwölf. Ost flanke. «
    »Geben Sie seine Anordnungen weiter. Schnell!«

    Tennyson schaltete das Gerät ab, schob es ein und zwängte sich weiter durch die Menge. Jetzt hatte er die Mall erreicht und bog nach links, lief quer über den Gehweg auf den ersten Eingang des Regierungsgebäudes zu. Zwei uniformierte Wachen hielten ihn auf; wieder zeigte er den MI-5-Ausweis.
    »O ja, Sir«, sagte der Posten zu seiner Linken. »Ihr Team ist im ersten Stock. Ich weiß nicht, in welchem Büro.«
    »Ich schon«, sagte der blonde Mann und lief weiter zur Treppe. Die Beifallsrufe vom Trafalgar Square wurden lauter. Die Wagenkolonne näherte sich dem Admiralty Arch.
    Er nahm drei Stufen auf einmal, stieß die Korridortür im ersten Stock auf, blieb im Gang stehen, um die Waffe aus der Tasche zu ziehen und sie sich in den Gürtel zu stecken. Dann hastete er zur zweiten Tür links. Er wußte, daß sie abgesperrt war. Aber sie jetzt einfach einzutreten, hieß sich eine Kugel durch den Kopf einhandeln.
    »Ich bin’s. Von Tiebolt!« rief er. »Bleib beim Fenster!«
    »Herein!« kam die Antwort.
    Tennyson zog die Schulter an und warf sich gegen die Tür; sie flog auf. Der Mann im Regenmantel kauerte mit einem langläufigen Karabiner in der Hand am Fenster. Er trug fleischfarbene Handschuhe.
    »Johann?«
    »Die haben alles gefunden«, sagte der blonde Mann. »Jede Waffe, jedes Versteck!«
    »Unmöglich!« schrie der Mann im Regenmantel. »Ein oder zwei vielleicht, nicht alle!«»Alle miteinander«, sagte Tennyson und kniete hinter dem Mann am Fenster nieder. Der erste Wagen des Begleitschutzes hatte jetzt den Admiralty Arch passiert; binnen Sekunden würden sie die erste Limousine sehen. Die Jubelrufe der Menschenmassen zu beiden Seiten der Mall schwollen an.
    »Gib mir das Gewehr!« sagte Tennyson. »Zielfernrohr eingestellt? «
    »Natürlich«, sagte der Mann und reichte Tennyson die Waffe.
    Der schob die linke Hand durch den Riemen, straffte ihn, hob den Karabiner dann an die Schulter und blickte durchs
Zielfernrohr. Die erste Limousine schob sich in den hellgrünen Kreis, er hatte jetzt den Premierminister von Großbritannien im Fadenkreuz. Tennyson bewegte die Waffe ein Stück; jetzt hatte er das lächelnde Gesicht des Präsidenten der Vereinigten Staaten im Visier, das Fadenkreuz teilte die linke Schläfe des Amerikaners. Tennyson schob die Waffe vor und zurück. Es war für ihn wichtig zu

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