Der Hundeflüsterer - Thriller (German Edition)
sein.“
„Also Schneider, sehen Sie zu, dass Sie unseren Mann wieder heil nach Hause bringen! Die Operation ,Hundeflüsterer‘ ist geglückt. Der Rest liegt jetzt ganz in Ihrer Hand.“ Ohne sich von Schneider zu verabschieden, beendete Müller das Gespräch und legte das Satellitentelefon zur Seite.
„Wie lange haben wir noch?“, fragte er Robyn und deutete auf die Digitalanzeige, die jetzt nur noch nervös blinkte.
„Die Anzeige muss wohl ausgefallen sein.“ Robyn zuckte mit den Schultern. „Noch dreißig Sekunden!“
„Sehen Sie zu, dass wir den Rolls-Royce mit Stein immer im Bild haben!“
„Geht klar, Boss!“ Auf allen Monitoren gleichzeitig raste der Rolls-Royce durch die Allee. Allerdings wurde er bereits von einem schwarzen Porsche Cayenne verfolgt, der jetzt seitlich über den Rasen bretterte und in die Allee einbog. Der Rolls-Royce hatte fast schon das Ende der Allee erreicht, wo sich die Haupteinfahrt und das Haus für die Securitymannschaft befanden. Das graue flache Betongebäude lag verlassen im Sonnenlicht, dahinter war das glänzende Alutor zu sehen, das die Einfahrt versperrte.
„Scheiße! Wenn das nur gut geht!“, murmelte Müller und knabberte nervös an seinem Daumennagel. Auch Stein im Rolls-Royce musste das geschlossene Tor gesehen haben, doch in der Satellitenübertragung schien es, als würde er den Wagen sogar noch beschleunigen. Vielleicht fünfhundert Meter trennten den Rolls-Royce noch von dem breiten Alutor und weiter oben in der Allee kam der schwarze Cayenne der Verfolger immer näher. Dann schloss sich der Satellitenslot und die Bildschirme wurden dunkel.
24. Saint-Tropez, Villa von Gurbanguly – letzter Tag
Leyla Khan hatte den Kopf von David Stein im Fadenkreuz, als Gurbanguly den weißen Hund, der auf ihn zustürmte, am Griff des Halsbands packte, sich mit ihm im Kreis drehte und den Saluki durch die Luft schleuderte. Sie zögerte einen Wimpernschlag zu lange, denn als sie abdrückte, war nicht mehr Stein im Zielfernrohr zu sehen, sondern die Frau im pinkfarbenen Strandkleid, die gerade telefonierte. Leyla konnte noch sehen, wie Blut, Handyteile und Hirnmasse in hohem Bogen durch die Luft spritzten, Stein mit einem Mann kämpfte und Gurbanguly zurück in die Villa fuhr.
Durch die Allee fuhr bereits die Securitymannschaft zur Rennbahn und bald würden auch die Arbeiter in der Fitzgerald-Villa etwas von der ganzen Aufregung mitbekommen. Es war also völlig sinnlos, nach dem Schuss, der für Stein bestimmt gewesen war und stattdessen die Frau in dem pinkfarbenen Kleid getroffen hatte, noch etwas zu riskieren oder noch länger zu warten. Gurbanguly war in seiner Villa in Sicherheit und Stein würde jetzt keine Gelegenheit mehr haben, ihn zu töten. Hektisch redete sie sich ein, dass sie im Prinzip ihre Mission erfüllt hatte und der Extrabonus über eine Million Dollar fällig war!
Deshalb hatte sie schnell ihr Gewehr gepackt und war hinter der Fitzgerald-Villa verschwunden. Hastig durchwühlte sie ihren schwarzen Nylonrucksack auf der Suche nach ihrem Smartphone, noch immer hatte sie die Hand von Catherine in der völlig aufgeweichten Tiefkühlfolie im Rucksack. Angeekelt verzog sie das Gesicht, aber sie benötigte den Handabdruck, um das Gelände der Villa sicher verlassen zu können. Schnell schrieb sie noch eine codierte SMS mit den aktuellen Fakten, erhielt auch prompt nur ein Wort als Rückmeldung, das sie allerdings nachhaltig irritierte.
Mit dem schwarzen Nylonrucksack über der Schulter und dem Gewehr in der Hand hetzte sie den Hügel hinunter, sah plötzlich einen azurblauen Rolls-Royce mit Stein am Steuer die Allee entlangfegen. Immer schneller lief sie den Hang hinunter, plötzlich tauchte der große Haupteingang vor ihr auf mit dem grauen Betongebäude für die Securitymannschaft, das jetzt aber verlassen war.
Sie ließ Rucksack und Gewehr einfach zu Boden fallen, stützte sich mit den Händen an den Oberschenkeln ab, um zu verschnaufen und um Hektik und Nervosität abzubauen. Sie sah den Rolls-Royce heranrasen, knapp verfolgt von einem Porsche Cayenne und ihr Pulsschlag beschleunigte sich erneut. Sie musste vor Stein in Saint-Tropez sein und ihrem Auftraggeber vom positiven Abschluss der Mission berichten, denn Gurbanguly lebte, deshalb war auch die merkwürdige Antwort auf ihre SMS nur ein Irrtum, ja konnte nur ein Missverständnis sein!
Der azurblaue Rolls-Royce fegte vorbei, krachte mit seinen fast drei Tonnen wie ein wütender Stier gegen
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