Der Hundeflüsterer - Thriller (German Edition)
wuchtigen Faustschlag mitten ins Gesicht.
„Nicht die rote Linie überschreiten!“, zischte der Adjutant und gab dem Sekretär, der mit blutigem Gesicht auf dem Marmorboden landete, noch einen Tritt.
„Niemand darf sich dem Großen Präsidenten nähern! Das hast du wohl vergessen!“, sagte er und Gurbanguly nickte zustimmend. „Diesmal wird der Große Präsident noch über diese Eigenmächtigkeit hinwegsehen und dir verzeihen!“ In der Zwischenzeit hatte sich Gurbanguly von seinem Thron erhoben, war an den Rand des Kreises getreten und flüsterte seinem Adjutanten etwas ins Ohr.
„Was dir der Große Präsident allerdings nicht verzeihen kann, sind deine ständig negativen Antworten, wenn er dich über den Zustand von Ali Baba befragt.“ Gurbanguly schnippte mit seinen kalkweißen Fingern und der präsidiale Adjutant neigte den Kopf in seine Richtung. „Der Große Präsident kann dein Geschwätz einfach nicht mehr hören! Deshalb sorge ich dafür, dass deine Stimme für immer verstummt!“
Der Sekretär hatte sich mittlerweile wieder hochgerappelt und wischte sich mit dem Ärmel seines schwarzen Sakkos das Blut aus dem Gesicht. Zwei von Gurbangulys Leibwächtern steuerten mit ausdruckslosen Mienen auf ihn zu, der Sekretär stolperte zurück und streckte ihnen abwehrend die Hände entgegen.
„Ich schweige wie ein Grab, Großer Präsident. Wenn ich die Stimme erhebe, dann nur, um dem Großen Präsidenten eine Frohbotschaft zu übermitteln.“
Doch Gurbanguly schien den Mann schon längst vergessen zu haben und begann in Gedanken versunken seine schwarze Uniformjacke aufzuknöpfen. Die beiden Bodyguards packten den Sekretär an den Oberarmen und zogen ihn von der roten Linie weg. Routiniert umfasste ein Bodyguard seinen Hals und drückte so fest zusammen, dass der Sekretär hektisch nach Luft schnappte und panisch den Mund aufriss. Der zweite Bodyguard hatte in der Zwischenzeit ein Springmesser aus seiner Sakkotasche geholt, das er elegant aufschnappen ließ. Routiniert griff er dem Sekretär in den Mund, packte die Zunge und schnitt sie mit einem einzigen präzisen Schnitt ab. Unbeeindruckt von dem Anblick des blutspuckenden und gurgelnden Sekretärs, spießte er die blutige Zunge mit seinem Messer auf und wartete ruhig auf weitere Befehle.
„Verfüttert die Zunge an unsere Kampfhunde im Zwinger. Und schafft ihn weg!“, befahl der präsidiale Adjutant. Gurbanguly hatte sich in der Zwischenzeit bis auf einen schwarzen Slip völlig nackt ausgezogen. Er war unglaublich dürr und seine Haut wirkte krankhaft bleich.
Inzwischen war der Regisseur von Gurbangulys privater Filmfirma aufgetaucht und hatte die Kamera auf einen fahrbaren Schlitten außerhalb der roten Linie installiert. Konzentriert überprüfte er, ob das Signal von den zahlreichen LED-Schirmen an den Wänden empfangen wurde und für einige Sekunden war das Bild des fast nackten, geisterhaft bleichen und vollkommen haarlosen Gurbanguly auf allen Bildschirmen zu sehen.
„Bringt jetzt die Mädchen herein!“, rief der präsidiale Adjutant und Gurbanguly nickte matt, legte sich rücklings auf das riesige goldene Bett und starrte auf den Baldachin, so als würde er eine Vision empfangen. Doch als er das leise, unterdrückte Kichern der jungen Mädchen hörte, richtete er sich langsam auf, strich sich mehrmals über den haarlosen Schädel und grinste lüstern.
Die zehn Mädchen, die durch die großen Flügeltüren in die Halle kamen, waren nicht älter als zwanzig Jahre, alle ohne Ausnahme groß und langbeinig. Dadurch, dass alle glatte blonde lange Haare hatten, sahen sie sich zum Verwechseln ähnlich. Die einzige Unterscheidung waren die verschiedenen bunten Strandkleider der Mädchen, die sich im permanenten Luftzug der Klimaanlage bauschten und tiefe Einblicke auf ihre nahtlos braunen Körper gestatteten.
„Wer als Erste hier bei dem Großen Präsidenten auf dem Bett ist, bekommt 10.000 Euro als Siegergeld“, rief der präsidiale Adjutant und Gurbanguly klopfte mit seiner rechten Hand einladend auf das breite Bett. Die Mädchen kicherten noch immer, warfen dann aber schnell ihre bunten Strandkleider ab und stellten sich nackt in einer Linie auf. Der präsidiale Adjutant schlug mit einer langen Lederpeitsche auf den Marmorboden und die Mädchen liefen los, rannten auf das Bett zu, versuchten dabei immer wieder ihre Gegnerinnen mit Ellbogen und gezielten Tritten aus dem Rennen zu werfen. Zwei besonders wilde Mädchen waren die Ersten und
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