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Der Hundeflüsterer - Thriller (German Edition)

Der Hundeflüsterer - Thriller (German Edition)

Titel: Der Hundeflüsterer - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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warfen sich beinahe gleichzeitig auf das Bett, schlängelten sich links und rechts an Gurbangulys dünnen, bleichen Beinen entlang bis zu seiner unbehaarten Brust und noch weiter nach oben.
    „Das linke Mädchen hat gesiegt, Großer Präsident“, entschied der präsidiale Adjutant und sagte dann in einem geschäftsmäßigen Ton zum Regisseur. „Sehen wir uns die Aufnahme noch einmal in der Wiederholung an.“
    Zehn braun gebrannte nackte Mädchen mit wehenden blonden Haaren stürmten gleichzeitig über die Bildschirme und als die beiden Ersten auf das Bett hechteten, schaltete der Regisseur in die Superzeitlupe, dann auf Standbild, beide Mädchen froren in der Bewegung ein und der minimale Vorsprung der Siegerin war eindeutig zu sehen.
    Gurbanguly starrte auf die Bildschirme und zwickte die Siegerin dabei abwesend in eine Brustwarze. Dann schnippte er mit den Fingern und der präsidiale Adjutant zog ein Bündel Geldscheine aus seinem schwarzen Sakko und warf es zu dem Mädchen auf das Bett.
    „Was macht sie wohl mit den 10.000 Euro?“, fragte er dann den Regisseur, der gerade dabei war, Gurbangulys kahlen weißen Schädel zu filmen, den die beiden Mädchen gierig ableckten. Der präsidiale Adjutant warf einen schnellen Blick auf seine Armbanduhr und instruierte im Weggehen noch den Regisseur: „Sieh zu, dass du den Großen Präsidenten auch wirklich groß in Szene setzt!“
    *

    In einem neu erbauten Nebengebäude, dem Hundehaus, das durch seinen runden Grundriss an eine Moschee erinnerte, stand der französische Botschafter von Dakistan auf einer Balustrade und starrte hinunter in das Erdgeschoss, in dem ein riesiger goldener Käfig stand. Der Boden des Käfigs war vollständig mit weißen Fellen und Kissen ausgepolstert und darauf lag apathisch und beinahe unsichtbar der Saluki Ali Baba, nur seine rote Zunge, mit der er sich ab und zu über die Schnauze leckte, zeigte, dass er doch noch am Leben war. Zwei junge Mädchen in bunten Strandkleidern standen links und rechts des Käfigs und fächelten in einem monotonen Rhythmus frische Luft mit riesigen, an langen Stangen befestigten Fächern ins Innere.
    „Ich setze alle meine Hoffnungen in diesen berühmten Hundeflüsterer“, sagte der Botschafter zu dem präsidialen Adjutanten, der soeben eingetroffen war und mit verkniffener Miene nach unten starrte. „Eine Katastrophe für unser Land, wenn der Große Präsident an dem Hunderennen in Katar nicht teilnehmen kann.“
    „Das wäre in der Tat ein schwerer Rückschlag für unsere Bemühungen, Dakistan in eine autarke Präsidentenrepublik des Feuers zu verwandeln.“ Der präsidiale Adjutant kratzte sich seinen Nacken. „Wann trifft der Hundeflüsterer ein?“
    „Ich erwarte ihn morgen am Flughafen in Nizza.“ Der Botschafter zog ein blütenweißes Taschentuch aus seinem dunkelblauen Blazer und wischte sich damit den Schweiß von der Stirn. „Er hat einen ausgezeichneten Ruf und wurde im Rahmen der Berliner Rassehundeausstellung auch zum Empfang des Bürgermeisters geladen. Hier sind einige Fotos von dem Event.“
    Der Botschafter aktivierte sein Handy und zeigte dem präsidialen Adjutanten einige Bilder, auf denen David Stein im Gespräch mit Politikern, Wirtschaftsbossen und Hundezüchtern zu sehen war.
    „Der erste Schritt muss sein, dass dieser Hundeflüsterer verhindert, dass der Hund ständig die Zähne fletscht und knurrt, wenn sich jemand nähert. Das nehmen wir auf Video auf und zeigen es dem Großen Präsidenten als großen Fortschritt. Dann haben wir ein wenig Zeit gewonnen.“ Wieder fuhr sich der Botschafter mit dem Taschentuch nervös über die Stirn. „Dieser verdammte Hund muss bis zu dem Rennen in Katar gehorchen! Sonst kann es durchaus sein, dass auch wir um unser Leben fürchten müssen.“
    Bei dieser Bemerkung zuckte der präsidiale Adjutant zusammen. „Aber die Referenzen des Hundeflüsterers sind erstklassig. Ich habe ihn persönlich durchgecheckt. Er wird diese große Aufgabe sicher schaffen.“
    Der Botschafter atmete tief durch und blickte wieder nach unten, wo sich der Saluki auf den Rücken gedreht hatte und mit in die Luft gestreckten Läufen hechelnd schlief.
    „Wecken Sie ihn auf!“, sagte er dann und wies nach unten zum Käfig.
    Als der präsidiale Adjutant laut zu pfeifen begann, sprang der Saluki blitzschnell auf die Beine, rannte in den hintersten Winkel seines Käfigs, knurrte und fletschte die Zähne.
    „Sie sehen ja selbst, wie verrückt sich der Hund verhält!

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