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Der Hundeknochen

Der Hundeknochen

Titel: Der Hundeknochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niklaus Schmid
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Suchmeldung in jeden Hafen der Welt abzusetzen.«
    »Wegen einer Million? Die, da muß ich dir beipflichten, eigentlich der Firma gehört; aber andererseits bin ich ja der Firmeninhaber. Na, schön, da werden bei der PSB Engpässe entstehen, bei den Löhnen, bei den Lieferanten. Aber deswegen Interpol? Es gehen nicht einmal Arbeitsplätze verloren, weil die Konkurrenz liebend gern in die Lücke stoßen wird, wenn die Firma Pleite macht.«
    »Fitti, ich spreche nicht von Unterschlagung, ich spreche von Mord.«
    Er machte eine ruckartige Verbeugung, lehnte sich dann aber wieder zurück. Um seine Mundwinkel begann es zu zucken. »Wegen der Idee, einen Killer anzuheuern? Allenfalls könnte man mir vorwerfen, daß ich meinen ehemaligen Geschäftspartner nicht angezeigt habe.«
    »Du verstehst mich nicht, Fitti. Was ich meine, ist, daß du verantwortlich bist. Fangen wir mit dem Mord an Pollex an, den du beauftragt hast, ja, du.«
    Seine Hände krallten sich in die Polster, doch seine Stimme war immer noch ruhig, fast ein wenig zu ruhig. Leise sagte er: »Erzähl doch mal!«
    »Der Anschlag hatte gar nicht dir, sondern allein Pollex gegolten. Du wußtest von seiner Herzschwäche, du hast es eingefädelt, daß Pollex an diesem Tag deinen Termin auf der Baustelle wahrnahm.«
    »Selbst wenn, dann war es eine Art Notwehr. Er wollte mich beseitigen lassen.«
    »Unfug! Der Mord an Pollex war von Anfang an das Ziel. Doch damit er sich auch richtig lohnte, brauchtest du vorher ein Opfer. Das hätte irgendeiner der Arbeiter sein können, doch dann hast du Jan Wieczorek gewählt, warum, darauf komme ich später zurück. Nachdem dieser ›Unfall‹ reibungslos geklappt und hunderttausend Mark eingebracht hatte, war dein Geschäftspartner Pollex bereit, die Versicherungssumme auf eine Million abzuschließen. Von der ersten Auszahlung habt ihr beide diese Jacht hier gekauft, die Summe aus dem zweiten Unfall wolltet ihr euch teilen – jedenfalls glaubte Pollex das. Er war einer der Dummen in diesem Spiel. Aber es gab noch einen anderen.« Ich zeigte auf mich.
    »Der alte Schulfreund Elmar Schlömm Mogge. Tja, lange Zeit hatte ich wirklich geglaubt, du wolltest eine alte Bekanntschaft auffrischen und nebenbei, was ja nicht so schlimm gewesen wäre, lediglich von meinen Beziehungen zur Polizei profitieren, um deinen Geschäftspartner hochgehen zu lassen. Später dachte ich dann, ich sollte dich tatsächlich beschützen, dir den Rücken decken, dir Tips geben. Und erst ganz zuletzt, wie das bei Dummen so der Fall ist, bin ich auf den wahren Grund gekommen, warum du meine Nähe gesucht hast: Ich war, ohne es zu ahnen, Zeuge eines Verbrechens geworden. Mit meiner Kamera. Aber, aber Fitti, warum so überrascht? Hast mir doch selbst erzählt, wie das geht: Man gibt Namen, Bild und Gewohnheiten des Opfers an ein Syndikat. Den Rest machen die Unfallspezialisten. Zusätzlich hattest du noch dafür gesorgt, daß Jan Wieczorek im obersten Stockwerk beschäftigt wurde. Der Plan, dein Plan war perfekt. Fast perfekt. Denn da war ein Webfehler.«
    Ich blickte an seiner Schulter vorbei durchs Bullauge. Nur blaues Wasser mit weißen Schaumkronen. Salm hatte die Selbststeuerungsanlage auf Kurs Südwest eingestellt, zur offenen See. Die Wahrscheinlichkeit, mit einem anderen Schiff zusammenzustoßen, war äußerst gering.
    »Webfehler?«
    »Ja, kannst auch Zufall oder Panne dazu sagen. Der Mörder schaut aus der Krangondel und sieht einen Mann, der fotografiert. Was tun? Zunächst will der Mörder wissen, wer der Augenzeuge ist. Kein Problem, Autonummer, ein Anruf, und schon taucht der Name Elmar Mogge auf. Nun möchte der Täter herausfinden, ob dieser Mogge ihn womöglich wiedererkennen würde. Auch nicht schwierig, einfach mal bei ihm auftauchen. Und schließlich, ganz wichtig, muß der Täter wissen, ob er auf den Fotos zu erkennen ist. All das läßt sich leicht herausfinden. Man braucht den Zeugen, der Detektiv ist, ja nur zu engagieren, mit dem vorgeschobenen Grund: Mensch, Schlömm, es geht um mein Leben. – So war es doch.«
    Ich mußte nun aufpassen, daß ich nicht zu bitter klang.
    »Engagiert habe ich dich, das stimmt.«
    »Und als ich mich nicht mehr damit begnügte, nur den Wachhund zu machen, sondern mich auch um die Hintergründe kümmerte, da wurde ich mit einem fingierten Auftrag nach Formentera geschickt. In der Zwischenzeit konnten die Killer ungestört Pollex beseitigen und zudem in meiner Wohnung nach den Fotos suchen.«
    »So weit

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