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Der Insulaner

Der Insulaner

Titel: Der Insulaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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wenn er sich den Hals bräche. Das größte Lästermaul war Agah, der eine unerklärliche Abneigung gegen Hael hegte.
    Der Gedanke, was er wegen Agah unternehmen sollte, beschäftige Hael sehr. Der Mann ließ keine Gelegenheit verstreichen, ihn zu beleidigen und wurde von Tag zu Tag unerträglicher. Während Hael verletzt war, machte sich Agah nicht die Mühe, seine Feindseligkeit und Abneigung zu verbergen. Einmal ging er sogar so weit, den Jungen zu ohrfeigen, als jener sich als erster an der Abendmahlzeit gütlich tun wollte. Wäre Hael nicht durch den Sturz geschwächt gewesen, hätte er den Mann ohne zu zögern getötet, aber es war zu spät, und nun benahm sich Agah, als sei ihm Hael untergeordnet.
    Eines Abends setzte sich Choula neben Hael, der sein Abendessen verspeiste und sorgfältig darauf achtete, den verletzten Arm nicht zu belasten. Der Kartograph schlug eine Lösung des Zwistes vor.
    »Hael, mein Freund, es gibt keinen Grund, weshalb jemand wie du sich diese Frechheiten gefallen lassen sollte. Der Stellvertreter Agahs heißt Karvas. Er wünscht sich sehnlichst, Agahs Pflichten übernehmen zu können. Du musst ihn anheuern, deinen Widersacher im Schlaf zu töten. Es wird dich nicht viel kosten, und du wirst dich gleich besser fühlen.«
    »Nein«, erwiderte Hael. »Bei meinem Stamm muss ein Mann seine Feinde selbst töten.« Noch immer brannte die Erinnerung an Gasam, Larissa und den Langhals in ihm. »Ich muss es selber tun, sobald es mir besser geht. Aber ich danke dir für deine Fürsorglichkeit.«
    Ein paar Tage später, als seine Wunden so gut wie verheilt waren und er spürte, dass er sich wieder ungezwungen bewegen konnte, sprach er mit Shong.
    »Meister, es tut mir leid, dich zu belästigen, und ich möchte dich eigentlich auch nicht eines wertvollen Mitarbeiters berauben, aber würde es dir etwas ausmachen, wenn ich Agah umbringe?«
    »Agah?« fragte Shong. »Ich wundere mich, weshalb er nicht schon tot ist. Aber sicher doch, töte ihn nur. Der andere Bursche, dieser Karvas, kann die Arbeit genauso gut erledigen. Bist du sicher, dass du es schaffst? Agah hat bereits etliche Burschen bei Schlägereien getötet. Das wird von einem Kereelanführer erwartet. Wie willst du es anfangen?«
    Darüber hatte Hael noch nicht nachgedacht. »Wie macht man es denn hierzulande? In meiner Heimat würde ich den Feind herausfordern und in einer Arena kämpfen, die kreisförmig eingegrenzt wird. Als Waffen wählt man Speere oder Kurzschwerter.«
    »Bei einer Karawane geht es nicht so förmlich zu«, erklärte Shong. »Ruf ihn herbei, und dann fangt ihr auf der Stelle an. Ich schlage vor, nicht mit Dolchen zu kämpfen. Die Kereels verstehen sich meisterhaft auf den Umgang mit dieser Waffe, und du hast davon keine Ahnung.«
    Abends, als die Männer ihr Nachtmahl beendet hatten, nahm Hael seine Waffen und ging zu dem Feuer, um das die Kereels trinkend und in laute Unterhaltungen vertieft herumsaßen. Etliche trugen schmutzige Verbände, da sie miteinander gerauft hatten. Selbst ein so strenger Karawanenführer wie Shong vermochte es nicht, die üblen Temperamentsausbrüche dieser Burschen völlig zu unterdrücken. Agah sah Hael näher kommen, und ein bösartiges Lächeln umspielte seine Lippen.
    »Seht mal, wer da kommt! Der goldköpfige Inselbewohner. Er hörte, dass es uns an Frauen mangelt und kommt, um uns seine Dienste anzubieten. Als euer Anführer verlange ich das Recht, ihn als erster auszuprobieren. Lass dein Katzenfell fallen, Junge, und komm zu mir!« Die Männer brachen in schallendes Gelächter aus und blickten Hael erwartungsvoll an.
    »Agah, ich habe keine Ahnung, warum du mich verabscheust, aber eigentlich ist es mir auch gleich. Ich bin ein freier Krieger und lasse mir derartige Beleidigungen nicht gefallen.«
    »Und was willst du dagegen unternehmen, Kind?« Agah warf seinen Männern listige Blicke zu. Sie warteten begierig auf einen Kampf. Karvas sah von Hael zu Agah, und ein berechnender Ausdruck trat in seine Augen.
    »Ich habe vor, dich zu töten. Du hast es nicht anders verdient. Deshalb wäre es sinnlos, dich nur zu verprügeln und am Leben zu lassen, damit du hinter meinem Rücken weitermachst. Ich weiß wirklich nicht, was du gegen mich hast, aber es wird hier und jetzt ein Ende haben. Steh auf und kämpfe.«
    Agahs Lächeln verschwand. Langsam erhob er sich. »Kämpfen wir mit Messern? Richtige Männer brauchen weder lange Speere noch scharfe Schwerter.« Sein Tonfall, der abfällig

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