Der italienische Nachbar (German Edition)
„So siehst du aber gar nicht aus“, erwiderte ich und merkte sogleich, dass meine Wangen heiß wurden.
„Meine Familie besitzt eine Pizzeria in Pasing“, erklärte Alessandro. „Ich bin jedoch der einzige aus der Familie, der aus der Reihe tanzt und lieber Anwalt werden möchte.“ Er neigte sich über den Tisch, nahm sich ein Stück Pizza, die bereits geschnitten war und nickte mir zu.
„Nimm, ist echt lecker.“ Er biss genüsslich ab und ich tat es ihm gleich.
„Hmmm … wirklich gut“, bestätigte ich kopfnickend. Ich war immer noch nervös, doch Alessandros lockere, sympathische Art beruhigte mich etwas. Ich trank einen Schluck Bier und musterte ihn. „Und? Studierst du noch?“
Alessandro schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin mit dem Studium fertig und mache im Moment ein Referendariat beim Amtsgericht hier in München.“ Er leckte sich die Finger ab und blickte mich dabei mit seinen dunklen Augen an. Heiße und kalte Schauer jagten mir den Rücken hinunter. Dieser Kerl hatte keinen blassen Schimmer, dass er mich gerade völlig aus der Fassung brachte. „Und du? Was machst du so?“
Ich blinzelte und ohrfeigte mich mental, um zu mir zu kommen.
„Ähm … ich arbeite in der Redaktion einer regionalen Zeitung“, antwortete ich und war verwundert, dass meine Stimme noch da war.
Schon bald waren wir in ein reges Gespräch vertieft. Ich erfuhr, dass sein Vater vor zwei Jahren an Krebs verstorben war und er außer seinem älteren Bruder Rico noch zwei jüngere Schwestern hatte, von denen eine noch zur Schule ging. Alessandros Geschwister und die Mutter führten die Pizzeria seit dem Tod des Vaters alleine.
„Ich helfe manchmal aus, wenn ich die Zeit dazu habe, aber das mit dem Pizza backen überlasse ich lieber meinem Bruder und meinen Schwestern“, sagte er schulterzuckend. „Ich bin ein lausiger Koch. Wenn , dann würde ich allerhöchstens einen guten Kellner abgeben … glaube ich.“
„Oh, ich koche eigentlich ganz gerne“, entgegnete ich. „Aber meistens kauf ich mir nach der Arbeit in der Stadt etwas. Für mich alleine lohnt es sich ja kaum, etwas zu machen. Ab und zu koche ich für Freunde - du bist gerne eingeladen, dir mal ein Bild über meine Kochkünste zu machen.“
„Ich nehme dich beim Wort.“ Alessandro blickte auf seine Armbanduhr. „Oh Mann, jetzt halt ich dich schon fast zwei Stunden auf – ich hab gar nicht bemerkt, wie schnell die Zeit vergangen ist.“ Er stand auf und blickte mich freundlich an. „Es war ein anstrengender Tag, morgen sind es nur noch ein paar Kleinteile und dann hab ich es endgültig geschafft.“
Ich schmolz dahin und wollte nicht, dass er ging.
„Sag mir, wenn du Hilfe brauchst. Morgen ist Samstag, da hab ich frei.“
„Das werde ich.“ Er streckte mir die Hand hin. „Danke für das Gespräch und das Bier. Das war genau das, was ich gebraucht habe.“
Ich gab ihm die Hand, leichte Stromschläge zuckten meinen Arm hinauf. Ich hätte dir auch gerne mehr gegeben, Alessandro. Schon sein Name war pure Erotik. Unanständige Bilder rasten durch meinen Kopf, mir wurde leicht schwindelig.
„Gerne. Bis morgen!“
Als er hinausging kam ich nicht umhin, einen Blick auf seinen knackigen Po zu werfen, der in einer tief sitzenden Jeans verpackt war. Die Tür schloss sich hinter ihm und ich entschied, noch mal eine Dusche zu nehmen. Eine K alte.
Als ich erwachte, durchfluteten die ersten Sonnenstrahlen das Schlafzimmer. Ich blinzelte zum Radiowecker auf dem Nachttisch. Es war schon zehn Uhr. Ich zog mein Kissen unter dem Kopf hervor und presste es mir stöhnend auf das Gesicht. Wirre Träume hatten mich immer wieder wach werden lassen und nun fühlte ich mich total gerädert. Gott im Himmel, meine nächtlichen V i sionen hatten ausschließlich von meinem neuen Nachbarn gehandelt! Mein Haar war feucht vom Schwitzen, so heiß hatte ich geträumt. Wir hatten Sex auf seinem Sofa, das währenddessen noch immer mitten im Hausflur stand! Ein Kichern entwich mir, als ich daran dachte, wie die alte Frau Maier aus dem dritten Stock drein gesehen hatte, als sie vom Einkaufen kam.
Ich schlug die Decke zurück und blickte auf meine n Monsterständer, der aus meinen Boxershort s einen Wolkenkratzer machte. Kopfschüt telnd stand ich auf und tappte barfuß in Richtung Bad . Auf dem Weg durch den Flur konnte ich nicht widerstehen, durch den Türspion auf die Nachbarwohnung zu blicken. Die Tür gegenüber stand offen. Mein Puls begann zu rasen. Ich blieb
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