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Der Jade-Elefant

Der Jade-Elefant

Titel: Der Jade-Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursel Scheffler
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zum Telefon und sagt: „Das ist ein Fall für Dr. Kuckuck. Schwester Else, lassen Sie bitte sofort den Operationssaal herrichten!“

    Dr. Kuckuck? Zum Kuckuck! Jetzt bin ich ein Fall. Ein Notfall, denkt Kugelblitz mit grimmigem Humor. Er hofft nichts sehnlicher, als dass der operierende Arzt den „Fall Blinddarm“ möglichst rasch und schmerzlos lösen wird ...
    Ja, Dr. Kuckuck löst den Fall mit viel Geschick! Als Kugelblitz wieder aus der Narkose erwacht, ist er seine Schmerzen – und seinen Blinddarm los. Einen Augenblick lang ist er allerdings irritiert, als er nicht in ein bärtiges Brillengesicht starrt, sondern in die freundlichen blauen Augen einer blonden Ärztin, die „Kuckuck“ zu ihm sagt.
    „Kuckuck“, antwortet Kugelblitz mechanisch. Genauso, wie er es immer tat, wenn er als kleiner Junge mit seinem Großvater Verstecken spielte.

    Die junge Frau lacht.
    „Ich will nicht mit Ihnen Verstecken spielen, Herr Kommissar. Ich bin Frau Dr. Kuckuck, Ihre Ärztin. Die Operation ist gut verlaufen. Sie können jetzt in Ruhe ein paar Stunden schlafen.“
    Da schließt Kugelblitz erleichtert die Augen.

    Der Patient erholt sich schnell. Nach einer Woche dreht Kugelblitz schon mit Kriminalhauptmeister Zwiebel und Polizeiobermeister Pommes eine Runde im Krankenhausgarten. Er lässt sich genauestens berichten, was während seiner Abwesenheit passiert ist.

    „Noch ein paar Tage Urlaub, und dann bin ich wieder fit!“, meint der Kommissar zuversichtlich.
    „Nun übertreiben Sie mal nicht, Chef!“, warnt Zwiebel.
    „Wir kommen auch noch ein paar Tage ohne Sie zurecht!“, versichert Pommes. Kugelblitz lächelt milde. Er hält sich für unentbehrlich, wie jeder tüchtige Chef.
    Als er sich eine halbe Stunde später in der Eingangshalle des Krankenhauses von Pommes und Zwiebel verabschieden will, kommt Schwester Else angelaufen.
    „Ach, da sind Sie ja, Herr Kommissar! Frau Dr. Kuckuck wartet oben in Ihrem Zimmer auf Sie!“
    „Aber - sie hat mir doch erlaubt herumzulaufen!“, sagt Kugelblitz und hat ein schlechtes Gewissen, weil er so lange spazieren gegangen ist – und weil die Blinddarmnaht jetzt ein bisschen ziept!
    „Kommen Sie! Es ist wichtig!“, drängt Schwester Else.
    Als Kugelblitz im Bett liegt, muss er erfahren, dass sich Frau Dr. Kuckuck im Augenblick weniger für die Naht an seinem Bauch als vielmehr für seinen Kopf interessiert.

    „Herr Kommissar, könnten Sie uns helfen? Unser Giftschrank wurde aufgebrochen. Es fehlen mindestens zehn Ampullen Morphium. Und was das Schlimmste ist: es muss jemand von unserer Station gewesen sein!“

    „Wie konnte das geschehen? War der Raum mit den gefährlichen Medikamenten denn nicht abgeschlossen?“, erkundigt sich Kugelblitz.

    „Ich verließ das Zimmer nur für wenige Minuten, um mit Schwester Olga den ganzen Operationsplan für morgen durchzusprechen. Ich habe nicht abgeschlossen, weil Schwester Gaby dort saß und die bereits entnommenen Medikamente in eine Liste eintrug.“
    „Dann müsste doch Schwester Gaby ...“
    „Sie hat den Raum kurz nach mir auch verlassen. Sie bekam einen Anruf, dass sie rasch ein bestimmtes Medikament zu Dr. Bart in die Notaufnahme bringen sollte. Ein sehr seltsamer Anruf, denn Dr. Bart hat heute keinen Dienst.“

    „Hmmm“, brummt Kugelblitz.
    „Es sieht also so aus, als habe sie jemand absichtlich mit einem Anruf aus dem Raum gelockt!“
    „Genau. Die Vermutung habe ich auch“, stimmt ihm Frau Dr. Kuckuck zu.
    „Es muss passiert sein, während Sie mit Schwester Olga sprachen?“
    Die Ärztin nickt bekümmert. „Das war zwischen 11.00 Uhr und 11.15 Uhr.“
    „Wir müssen herausfinden, wer in dieser Zeit die Station betreten und verlassen hat!“, überlegt Kugelblitz mit gerunzelter Stirn.
    „Niemand außer Ihnen und Schwester Gaby!“, sagt die Ärztin.
    „Ich habe Schwester Agnes gefragt. Sie sitzt hinter der Glasscheibe am Eingang der Station. Sie muss jedes Mal den Türöffner betätigen, wenn jemand in die Chirurgische Station will. Eine Vorsichtsmaßnahme, damit die Frischoperierten nicht unnötig gestört werden.“
    „Das erleichtert unsere Untersuchungen“, murmelt Kugelblitz.
    „Wer kann auf der Station schon laufen?“
    „Wie – wie meinen Sie das?“, fragt Dr. Kuckuck vollkommen verwirrt.
    „Ich meine, wer von den operierten Patienten kann alleine herumlaufen? Und wie viele Angestellte sind zur Zeit auf der Station?“
    Die Ärztin überlegt einen Augenblick und meint dann: „Drei

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