Der Jade-Elefant
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Der Schirmherr
Eigentlich hat sich Kugelblitz mit seinem Neffen Martin zu einem Frühlingsausflug in den Zoo verabredet. Aber als er ihn am Bahnhofsplatz trifft, regnet es in Strömen. So fällt der geplante Ausflug buchstäblich ins Wasser.
„Kein Grund zum Ärgern“, sagt Kugelblitz. „Wir werden dafür ins Museum gehen. Dort ist eine tolle Ausstellung über die alten Ägypter. Hier ist das Plakat.“
„Vor ein paar Tagen war ein Bericht im Fernsehen. Sogar der Bundespräsident war zur Eröffnung da!“, erinnert sich Martin.
„Kein Wunder. Er ist der Schirmherr“, sagt Kugelblitz.
„Was heißt ,Schirmherr‘?“, erkundigt sich Martin.
„Das heißt, dass er die Ausstellung ,beschirmt‘ und unterstützt.“
„Und heute bist du eindeutig der Schirmherr!“, erwidert Martin lachend und zeigt auf den riesigen schwarzen Regenschirm, den Kugelblitz über sich und seinen Neffen hält.
Bis zum Museum ist es nicht weit. Die beiden lassen Schirm und Mantel an der Garderobe und machen sich auf ihre Entdeckungsreise durch Kunst und Geschichte im alten Ägypten.
Kurz nach ihnen betritt ein Mann namens Bruno Zwicker die Eingangshalle des Museums. Er sieht sich suchend um. Dann stellt er seinen tropfnassen Regenschirm in den Schirmständer, der in einer Nische links neben der Garderobe steht. Seinen leichten Mantel behält er an. Er steckt die Hände in die Taschen und studiert aufmerksam die Kunstpostkarten am Verkaufsstand. Zumindest sieht es so aus. In Wirklichkeit ist er an ganz anderen Kunststücken interessiert. Bruno Zwicker denkt nicht an Kunstraub. Solche dicken Fische überlässt er lieber seinen weltweit gesuchten Kollegen.
Er ist mehr auf Kleinkunst spezialisiert. So in der Größenordnung von Hand- und Hosentaschen.
Der Verkaufsstand ist ein guter Beobachtungsort. Bruno Zwicker schlendert betont lässig herum, begutachtet einen Katalog, blättert in den Poster-Mappen. Dabei schweifen seine Augen aufmerksam umher. Wenn die Leute an der Kasse bezahlen, beobachtet er genau, wohin sie die Geldbörse stecken. Und dann und wann kommt er auch zum Zug.
„Entschuldigung“, sagt er im Gedrängel. Und unbemerkt wechselt eine Börse oder eine Brieftasche den Besitzer.
Ab und zu erbeutet er auch eine wertvolle Uhr.
Fürs Erste ist er mit seiner Ausbeute zufrieden. Jetzt geht er in die Ausstellungsräume. Die Statue eines altägyptischen Schreibers, die neben einem Durchgang steht, erscheint ihm ein günstiger Arbeitsplatz.
Das Schild mit den näheren Informationen über das Kunstwerk ist so weit unten am Sockel der Statue angebracht und so klein geschrieben, dass man sich bücken muss, um es zu lesen. Ältere Damen öffnen sogar die Handtasche, um die Brille hervorzuholen und das Geschriebene besser entziffern zu können. Da lacht das Herz des Trickdiebes. Ein schneller Griff und ...
„Köpfchen braucht man in unserem Beruf!“, denkt Zwicker zufrieden, als er seine Beute in Sicherheit bringt. „Man muss sich auf seine Kunden innerlich gut einstellen, damit man zum Zuge kommt!“
Schwupp hat er schon wieder eine Brieftasche in den Fingern. Aber diesmal gerät er an den Falschen! Ein stahlharter Griff ums Handgelenk verrät ihm sofort, dass der Besitzer der schwarzen Brieftasche nicht ohne erbitterten Widerstand auf sein Eigentum verzichten möchte.
„Was fällt Ihnen ein!“, wehrt sich Zwicker empört. „Lassen Sie mich los!“
„Kommissar Kugelblitz! Folgen Sie mir unauffällig!“, sagt Kugelblitz. „Oder wollen Sie, dass ich mich hier vor allen Leuten mit Ihnen unterhalte?“ Er hält dem ertappten Dieb seinen Polizeiausweis unter die Nase.
„Die Brieftasche war Ihnen gerade aus der Tasche gefallen, und ich wollte sie Ihnen zurückgeben!“, behauptet Zwicker dreist.
„Märchenerzähler“, brummt Kugelblitz ärgerlich. „Martin! Hol den Museumsdirektor! So lange werde ich auf den Herrn aufpassen! Kommen Sie mit in die Eingangshalle. Da erregen wir am wenigsten Aufsehen.“
Kugelblitz geht mit dem Trickdieb in die Eingangshalle.
Damit Zwicker nicht durch den Eingang entwischt, drängt er ihn in die Nische links neben der Garderobe. Kurz darauf kommt Martin mit dem aufgebrachten Direktor.
„Stimmt es, was der Junge sagt: ein Taschendieb? In meinem Museum?“
„Leider ja“, seufzt Kugelblitz.
„Ich denke, wir
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