Der Jakobsweg
durch Einflüsse der arabischen Invasion entwickelte. Durch Flüchtlinge aus dem von Arabern besetzten Teil Spaniens verbreitete sich dieser Stil bis nach Norden. Typisch für den mozarabischen Stil sind der arabische Hufeisenbogen, die reiche Ornamentik und die mit Gurtbögen angelegten Kuppeln. Aber auch die Baukunst der Westgoten und byzantinische Einflüsse sind an den Bauwerken erkennbar: San Juan de la Pena (nähe Jaca), San Millán de Suso, San Miguel de Escalada, Santiago de Peñalba und Santo Tomás de las Ollas.
Der Mudejar-Stil: (12.-14. Jh.) Auch nach der Rückeroberung durch die Christen blieb der arabische Einfluß auf die Kunst erhalten, sei es, daß manche arabische Baumeister blieben und nun für christliche Auftraggeber arbeiteten oder spanische Handwerker sich deren Kenntnisse aneigneten. Die Kirchen von Sahagún sind beispielhaft für diesen Stil. In den Kreuzgängen zahlreicher Kirchen sieht man häufig Kapitelle mit wie ziseliert wirkenden Ornamenten und mythologischem Sagengetier, die von arabischen Künstlern geschaffen sein könnten.
3. Klima - wann ist die beste Wanderzeit?
Für den Norden Spaniens gelten andere klimatische Bedingungen als für den Süden - es herrscht atlantisches Seeklima. Kälte und Regen bis ins späte Frühjahr. Regentage gibt es aber das ganze Jahr über, am geringsten sind die Niederschläge zwischen Juni und September. Hitze im Sommer, besonders in der etwa 800 m hohen Meseta, allerdings oft mit kalten Nächten.
Die schönste Wanderzeit ist Anfang Mai bis Ende Juni (mit Regen muß immer gerechnet werden, vor allem in der Provinz Galicien, und mit Kälte, Schneefall und Eisgraupel bei den drei Gebirgsüberquerungen).
In den Sommermonaten ist es tagsüber sehr heiß, vor allem beim Durchqueren der Meseta kann das Wandern anstrengend werden.
Der Herbst ist klimatisch wieder günstiger zum Pilgern, allerdings ist nun die Erde ausgebrannt und die Pflanzen verdorrt.
4. Einreisebestimmungen
Für Bundesdeutsche, Österreicher und Schweizer genügt der gültige Reisepaß bei einem Aufenthalt von drei Monaten. Bei der Überquerung der Pyrenäen auf dem Pilgerweg kommt man an keiner französischen/spanischen Grenzstation vorbei und hat deshalb keinen Einreisestempel im Paß. Da in Spanien bei Straßenkontrollen Ausweispflicht besteht, ist es vielleicht besser, sich diesen Stempel an der Grenzstation Vilcarlos zu holen! Ich hatte allerdings keinerlei Schwierigkeiten, auch nicht bei der späteren Ausreise mit der Bahn.
5. Geldwechsel
Die Umwechselkurse im Land sind meist günstiger, trotzdem sollte man einen genügenden Betrag schon vorher gewechselt haben, denn die nächste Möglichkeit dazu ergibt sich erst in Pamplona. Die Schalterstunden der Bank sind meist auf den Vormittag beschränkt. Am leichtesten kommt der Besitzer eines Postsparbuchs an sein benötigtes Reisegeld. Die Postämter haben günstigere Öffnungszeiten (meist von 9-13 und von 16-19 Uhr) und vor allem gibt es sie auch in kleinen Ortschaften.
6. Jakobusgesellschaften in Deutschland
Wer eine Pilgerreise plant, kann hier die nötigen Informationen einholen, sich den Pilgerpaß schicken lassen, an einer organisierten Pilgerreise teilnehmen, als Mitglied die Vereinszeitschrift beziehen und in regelmäßigen Treffen den Kontakt mit anderen Pilgern pflegen.
Deutsche St.-Jakobus-Gesellschaft
Harscampstr. 20
52062 Aachen
Tel: 02 41-479 01 27
Zeitschrift: »Der Sternenweg«
Fränkische St.-Jakobus-Gesellschaft
Keesburgstr. 1
97074 Würzburg
Tel.: 09 31-79 72 60
Zeitschrift: »Unterwegs im Zeichen der Muschel«
Santiago Freunde Köln
Melanchthonstr. 24
51061 Köln
Tel: 02 21-64 50 44
Jakobusbruderschaft Rohrdorf
Kath. Pfarramt Untere Dorfstr. 11
83101 Rohrdorf
Tel.: 0 80 32-52 52
Ultreia
Verein zur Förderung der mittelalterlichen Jakobswege
Löwenstr. 61
70597 Stuttgart (Degerloch)
Tel.: 07 11-76 00 66
Sankt Jakobusbruderschaft Düsseldorf
Rathausstr. 29
42659 Solingen
Zeitschrift: »Die Kalebasse«
7. Wanderkarten
Für einzelne Streckenabschnitte gibt es Michelin-Karten 1:400 000 oder auch Wegeskizzen im Buch von Hansjörg Sing »Der Jakobsweg«. Allerdings sind seine Skizzen nicht immer zuverlässig, da er selbst mit dem Auto auf der parallel verlaufenden Straße gefahren ist.
Der Everest Verlag hat den spanischen Wegführer »El Camino de Santiago. Guia del peregrino.« in deutscher Übersetzung
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