Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Jet-set-Dämon

Der Jet-set-Dämon

Titel: Der Jet-set-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
anfing, Feuer und heiße Lava zu spucken, um alles zu vernichten.
    Die hohen Reste und Felstrümmer unterschiedlichster Größe nahmen mir die meiste Sicht auf das Meer und Neapel.
    Ich bewegte mich allein zwischen den Steinen und fragte mich, was ein englischer Tourist hier oben gesucht hatte. Mich hätte keiner freiwillig auf den Vulkanhang bekommen.
    Manchmal drangen auch Dämpfe aus handbreiten Spalten oder Rissen. Sie verteilten sich, nahmen an Breite zu und wirkten wie dünne Tücher, bevor sie verwehten.
    Der stinkende Schwefeldioxid-Geruch blieb. Er kratzte in meiner Kehle, ich räusperte mich hin und wieder frei, atmete das Zeug aber stets erneut ein.
    Auf der Zeichnung war nicht genau festgelegt worden, wo sich die Grabstätte des angeblichen Vampirs befand. Ich suchte auf gut Glück und war froh, eine Lampe bei mir zu tragen, denn die Sonne würde bald untergehen.
    Manchmal rollten kleine, harte Aschestücke weg, wenn ich gegen sie trat. Und ich sah, als ich nach rechts schaute, eine Erhebung, die wie ein kleiner Berg auf dem Berg wirkte.
    So stumpf und dunkelgrau ragte er in die Höhe. Beim Näherkommen erkannte ich meinen Irrtum. Es war kein zweiter Berg, sondern breite Felsen, die eine regelrechte Mauer bildeten, aber an der rechten Seite den Eingang einer Höhle aufwiesen. Halbrund, als hätte sie jemand hineingeschlagen.
    Das konnte durchaus die Grabstätte eines Vampirs sein. Diese Blutsauger schliefen ja in Höhlen oder alten Gräbern sowie Grüften. Bevor ich die Höhle betrat, schaute ich mich noch um. Soweit ich erkennen konnte, befand ich mich mutterseelenallein in dieser unwirklichen Mondlandschaft.
    Suko schien sich verlaufen zu haben.
    Ich holte die Lampe hervor und ließ den Strahl in die Finsternis der Höhle stechen.
    Rissige, rauhe Steinwände, ein unebner Boden, Düsternis, auch der typische Schwefelgeruch, das erwartete mich. Eine Spur von Leben entdeckte ich nicht.
    Sehr vorsichtig betrat ich das unbekannte Gelände. Nach dem Eingang wurde der Weg schmal, und er verbreiterte sich erst, als ich fünf Schritte zurückgelegt hatte. Da geriet ich in einen hallenartigen Raum, den man als einen Ort des Grauens bezeichnen konnte. Oder eine völlig öde Stelle am Ende der Welt.
    Der Strahl glitt über eine dunkle Fläche, die glatt wie ein Spiegel lag. Es war die Oberfläche eines Sees. Wahrscheinlich besaß das Wasser einen ungemein hohen Schwefelanteil, denn an den Rändern war er teilweise kristallisiert.
    Ich ging vor bis zum Ufer, suchte noch nach Spuren, fand aber keine. Dafür war die Luft noch schlechter geworden. Man konnte sie kaum atmen. Lange würde ich es in der Höhle nicht aushalten. Um den kleinen Schwefelsee konnte ich nicht herumgehen, weil er an der gegenüberliegenden Seite mit der Felswand abschloß. Sehr langsam bewegte ich meinen Arm nach rechts. Der Lichtfinger glitt über den Boden, traf die Wand, die ich Stück für Stück ableuchtete und plötzlich zusammenfuhr, denn ich hatte etwas gesehen.
    In einer Öffnung, die wie ein Tunnel in die Wand geschlagen worden war, stand ein länglicher Gegenstand.
    Erst beim Näherkommen sah ich, um was es sich dabei handelte. Und ich mußte dem englischen Touristen recht geben, denn ich schaute auf einen steinernen Sarg!
    ***
    Das war in der Tat eine Überraschung. Mit der eingeschalteten Lampe in der Hand trat ich näher und sah, daß man den Deckel abgenommen hatte. Er lag neben dem Sarg, war dabei gekippt worden und stand trotzdem so günstig, daß ich die Schrift auf seiner oberen Seite lesen konnte. Damiano Fulgera.
    Ein Name, den ich noch nie gehört hatte. Hieß so der Vampir? Davon konnte ich ausgehen, leuchtete direkt in den Sarg hinein und fand ihn nicht leer.
    Etwas bedeckte den Boden. Eine Schicht. Im Prinzip grau, an manchen Stellen jedoch heller schimmernd. Ich bückte mich und stach den Finger in die Schicht.
    Als ich meine Probe zwischen den Fingern rieb, stellte ich fest, daß es sich dabei um Asche oder Staub handelte. Stammte sie von dem Vampir, der möglicherweise in dieser Höhle gelebt hatte? Wenn ja, war ich zu spät gekommen.
    Gedankenverloren rieb ich die Probe weiter. Kleine Körper schrammten über meine Haut. Vampirasche brauchte nicht immer so fein zu sein wie Mehl. Da gab es durchaus Unterschiede. Nur hätte ich gern gewußt, wer und wie dieser Jemand den Vampir getötet hatte.
    »John?« Hinter mir hatte jemand gerufen. Seine Stimme klang dumpf und trotzdem hohl.
    Ich drehte mich um. »Komm ruhig rein,

Weitere Kostenlose Bücher