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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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zu schnell wieder an Deck, und es hat mich fast mein Bein gekostet. Aber Mr. Cotton wird schon aufpassen.«
    An Deck richteten die Zimmerleute einen Notmast auf, und die Seeleute vertäuten die Kanonen. Der Bootsmann und seine Maate liefen herum und kommandierten. Aber sie griffen auch selbst zu.
    Die Penelope nahm die Guillaume Tell in Tau und schleppte sie ab. Das hat sie verdient, dachte David. Als sie langsam an der Thunderer vorbeizogen, rief David durch die Sprechtrompete: »Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer hervorragenden Leistung, Kapitän Blackwood. Schleppen Sie die Prise nur an der Hafeneinfahrt vorbei, damit die Franzosen sehen, daß auch diese Hoffnung geschwunden ist.«
    Blackwood winkte zurück.
    Die Thunderer segelte mühsam nach Syrakus, um in wenigen Tagen neue Masten zu empfangen und größere Reparaturen durchzuführen. David drängte unermüdlich auf eine schnelle Rückkehr, und nach einer Woche waren sie wieder vor Malta. Der April verlief ereignislos, aber am 4. Mai tauchten Segel auf, die sich bald als britische herausstellten.
    David fragte zweimal nach, als ihm der Midshipman Nelsons Flagge meldete. Nelson kehrte nach Malta zurück und übernahm formal die Leitung der Blockade. Aber auf seinem Schiff waren Emma und Sir William Hamilton. Es war gewissermaßen Hamiltons Abschiedsbesuch, denn seine Ablösung durch einen Mr. Paget war nun offiziell.
    Emma sprühte auf dem offiziellen Empfang vor Lebenslust wie immer. Aber Ball und Troubridge waren zu ihr von kaum verhüllter Abneigung. Nelson schien es nicht zu bemerken und lobte den Erfolg über die Guillaume Tell in den freundlichsten Worten. David benutzte die Gelegenheit, um die Beförderung Mr. Jalings zum Leutnant zu erreichen und den Zusammentritt einer Kommission zur Abnahme der Leutnantsexamen. Osgood, Heskill und Dixon bestanden drei Tage später ihr Examen und mußten in der Kadettenmesse eine große Feier ausrichten.
    Nelson mischte sich wenig in die Blockade und Belagerung ein und reiste nach gut zwei Wochen wieder ab. Wenige Wochen später erfuhr David, daß er die Hamiltons und die Königin mit seinem Flaggschiff von Palermo nach Leghorn (Livorno) geleitet und seinen Abschied eingereicht habe, um die Hamiltons auf dem Landweg über Wien nach England zu geleiten. Admiral Keith hatte sich geweigert, ein Kriegsschiff für die Heimreise abzuordnen. Aber um diese Zeit leitete David schon die Blockade vor Malta, nachdem Troubridge aus Gesundheitsgründen nach England zurückgekehrt war.
    Es war eine eintönige und ereignislose Blockade. Sie fingen einige Feluccas ab, die von Tunis aus Getreide nach La Valetta schmuggeln wollten, und verteilten die Nahrung an die Malteser. Die französische Brigg La Marguerite schlüpfte in dunkler Nacht in den Hafen.
    Auf der Insel gab es nicht viel Abwechslung für die Seeleute, und auch die Offiziere wurden selten eingeladen, denn die wohlhabenderen Familien waren fast alle nach Sizilien geflüchtet. Der Hunger auf dem Lande war groß.
    David beriet sich oft mit Kapitän Ball und General Graham, wie man den Fall der Festung beschleunigen könnte. Beide hofften auf Verstärkung aus Menorca, denn diese Mauern konnten sie nicht zerstören. Auch David sah keinen Weg, so oft er auch mit dem Teleskop die Festung studierte.
    An einem heißen Tag Anfang Juli machte Balls Adjutant eine Äußerung, die in David langsam eine Idee keimen ließ. Er hatte auf einen größeren Schuppen in Floriana gezeigt und gesagt: »Dort haben sie jetzt ihr Vorratsdepot, Sir David. Aber mehr als ein paar Säcke oder Fässer schaffen sie am Tag nicht heraus.«
    David studierte die Karte in seiner Kajüte und überlegte. Auf dem Landweg konnte niemand zum Depot durchbrechen. Und der Weg durch den Großen Hafen war durch Batterien und die vor Anker liegenden Schiffe bewacht. Nichts zu machen! Oder doch?
    Er ritt am nächsten Tag wieder hinaus. Gregor und Alfredo begleiteten ihn wie üblich. Vor ihrer Batterie südwestlich von Floriana war das Ufer des Großen Hafens steil und felsig. »Ob man da unten ein kleines Boot verstecken könnte?« sagte David mehr zu sich selbst.
    »Ich sehe nach, Gospodin«, sagte Gregor, sprang vom Pferd, kletterte die Felsen hinunter und ging am Ufer hin und her. »Hier bilden die Felsen eine kleine Höhle. Fünf Meter lang und zwei Meter breit, würde ich sagen. Da paßt ein kleines Boot rein.«
    David sah, wie sich von der nächsten französischen Batterie Teleskope auf sie richteten und befahl: »Komm

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