Der Kampf um die Sieben Inseln
Blockadeschiffe angewiesen, eine Felucca durchzulassen, falls sie es in der nächsten Nacht versuchen sollte. Und sie hatten Glück! Ein Tunesier schlüpfte in der dunklen Nacht in den Hafen.
David hockte mit seinen fünf Leuten in der Felsnische und sah, wie die Felucca am Kai festmachte, wie Fackeln entzündet wurden, wie die Posten jubelten und die Arbeiter müde heranschlurften. »Los!« befahl David. Sie hoben das Boot ins Wasser und ruderten langsam und leise zum Kai, sich immer im Dunkeln haltend. Einer spähte mit dem Nachtglas voraus und deutete auf den Posten am Kai.
David legte Gregor die Hand auf den Arm, und der flüsterte: »Ja.«
Sie hörten auf zu rudern und bewegten sich nicht. Gregor hob seine Windbüchse und zielte sorgfältig. Als die Wache am Rand des Kais stand, machte es leise ›Plopp‹, und der Posten fiel ins Wasser. Sie warteten noch kurze Zeit und ruderten dann weiter.
David steuerte auf das Heck der Felucca zu, das im Schatten lag. An der Gangway und am Eingang zum Depot brannten Fackeln. Dazwischen war ein dunkler Raum. Sie hoben ihre Lasten leise auf den Kai und stiegen hinauf. Gregor blieb zurück, und David zeigte ihm die Posten am Eingang des Depots.
Dann gingen die fünf leise durch die Dunkelheit und schoben sich in eine Lücke, die die Arbeiter gelassen hatten. Die Posten am Eingang schauten überhaupt nicht auf die Arbeiter. Sie schienen im Stehen zu schlafen. Aber im Eingang stand ein Aufseher und machte einen Strich bei jedem Sack, der eingeliefert wurde. Ihr erster Mann, ein Italiener, war gewitzt. Er tat, als ob er strauchelte und lenkte den Aufseher von ihren Gesichtern ab. Sie gingen zielstrebig weiter.
Als die anderen Arbeiter ihre Säcke niederlegten, trotteten sie weiter und bogen um einen Stapel herum. Ein uniformierter Wächter kam drohend auf sie zu. David gab einem der Männer einen Wink. Der redete auf den Wächter ein, und sein Kamerad erdrosselte ihn von hinten mit der Garotte. Sie legten die Leiche zwischen die Säcke und sahen sich schnell um.
Alberto zischte leise. Dort in einer Ecke lag ein Haufen Bretter, die von Kisten stammten. An einer anderen Stelle standen Fässer mit Olivenöl. David zeigte, daß zwei die Fässer mit ihren starken Messern öffnen sollten, damit das Öl ausliefe. Ein anderer schleppte Bretter herbei und stapelte sie auf. David schnitt die Säcke mit dem Korn auf und übergoß das herausrieselnde Getreide mit ihrem Lampenöl. Andere bespritzten die Bretter mit Öl. Und dann entdeckten sie noch in einem Verschlag die Buchhaltung des Depots. Die Folianten würden auch gut brennen. Sie rissen sie auseinander, warfen sie auf den Boden, benetzten sie mit Öl, und Alberto zog mit seinem Pulverfäßchen dünne Linien zu den Brandherden.
David hantierte mit Stahl und Zündstein, als ein Posten sie anrief. Einer seiner Leute warf ihm ein Messer in den Hals. David zündete die Lunte, hielt sie an das Pulverhäufchen, und als sich die Flamme zischend zu den Haufen fraß, winkte er seine Leute zum Ausgang. Jetzt loderten die ersten Flammen empor. Sie warteten noch einen Augenblick, bis sie sicher waren, daß alle Herde hellauf brannten. Dann schlugen sie am Ausgang den Aufseher und die Posten nieder, riefen »Feuer!« und liefen ins Dunkel.
Aber zwei Posten kamen zur Ablösung von der Seite und riefen »Halt!« David pfiff nach Gregor, blieb stehen und sagte seinen Leuten, sie sollten so zum Boot laufen, daß Gregor freies Schußfeld hatte. Ein Posten legte an, um auf die Flüchtenden zu schießen. Der andere näherte sich David mit vorgestrecktem Bajonett. Jener, der schießen wollte, sank plötzlich zusammen. Gregors Kugel hatte ihn getroffen. Vor dem anderen hob David die Hände hinter den Kopf, zog ein Wurfmesser aus der Armmanschette und warf es ihm in die Brust. Im selben Moment traf ihn Gregors Kugel. David drehte sich um und rannte zum Boot.
Die anderen saßen schon an den Riemen. David sprang hinein, und sofort ruderten sie los. Als er sich umsah, sah er schon die Flammen aus dem Depot schlagen. Von allen Seiten stürzten Menschen hinzu. Viele trugen Eimer, aber da war nichts mehr zu löschen. Dann krachten Schüsse vom Kai, und es platschte im Wasser neben ihnen. Gregor zielte sorgfältig mit der Windbüchse, aber er traf nur einen, weil sie so heftig ruderten, daß das Boot schwankte. Nun waren sie aus dem Schußfeld. Dort war das Ufer. Sie sprangen aus dem Boot. Von oben riefen englische Stimmen: »Halt! Wer da?« Sie gaben
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