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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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Demaskierung!« Die Melder eilten davon.
    Dann befahl David, die britische Flagge zu hissen, nahm die Sprechtrompete, rief: »Geschütze ausrennen! Jagdgeschütz ein Schuß vor den Bug!«
    Man hatte den Eindruck, die Besatzung des Schoners habe der Schlag getroffen, als sich das Linienschiff als feindlich entpuppte und drohend die Reihen seiner großen Kanonen zeigte. Ein Teil der Besatzung rannte unter Deck, um sich unterhalb der Wasserlinie in Sicherheit zu bringen. Andere ließen ein Boot zu Wasser. Wieder andere rissen die Segel herunter.
    »Was ist denn das für eine Flagge, die sie jetzt einholen? Ich habe die doch schon gesehen«, fragte David.
    »Die Flagge der parthenopeischen Republik, Sir, der Vasallenrepublik im französisch besetzten Teil Neapels«, antwortete Geoffrey Wilson.
    »Danke, Mr. Wilson. Sie sind gut informiert. Mr. Faulkner, nehmen Sie sich dreißig Mann und besetzen Sie den Schoner!«
    »Sir, auf der Brigg wird gekämpft«, meldete Mr. Watt.
    David blickte hinüber und rief: »Mr. Campbell, schaffen Sie mit zwanzig Seesoldaten und zwanzig Matrosen auf der Brigg Ordnung!«
    Es zeigte sich, daß die Brigg etwa fünfzig britische Seeleute als Gefangene an Bord hatte. Die Hälfte davon stammte von einem anderen Schiff.
    Mr. Watt rieb sich die Hände. »Seeleute können wir gut gebrauchen, Sir. Wir rutschten jetzt schon bedenklich unter unsere Sollstärke.«
    »Ich weiß«, sagte David und wartete auf das Boot, das vom Schoner zurückkehrte. Es brachte den Kommandanten des Kaperschiffes, einen jungen Mann. Er stellte sich als Signor Tomba vor. David nannte seinen Namen und sagte: »Ich werde Sie nach Neapel bringen lassen müssen, Signor Tomba. Leider ist man in Ihrer Heimat im Augenblick gar nicht gut auf Rebellen zu sprechen.«
    Signor Tomba schien ein recht schreckhafter Mensch zu sein, denn er wurde kreidebleich und stotterte. »Aber ich bin doch kein Rebell! Nie! Wie können Sie so etwas behaupten?«
    »Sie führten nicht die königliche Flagge, mein Herr, und haben Verbündete Ihres Königs als Gefangene genommen.«
    Tomba schien verzweifelt. »Nur unter dieser Flagge habe ich den Kaperbrief erhalten, als wir den Schoner kauften. In Neapel war kein König mehr. Nur als Kaper konnten wir überleben. Was sollte ich denn tun?« Er faltete die Hände.
    »Können Sie mir denn etwas über französische Schiffe berichten, Signor Tomba?«
    Man sah, wie Hoffnung in dem jungen Mann aufkeimte. »Alles, was Sie wissen wollen, Sir, alles! Aber nicht nach Neapel ausliefern. Können Sie uns nicht einfach an Land setzen?«
    David zuckte mit den Schultern. »Vielleicht. Jetzt werden wir Sie in eine Kammer führen, die Sie nur mit meiner Erlaubnis verlassen dürfen.« Als der junge Mann weggeführt wurde, ließ David den Zimmermann, einen Bootsmanns- und einen Stückmeistersmaat rufen. »Meine Herren, prüfen Sie genau den Schoner, ob er uns zeitweilig als Tender dienen kann.«
    Dann schickte Mr. Campbell einen Korporal mit dem ältesten britischen Maat von der Brigg. »Bitte kommen Sie doch in meine Kajüte. Da können Sie mir berichten und einen Wein zur Stärkung trinken.« Als der Maat seinen Hut abnahm, sah David eine der größten und blankesten Glatzen, die er je gesehen hatte. Der Maat schlürfte den angebotenen Wein, blickte kummervoll aus seinen kleinen Augen auf David und berichtete:
    »Wir waren zwei britische Briggs auf dem Weg von Sizilien nach Gibraltar, als sie uns vor Sardinien schnappten. Die andere Brigg hatte Getreide und Salzfleisch geladen, und sie haben sie gestern mit ihren Leuten nach Civitavecchia vorausgeschickt. Nahrungsmittel werden dort knapp. Wir haben Essig, Wein und Salz geladen. Das war ihnen nicht so wichtig. Uns wollten sie in Ostia abliefern. Wir haben noch fünfundzwanzig Briten von der anderen Brigg an Bord zu unseren zwanzig. Die Spaghettis hatten uns zehn Mann geschickt, die uns bewachten.«
    »Sie wissen, daß ich Ihre Leute für die Flotte abwerben muß.«
    Der Maat nickte ergeben und zuckte mit den Schultern. »Man weiß bald nicht, was schlimmer ist: von einem Kaper erwischt zu werden oder von der eigenen Flotte.«
    »Nun übertreiben Sie man nicht. Wer weiß, wie lange sie in einem französischen Internierungslager geschmort hätten. Ich schicke Ihnen fünf Mann, die Sie zum Prisengericht nach Palermo bringen. Fünfzehn Ihrer Leute können Sie behalten. Alle anderen suchen mein Erster Leutnant und der Arzt für den Dienst in der Flotte aus.«
    »Verdammt, das ist

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