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Der Kardinal im Kreml

Der Kardinal im Kreml

Titel: Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clancy Tom
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hatten, nicht vergessen.
    Was für Irregularitäten werden sich in diesem Fall wohl noch ergeben? fragte sich Oberst Watutin.
    Â 
    Foley stellte sich in seinem Kabäuschen eine ähnliche Frage. Er hatte den Film entwickelt und las ihn nun durch. Verärgert stellte er fest, daß KARDINAL nicht das ganze Dokument abgelichtet hatte, weil ihm der Film ausgegangen war. Was ihm jedoch vorlag, zeigte, daß das KGB einen Agenten in einem amerikanischen Projekt namens Tea Clipper plaziert hatte. Filitow hielt das offensichtlich für wichtiger als die Pläne seiner eigenen Seite, und nach Lektüre der Daten mußte Foley ihm zustimmen. Er mußte KARDINAL unbedingt neue Filmkassetten besorgen, das ganze Dokument nach Washington schaffen und dem Mann dann bedeuten, daß es Zeit für seinen Ruhestand
war. Massenhaft Zeit, sagte er sich, doch ein Kribbeln im Nacken strafte ihn Lügen.
    Nächster Trick: Wie spiele ich KARDINAL den neuen Film zu? Der Aufbau einer neuen Kurierkette konnte Wochen dauern, und einen erneuten Direktkontakt wollte er nicht riskieren.
    Daß es irgendwann einmal schiefgehen mußte, hatte er gewußt. Sicher, seit er diesen Agenten führte, hatte immer alles geklappt, doch früher oder später mußte etwas dazwischenkommen.
    Er verdrängte diese Gedanken und wandte sich den Aufgaben des Tages zu. Am Abend saß der Kurier mit einem neuen KARDINAL-Report in einer Maschine in den Westen.
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    Â»Er ist unterwegs«, meldete Ritter dem CIA-Direktor.
    Â»Gott sei Dank.« Judge Moore lächelte. »So, konzentrieren wir uns nun darauf, ihn dort rauszuholen.«
    Â»Clark bekommt gerade seine Anweisungen. Er fliegt morgen nach England und geht übermorgen auf das U-Boot.«
    Â»Auch einer, der sein Glück auf die Probe stellt wie KARDINAL«, merkte der Richter an.
    Â»Es ist der beste Mann, den wir haben«, versetzte Ritter.
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    Â»Für Maßnahmen reicht das nicht aus«, sagte Watutin zum Vorsitzenden, nachdem er ihn in Umrissen über Observation und Durchsuchung unterrichtet hatte. »Ich setze mehr Leute ein. Wir haben auch Abhörgeräte in Filitows Wohnung plaziert –«
    Â»Und dieser andere Oberst?«
    Â»Bondarenko? Bei dem sind wir noch nicht reingekommen, weil seine Frau nicht zur Arbeit geht und den ganzen Tag zu Hause ist. Heute haben wir festgestellt, daß der Mann jeden Morgen mehrere Kilometer läuft; auch zu seiner Überwachung sind zusätzliche Kräfte abgestellt worden. Im Augenblick liegt über ihn nur ein tadelloses Führungszeugnis vor – und die Tatsache, daß er ein sehr
ehrgeiziger Mann ist. Er ist nun offizieller Vertreter des Ministeriums bei Heller Stern und, wie Sie aus den Tagebuchseiten ersehen können, ein begeisterter Befürworter des Projekts.«
    Â»Was sagt Ihnen Ihr Gefühl über diesen Mann?« fragte der Vorsitzende knapp, aber nicht drohend.
    Â»Bislang nichts, das irgendeinen Verdacht wecken könnte. Er wurde für seinen Dienst in Afghanistan ausgezeichnet; er übernahm das Kommando eines Speznas- Trupps, der in einen Hinterhalt geriet und einen Angriff der Banditen abwehrte. Bei Heller Stern rügte er die KGB-Wache wegen Schlaffheit, legte aber in seinem Bericht ans Ministerium sachlich Gründe dar, gegen die nichts einzuwenden ist.«
    Â»Wird in diesem Punkt etwas unternommen?« fragte Gerasimow.
    Â»Der Offizier, der sich um die Angelegenheit kümmern sollte, kam in Afghanistan bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Wie ich höre, will man bald einen Ersatzmann schikken.«
    Â»Und der Badewärter?«
    Â»Wir fahnden immer noch. Bislang ohne Resultat. Flughäfen, Bahnhöfe, alles wird überwacht. Wenn sich etwas ergeben sollte, melde ich mich sofort.«
    Â»Gut. Abtreten, Oberst.« Gerasimow wandte sich wieder den Papieren auf seinem Schreibtisch zu.
    Der Vorsitzende des Staatssicherheitskomitees gestattete sich ein Lächeln, als Watutin gegangen war. Erstaunlich, wie glatt alles ging. Das Meisterstück war natürlich die Sache mit der Wanejewa. Es kam nicht oft vor, daß in Moskau ein Spionagering enttarnt wurde, und wenn das vorkam, waren die Glückwünsche stets von der Frage begleitet: Warum haben Sie so lange gebraucht? Diesmal würde das anders werden, denn Wanejewas Vater sollte bald ins Politbüro und Generalsekretär Narmonow erwartete Loyalität als Gegenleistung für die

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