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Der Kardinal im Kreml

Der Kardinal im Kreml

Titel: Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clancy Tom
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Warum ist mir das nicht eingefallen? Kein Wunder, daß alle sagen, er sei ein Genie. »Das ist ja unglaublich simpel!«
    Â»Gewiß, Sir, aber wir brauchten zwei Jahre, bis es funktionierte, und einen Cray-2-Computer mit der erforderlichen Rechengeschwindigkeit. Es ist zwar noch etwas mehr Arbeit drin, aber wenn wir erst einmal analysiert haben, was heute schiefging, haben wir die Sache in vier, fünf Monaten im Kasten.«
    Â»Und der nächste Schritt?
    Â»Der Bau eines Fünf-Kilojoule-Lasers. Ein anderes Team ist da kurz vorm Ziel. Wenn wir dann zwanzig dieser Laser kombinieren, können wir einen Hundert-Megajoule-Puls aussenden, zwanzig Pulse pro Sekunde, und jedes beliebige Ziel treffen. Die Aufprallenergie entspräche dann der Wirkung von zwanzig bis dreißig Kilo Sprengstoff.«
    Â»Und das wird jede denkbare Rakete zerstören.«
    Â»Ja, Sir.« Gregory lächelte.
    Â»Sie wollen mir damit sagen, daß Tea Clipper funktioniert.«
    Â»Wir haben die Systemarchitektur validiert«, korrigierte der General. »Und haben einen langen Weg hinter uns. Vor fünf Jahren sahen wir uns mit fünf Hürden konfrontiert; nun sind es nur noch drei. In weiteren fünf Jahren gibt es keine mehr. Dann können wir mit dem Bau des Systems beginnen.«
    Â»Die strategischen Implikationen ...« sagte Ryan und hielt inne. »Mein Gott!«

    Â»Tea Clipper wird die Welt verändern«, stimmte der General zu.
    Â»Sie wissen wohl, daß die Russen bei Duschanbe mit etwas Ähnlichem spielen.«
    Â»Ja, Sir«, antwortete Major Gregory. »Und vielleicht wissen sie etwas, das uns noch unbekannt ist.«
    Ryan nickte. Gregory war schlau genug, um zu wissen, daß jemand anders noch schlauer sein mochte. Bemerkenswerter junger Mann.
    Â»Gentlemen, draußen in meinem Hubschrauber liegt eine Aktentasche. Würden Sie die bitte holen lassen? Sie enthält ein paar Satellitenfotos, die Sie interessant finden könnten.«
    Â»Wie alt sind diese Aufnahmen?« fragte der General fünf Minuten später bei Durchsicht der Bilder.
    Â»Zwei Tage«, erwiderte Jack.
    Major Gregory schaute sie sich eine Minute lang an. »Gut, da haben wir zwei Installationen, die sich leicht unterscheiden. Die hexagonale Anordnung hier – die mit den sechs Säulen – ist ein Sender. Das Gebäude in der Mitte hier soll wohl sechs Laser enthalten. Die Säulen stellen wahrscheinlich optisch stabile Spiegelmontierungen dar. Die Laserstrahlen kommen aus dem Gebäude, treffen auf die Spiegel, und diese konzentrieren den Strahl computergesteuert auf ein Ziel.«
    Â»Was meinen Sie mit ›optisch stabil‹?«
    Â»Die Spiegel müssen mit großer Exaktheit gesteuert werden, Sir«, sagte Gregory zu Ryan. »Durch Isolierung vom Boden schaltet man Erschütterungen durch Schritte oder Fahrzeuge aus. Werden die Spiegel auch nur um ein kleines Mehrfaches der Laserfrequenz bewegt, geht der gewünschte Effekt verloren. Hier optimieren wir die Isolierung gegen Vibrationen durch Stoßdämpfer, wie sie ursprünglich für den Einsatz in U-Booten entwickelt wurden. Klar? Diese andere rautenförmige Anordnung ist der Empfänger.«
    Â»Wie bitte?« Jacks Verstand war wieder einmal auf eine Grenze gestoßen.

    Â»Sagen wir mal, Sie wollten eine sehr gute Aufnahme von etwas machen. Eine erstklassige Aufnahme. Dann würden Sie einen Laser als Blitz benutzen.«
    Â»Und wozu vier Spiegel?«
    Â»Vier kleine Spiegel sind einfacher und billiger herzustellen als ein großer«, erklärte Gregory. »Hmm, ich frage mich, ob sie versuchen, ein Hologramm zu erstellen. Wenn sie ihre Strahlen exakt in Phase bringen könnten, wäre das theoretisch möglich. Zwei Aspekte sind zwar trickreich, aber... Verdammt!« Seine Augen leuchteten auf. »Verdammt interessante Idee! Über die muß ich nachdenken.«
    Â»Wollen Sie mir sagen, daß die Russen diese Anlage bauen, nur um Fotos von unseren Satelliten zu machen?« fragte Ryan scharf.
    Â»Nein, Sir. Dafür läßt sie sich zwar einsetzen, kein Problem. Wäre die perfekte Tarnung. Und ein System, das in der Lage ist, von einem Objekt im geostationären Orbit ein Bild zu machen, mag ein anderes, in einer tieferen Umlaufbahn fliegendes ausschalten können. Und wenn Sie sich diese vier Spiegel hier als Teleskop vorstellen, vergessen Sie nicht, daß ein Teleskop auch die

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