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Der Kardinal im Kreml

Der Kardinal im Kreml

Titel: Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clancy Tom
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seine Analyse stand. »Außerdem möchte er, daß wir jemanden in die Anlage einschleusen.«
    Admiral Greer hätte beinahe seine Tasse fallen gelassen. »Der Junge sieht zu viele James-Bond-Filme.«
    Â»Ist doch schön, daß noch jemand an uns glaubt«, meinte Jack lachend und wurde dann wieder ernst. »Wie auch immer, Gregory will wissen, ob sie bei der Ausgangsleistung ihrer Laser einen Durchbruch erzielt haben. Er vermutet, daß der Großteil des jetzt vom Wasserkraftwerk verfügbaren Stroms für ›Bach‹ bestimmt ist.«
    Greer machte schmale Augen. »Eine schlimme Vorstellung. Glauben Sie, daß er recht hat?«
    Â»Die Russen haben viele gute Laserspezialisten, Sir. Nikolaj Bosow bekam den Nobelpreis und arbeitet seitdem an Laserwaffen, zusammen mit dem berühmten Friedensaktivisten Jewgenij Welikow, und Chef des Laserinstituts ist ausgerechnet der Sohn von Marschall Ustinow. ›Bach‹ ist fast mit Sicherheit eine Laseranlage. Nur müssen wir wissen, von welchem Typ die Laser sind – chemische, Excimer oder freie Elektronenlaser. Er glaubt, daß es letztere sind, aber das ist nur eine Vermutung. Er legte mir anhand von Zahlen die Vorteile einer hochgelegenen Lage dar, und wir wissen auch, wieviel Energie sie einsetzen müssen, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Er versprach zudem,
die Gesamtleistung des Systems zu berechnen. Angesichts Gregorys Aussagen und der Tatsache, daß auf ›Mozart‹ Wohnanlagen eingerichtet worden sind, müssen wir annehmen, daß die Anlage bald getestet und in zwei oder drei Jahren einsatzbereit sein wird. Sollte das der Fall sein, verfügen die Russen bald über einen Laser, der unsere Satelliten ausschalten kann; vermutlich durch einen ›weichen‹ Abschuß, wie der Major sagt, bei dem die Kamerarezeptoren und Sonnenzellen durchbrennen. Der nächste Schritt aber ...«
    Â»Ich weiß. Es läuft mal wieder ein Wettrennen.«
    Â»Wie stehen die Chancen, daß Ritter und die Operationsabteilung herausfinden, was in den Gebäuden auf ›Bach‹ vor sich geht?«
    Â»Die Möglichkeit können wir ja diskutieren«, meinte Greer zurückhaltend und wechselte das Thema.
    Fünf Minuten später saß Jack im Auto. Die Heimfahrt nach Peregrine Cliff verlief reibungsloser als gewöhnlich und dauerte nur fünfzig Minuten statt fünfundsiebzig. Cathy war wie immer bei der Arbeit, Sally in der Schule und Jack im Kindergarten. Ryan holte sich in der Küche ein Glas Milch, ging dann nach oben, schlüpfte aus den Schuhen und fiel ins Bett, ohne die Hosen ausgezogen zu haben.
    Â 
    Der Oberst der Fernmeldetruppe Gennadi Iosifowitsch Bondarenko saß Mischa aufrecht und stolz gegenüber.
    Â»Wie kann ich dem Genossen Oberst zu Diensten sein?« fragte er Mischa.
    Â»In Ihrer Akte steht, Sie kennen sich gut mit elektronischen Geräten aus, Gennadi Iosifowitsch.« Filitow wies auf die Personalakte auf seinem Tisch.
    Â»Das ist meine Arbeit, Genosse Oberst.« Bondarenko war sich seiner Fähigkeiten durchaus bewußt. Er hatte bei der Entwicklung von Laserzielgeräten für den Einsatz auf dem Gefechtsfeld geholfen und bis vor kurzem an einem Projekt mitgearbeitet, das sich mit Lasern anstelle von Funk für sichere Kommunikationsverbindungen an der Front befaßte.

    Â»Was wir nun besprechen werden, ist streng geheim.« Der junge Oberst nickte ernst, und Filitow fuhr fort: »In den letzten Jahren hat das Ministerium ein ganz spezielles Laserprogramm finanziert, das ›Heller Stern‹ heißt – selbstverständlich ist auch der Name des Projekts geheim. Sein Hauptzweck ist die Anfertigung qualitativ hochwertiger Aufnahmen von westlichen Satelliten, doch nach der endgültigen Fertigstellung könnte es auch in der Lage sein, sie zu blenden, falls das aus politischen Gründen notwendig sein sollte. Geleitet wird das Projekt von Akademikern und einem ehemaligen Kampfpiloten – unglücklicherweise gehört er in den Zuständigkeitsbereich der Luftabwehr. Ich persönlich hätte lieber einen richtigen Soldaten an der Spitze gesehen, aber –« Mischa hielt inne und machte eine Geste zur Decke. Bondarenko nickte zustimmend.
    Â»Der Minister wünscht, daß Sie hinfliegen und das Waffenpotential der Anlage beurteilen, insbesondere hinsichtlich der Zuverlässigkeit. Wenn wir das verdammte Ding

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