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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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linke Hand und tippte mit dem grauen, keilförmigen Stein gegen die Fensterscheibe. Dann sah er sie an.
    »Okay«, sagte Donna.
    »Mom. Nicht.«
    »Hier drin können wir nicht bleiben«, sagte sie leise.
    Der Mann grinste noch breiter, als Donna den Arm ausstreckte.
    »Mach dich bereit, Schatz.«
    »Nein!«
    Sie zog an dem Knopf, packte den Türgriff und warf sich mit aller Wucht gegen die Tür. Die Tür schwang auf und erwischte den Mann. Mit einem überraschten Schrei fiel er hintüber und ließ den Stein fallen. Mit einem verunglückten Purzelbaum landete er im Graben.
    »Jetzt!«
    »Mom!«
    »Hauen wir ab!«
    »Er wird uns kriegen!«
    Donna sah, dass er reglos auf dem Rücken lag. Seine Augen waren geschlossen. »Keine Angst«, sagte sie. »Guck doch. Er ist bewusstlos.«
    »Er tut nur so, Mom. Er wird uns kriegen.«
    Mit einem Fuß auf dem nassen Gras spähte Donna aus dem Wagen. Zumindest wirkte er bewusstlos. Seine Arme und Beine waren auf seltsame Weise abgewinkelt. Bewusstlos, vielleicht sogar tot.
    Tat er nur so?
    Sie schloss die Wagentür und sperrte sie wieder ab. »Okay«, sagte sie. »Wir bleiben hier.«
    Das Mädchen seufzte und zwängte sich wieder vor den Sitz.
    Donna gelang ein Lächeln. »Alles klar?«
    Sie nickte.
    »Ist dir kalt?«
    Ein weiteres Nicken. Etwas unbeholfen streckte Donna den Arm aus und holte erst Sandys, dann ihre eigene Jacke vom Rücksitz.
    Sandy hatte sich an die Beifahrertür geschmiegt und benutzte die Jacke als Decke, so dass nur ihr Gesicht frei blieb.
    Donna zog sich ihre blaue Windjacke über.
    Der Mann im Graben bewegte sich nicht.
    »Es ist schon fast dunkel«, flüsterte Sandy.
    »Ja.«
    »Wenn es dunkel ist, holt er uns.«
    »Sag so was nicht.«
    »‘tschuldigung.«
    »Außerdem holt der niemanden mehr. Ich glaube, er ist verletzt.«
    »Er tut nur so.«
    »Keine Ahnung.« Donna hatte ihr Kinn auf das Lenkrad gestützt und beobachtete ihn. Sie wartete auf das Zucken eines Arms oder Beins, das Drehen des Kopfes oder das Öffnen der Augen. Konzentriert versuchte sie zu erkennen, ob er noch atmete.
    Bei seinem Sturz hatte sich der Pullover unter seiner geöffneten Jacke nach oben geschoben. Sein Bauch war entblößt. Donna beobachtete ihn genau.
    Er bewegte sich nicht, aber aus dieser Entfernung konnte sie nicht sicher sein, seine Atemzüge wahrzunehmen.
    Besonders unter diesen vielen Haaren.
    Er schien am ganzen Körper behaart zu sein. Bis auf den kahlgeschorenen Kopf, der mit dunklen Stoppeln übersät war. Offensichtlich hatte er ihn seit mehreren Tagen nicht rasiert.
    Seinen Bauch sollte er auch mal rasieren, dachte sie.
    Noch immer konnte sie keine Bewegung ausmachen.
    Seine graue Hose hing so tief, dass man den Gummizug der Unterhose erkennen konnte. Es waren weite, gestreifte Boxershorts. Seine Füße steckten in schmutzigen grauen Turnschuhen, die mit Klebeband zusammengehalten wurden.
    »Sandy?«
    »Hmm?«
    »Bleib, wo du bist.«
    »Was hast du vor?« Angst lag in der Stimme des Mädchens.
    »Ich geh mal kurz nach draußen.«
    »Nein!«
    »Er kann uns nichts tun.«
    »Bitte nicht.«
    »Ich glaube, er ist tot.«
    Sie öffnete die Wagentür und stieg vorsichtig aus. Dann schloss sie die Tür hinter sich und sperrte sie ab. Rüttelte am Griff, um sicherzugehen. Sie hielt sich am Auto fest, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, und kletterte den Abhang hinunter, bis sie über dem Mann stand. Er bewegte sich nicht. Sie schloss ihre Windjacke und kniete sich neben ihn.
    »Hey«, sagte sie und rüttelte an seiner Schulter. »Alles in Ordnung?«
    Sie legte eine flache Hand auf seine Brust und spürte, wie sie sich hob und senkte. Selbst seinen Herzschlag konnte sie ertasten.
    »Wachen Sie auf«, sagte sie. »Wir werden Ihnen helfen. Sind Sie verletzt?«
    In der Dämmerung bemerkte sie die behandschuhte Hand erst, als sie sich um ihr Handgelenk schloss.

    4

    Mit einem Schreckensschrei versuchte Donna, sich zu befreien, konnte gegen den festen Griff des Mannes jedoch nichts ausrichten. Seine Augen öffneten sich. »Lassen Sie mich los. Bitte.« »Es tut weh«, sagte er.
    Er drückte fester zu. Irgendetwas stimmte mit seiner Hand nicht. Donna sah hinab und bemerkte, dass er sie nur mit zwei Fingern und dem Daumen der rechten Hand gepackt hatte. Die anderen bei-
    den Finger blieben ausgestreckt. Mit einem leichten Gefühl des Unbehagens erkannte sie, dass dort in dem Handschuh gar keine Finger steckten.
    »Das tut mir leid«, sagte Donna. »Aber im Moment tun Sie auch

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