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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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Einfahrt. Wenn er da gewesen wäre, dann hätte er eine Nachricht hinterlassen, oder?“
    „ Ja, wahrscheinlich oder er hätte inzwischen angerufen“, sagte Roger mit einem bitteren Unterton. Erneut konnte er spüren wie Wut in ihm aufzusteigen begann.
    „ Na gut Lin“, sagte er, „falls er heute nicht kommt, dann muss ich versuchen die Sache mit dem Keller anders zu regeln.“
    „ Ok, Schatz“, sagte Linda, „dann mach dir mal keine Sorgen. Das wird schon wieder.“
    „ Das hoffe ich auch“, seufzte Roger.
    „ Noch was Lin.“
    „ Ja?“
    „ Ich liebe dich“, sagte Roger und durch die Leitung hindurch konnte er hören, dass Linda lachte wie ein kleines Mädchen.
    Anschließend legte er auf und seine Arbeit half ihm vorübergehend dabei seine Sorgen bezüglich des Kellers und des Klempners zu vergessen.

11

    Roger legte seine letzte Akte gegen fünf Uhr zurück ins Regal und machte sich auf den Heimweg. Auf dem Rücksitz lag die Papiertüte mit dem Rattengift und während er langsam das Zentrum von Rockwell verließ, überlegte er sich, wo im Keller er das Gift platzieren konnte, ohne Chico dabei in Gefahr zu bringen. Der Hund war inzwischen ein fester Bestandteil der Familie Bonfield geworden und auch wenn Roger sich nicht sehr viel mit ihm abgab, so hatte er ihn inzwischen tief ins Herz geschlossen.
    Roger bog gerade auf die Einfahrt seines Grundstückes, als er einen jungen Mann am Rand der Fahrbahn erblickte, der in Richtung des Hauses lief. Er hatte einen altmodischen Bürstenhaarschnitt und war von Kopf bis Fuß schwarz gekleidet. Roger verlangsamte seinen Wagen und kurbelte das Fahrerfenster herunter. Während das Fenster nach unten sank, stieg aus einem unerklärlichen Grund Rogers Puls.
    „ Kann ich Ihnen helfen?“, fragte er, während der Wagen neben dem Unbekannten zu stehen kam. Durch seine schwarze Kleidung wirkte das Gesicht des Mannes sehr besonders, fast schon kränklich. Er sah aus wie ein Mann, der sich gerade übergeben hatte, dachte Roger, während er auf eine Antwort wartete.
    „ Das kommt drauf an. Sind Sie Mr. Bonfield?“, fragte der Junge Mann, dessen Augen Roger bekannt vorkamen, „Mister Ro—ger Bonfield?“
    Er nagelte Roger mit seinem Blick geradezu fest, wie ein seltenes Insekt an eine Korkwand. Roger konnte spüren wie seine Handflächen am Lenkrad anfingen zu schwitzen. Er ahnte, dass diese Begegnung nichts Gutes mit sich brachte. Am liebsten hätte er das Gaspedal durchgetreten bis sein Fuß den Unterboden des Wagens durchstieß.
    „ Ja, das bin ich“, sagte Roger, „Roger Bonfield. Wie kann ich Ihnen helfen?“
    „ Mein Name ist Brian Wilcox“ sagte der junge Mann und reichte Roger die Hand, „ich bin der Bruder von Steve Wilcox.“
    „ Kommen Sie endlich, um die Arbeit ihres Bruders im Keller fertig zu bringen?“, fragte Roger. Seine Stimme klang eine Spur zu ungehalten, was er nicht beabsichtigt hatte.
    „ Nein Sir“, sagte Brian Wilcox, „ich komme um den Wagen und das Werkzeug meines Bruders zu holen. Der Wagen steht doch noch in Ihrer Auffahrt, oder?“
    „ Ja, der steht immer noch dort, wo er schon seit gestern steht. Aber was soll das denn heißen, dass Sie den Wagen und das Werkzeug holen?“, fragte Roger, „ich habe ein riesiges Loch in meiner Kellerwand, das darauf wartet wieder geschlossen zu werden. Wenn das nicht bald in Ordnung kommt, dann überziehe ich Ihren Bruder mit Klagen – die wird er noch von seiner Rente abstottern, das verspreche ich Ihnen.“
    „ Das mit der Klage wird nicht so leicht sein, wie Sie sich das vorstellen“, sagte Brian Wilcox. Seine blauen Augen funkelten wie Opale in der Mittagssonne und er versuchte zu grinsen, was ihm jedoch nicht so recht gelang.
    „ Was soll das nun wieder heißen?“
    „ Steve ist tot, Mr. Bonfield. Mein Bruder ist tot!“
    Roger verstand gar nichts mehr. Sein Verstand fühlte sich an die Wand gedrängt wie ein Betrunkener bei einer Kneipenschlägerei.
    “ Oh mein Gott, das tut mir leid“, sagte er mit unsicher Stimme, “verzeihen Sie bitte meine Aufgebrachtheit. Was ist denn passiert?“
    „ Das würde ich auch gerne wissen“, sagte Brian Wilcox und fuhr sich mit der Hand durchs dunkelblonde Haar, „seine Frau Nancy hat ihn gestern Abend in der Garage gefunden. Er hat sich umgebracht. Hat sich seine Pistole bis an die Mandeln in den Mund geschoben und abgedrückt. War eine ziemliche Sauerei, Mr. Bonfield – aber die Leute von der Polizei haben gesagt, dass er auf der Stelle

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