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Der Killer wartet

Der Killer wartet

Titel: Der Killer wartet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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in Lüdenscheid."
    Noch immer war der Zug der Feuerlöschfahrzeuge nicht abgerissen.
    "Hat einer 'ne Ahnung, was da eigentlich passiert ist?"
    fragte jemand.
    "Sicher wieder blinder Alarm im Krankenhaus Hellersen!"
    meinte der mit dem Unterhemd. "Das geht auf keine Kuhhaut, wie oft die Feuerwehr wegen dieser Rauchmeldeanlage unterwegs ist..."
    Moeller sah nachdenklich in die Nacht.
    Nein, dachte er. Das muß was Größeres sein. Er verzog das Gesicht zu einem Grinsen, das leicht sarkastisch wirkte.
    Vielleicht ein Chemieunfall, bei dem man schleunigst die Fenster schließen sollte! ging es ihm durch den Kopf.
    Aber wer immer auch für dieses Theater verantwortlich war: Er hatte Moeller die Aufnahme verdorben.
    Gerade heute.
    Gerade in jenem, ach so raren Moment, in dem er in künstlerischer Hochform gewesen war...
    Moeller hängte sich das Saxophon vom Hals und ließ sich in den Sessel fallen. Er setzte sich dabei auf den Kopfhörer, den er im nächsten Moment etwas ärgerlich von der Sitzfläche kegelte. Manchmal hatten sich eben alle gegen einen verschworen. Selbst die Brandstifter.
    Moeller atmete tief durch.
    Im Hintergrund waren noch immer Sirenen zu hören.
    Schließlich verebbten sie.
    Eine ganze Weile saß Moeller da und tat gar nichts. Seine Aufnahme war verdorben, aber um schlafen zu gehen, war er noch entschieden zu aufgekratzt. Schließlich stand er auf, um sich Miles Davis' KIND OF BLUE aufzulegen. Eines der genialsten Jazz-Alben aller Zeiten, wie er fand. Mit der noch recht langsamen Originalversion von SO WHAT. Die ersten Takte waren verklungen, da klingelte das Telefon.
    Um diese Uhrzeit konnte das eigentlich nichts Gutes bedeuten.
    *
    Es war buchstäblich die Hölle los, als Moeller am Ort des Geschehens eintraf. Der Baumarkt Dörner - DIE NUMMER EINS IN
    SÜDWESTFALEN, wie Moeller den Werbeslogan aus dem lokalen Radio im Ohr hatte - brannte lichterloh. Die Flammen machten die Nacht zum Tag. Auf der Werdohler Landstraße hatte sich indessen ein kleiner Stau von Gaffern gebildet.
    Im Hintergrund ragte die mächtige Talbrücke auf, über die die A45 geführt wurde. Die Flammen ließen bizarre Schattengebilde auf den grauen Betonpfeilern tanzen.
    Moeller stellte seinen rostigen Omega neben einem Einsatzwagen der Polizei ab und stieg aus.
    Der Baumarkt war nicht mehr zu retten. Um das zu erkennen, brauchte man kein Brandfachmann sein. Ein ausgebranntes Betonskelett würde vielleicht am Ende bleiben. Und eine Menge Sondermüll.
    Moeller hatte immer noch die swingende Baßlinie aus SO WHAT
    im Kopf. In seinem inneren Ohr hörte er sie dauernd und stellte sich dabei ein fulminantes Saxophon-Solo vor, während er einen Augenblick das ganze Geschehen auf sich wirken ließ.
    Feuerwehrleute liefen hektisch durcheinander. Dazwischen war auch ein Notarzt-Team inklusive Rettungswagen zu sehen.
    Polizisten riegelten das Gelände ab und versuchten dafür zu sorgen, daß der Verkehr auf der Werdohler Landstraße nicht ins Stocken kam.
    Moeller atmete tief durch.
    Seine inneres Solo näherte sich seinem fulminanten Höhepunkt, und er hatte eigentlich nicht die geringste Lust dazu, jetzt näher auf das brennende Gebäude zuzugehen.
    Schließlich spürte er schon ziemlich unangenehm die Hitze.
    Die ersten Schweißperlen standen ihm auf der Stirn.
    Zögernd bewegte sich Moeller schließlich doch.
    "Keine Zuschauer hier!" rief ihm ein uniformierter Kollege wild gestikulierend entgegen.
    Moeller holte seine Kripomarke aus der Hosentasche und hielt sie dem Uniformierten entgegen.
    "Ich bin dienstlich hier!" sagte Moeller und gähnte.
    "Entschuldigung", erwiderte der Uniformierte. "Konnte ich Ihnen ja nicht ansehen, woll?"
    "Macht ja nichts."
    "Ich glaub', ich hab' Sie auch schonmal gesehen..."
    "Kann sein", sagte Moeller. Er grinste. "Wollen Sie mich nicht doch etwas energischer wegschicken? Dann hätte ich einen guten Grund, wieder nach Hause zu fahren... Ich habe nämlich keine Ahnung, was ich hier soll. Sieht mir mehr wie ein Fall für die Feuerwehr aus... Ein ziemlich aussichtsloser allerdings..."
    "Kommen Sie. Ich glaube, Sie werden schon erwartet..."
    Jetzt gab es kein zurück mehr! Keine Ausrede, um sich länger vor der Arbeit zu drücken. Moeller seufzte.
    Er ging hinter dem Uniformierten her.
    "Wenn Sie mich fragen, das riecht nach Brandstiftung", meinte dieser.
    "So?"
    Moellers Interesse war mäßig.
    "DIE NUMMER EINS IN SÜDWESTFALEN ist der Dörner-Baumarkt
    doch schon lange nicht mehr. Mein Schwager arbeitet

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