Der Kindle Touch - Das große Handbuch (German Edition)
kein Buch, sei es auch gedruckt auf
Pergament und gebunden in Leder, herrlicher finden als dieses großartige Gerät.
1. Lohnt sich der Kindle für mich?
Ich möchte natürlich
sofort JA schreiben, aber das wäre wohl unprofessionell. Gehen wir die Antwort
auf die Frage dieses Kapitels daher methodisch an. Wenn wir Argumente wie Spaß
an der Technik, Neugierde, hippes Auftreten oder Kaufsucht einmal beiseitelassen,
dann bleiben zwei Überlegungen: Spare ich durch die Anschaffung eines Kindle
unterm Strich Geld? Und: Bietet mir der Kindle Vorteile gegenüber gedruckten
Büchern?
Handeln wir die
finanzielle Seite kurz ab: Ja, man kann durch einen Kindle Geld sparen. Ebenso
gut kann man aber auch drauf zahlen. Das hängt vom Leseverhalten ab. Wer
überwiegend Klassiker liest oder unbekannte Autoren, die ihre Bücher nur im
Kindle-Shop veröffentlichen, der spart jede Menge Geld. Wer hingegen vor allem
die Bestseller-Listen rauf und runter liest, der wird durch den Kindle eher
mehr Geld ausgeben – zum einen, weil etwa alle drei Jahre der Preis für einen
neuen Reader anfällt, zum anderen, weil man eBooks (derzeit) nicht wieder
verkaufen kann. Und die 2,- bis 3,- Euro, die ein eBook im Schnitt weniger
kostet als eine Printausgabe, können das kaum auffangen. Auch wer üblicherweise
gebrauchte Bücher kauft, die vielleicht zwischen 3 und 20 Jahren alt sind,
bekommt diese deutlich günstiger, als wenn er die entsprechenden eBooks neu
erwerben müsste.
Ich hoffe sehr, dass die
Verlage ihre Preisgestaltung bei eBooks in absehbarer Zeit überdenken. Derzeit
ist aber die traurige Wahrheit, dass die finanzielle Seite nur für einen recht
kleinen Teil der Leserschaft einen Kaufanreiz für den Kindle darstellen wird.
Allerdings gibt es noch
den zweiten Aspekt, den des Nutzens. Es gibt Dinge, deren Wert weiß man erst zu
schätzen, wenn man sie einmal kennengelernt hat. Zum Beispiel war ich mit
Disketten sehr zufrieden, bis ich das erste Mal eine Festplatte im Rechner
hatte. Bereits nach wenigen Minuten war es mir völlig unbegreiflich, wie ein
Mensch mit Disketten auskommen kann. Ganz ähnlich verhielt es sich mit dem
Scrollrad an der Maus. Oder mit dem Handy. Und jetzt – wir kommen zurück zum
Thema – verhält es sich so mit dem Kindle. Ich habe Bücher immer geliebt und
Massen davon regelrecht verschlungen, aber jetzt, mit dem Kindle, habe ich das
Lesen noch einmal ganz neu für mich entdeckt (und nein: ich erhalte kein Geld
von Amazon für diese Aussage).
Wie ich überhaupt auf den
Kindle gekommen bin? Ich würde jetzt gerne sagen, dass ich in Sachen Technik
immer auf dem neuesten Stand sei, dass ich schon den ersten je erschienenen
Kindle aus den USA importiert und die Entwicklung tagesaktuell per RSS-Feed
verfolgt hätte… aber das stimmt leider nicht. In Wahrheit habe ich einfach nur
ein Buch gelesen. „Warren Buffett – Das Leben ist wie ein Schneeball“ von Alice
Schroeder. Die Hardcover-Ausgabe. Fast 1300 Seiten. Etwa 1,3 Kilogramm schwer! Ich
halte mich eigentlich für recht fit, aber spätestens nach 30 Minuten lesen
taten mir beide Hände weh.
Nun, ich habe das Buch
geschafft, ohne mir dabei einen Tennisarm einzuhandeln. Aber zurück blieb der
Gedanke: Das muss doch auch anders gehen. Vielleicht sollte ich mir doch mal
ein paar eBook-Reader anschauen. Tja… und jetzt schreibe ich dieses Buch.
Was macht den Kindle so
besonders, dass man ihn nicht mehr missen möchte? Es sind viele Faktoren.
Zusammenfassend kann man sagen, dass hochwertige eBook-Reader keinen Kompromiss
mehr darstellen. Es handelt sich um Geräte, die definitiv im Laufe des
kommenden Jahrzehnts die gedruckten Bücher ablösen werden. Warum? Weil sie
einfach besser sind. Weil sie über Eigenschaften verfügen, die denen gedruckter
Bücher überlegen sind. Weil man dadurch eben nichts verliert, auch wenn
Buchliebhaber – wie ich – das glauben und behaupten mögen… jedenfalls bis sie
selbst mal so ein Gerät ausprobiert haben.
Die große Stärke des
Kindle beginnt beim sogenannten E-Ink-Display mit matter Oberfläche. Dies
ermöglicht ein Lesen quasi wie von Papier. Der Kontrast ist minimal schlechter
als bei einem gedruckten Buch, das liegt daran, dass der Hintergrund hell, aber
nicht reinweiß ist. Daher wird man mit einem Kindle im Dämmerlicht eher eine
Lampe einschalten müssen als bei einem gedruckten Buch. Andererseits hat das
Vorteile im direkten Sonnenlicht. Während echtes Papier hier oft zu weiß ist
und
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