Der Kindle Touch - Das große Handbuch (German Edition)
lokale
Buchhandlungen ersetzen. So what?
Auch bei der Einführung
des Personal Computers dachten die Menschen, es gingen Millionen von
Arbeitsplätzen verloren. Das stimmte auch, genauso wurden aber auch neue
geschaffen. Alles ist im Wandel, und das wird – zum Glück – auch niemals
aufhören.
Natürlich ist das für die
Menschen wenig erquicklich, die Buchhändler gelernt haben und auch als solche
arbeiten. Jede Veränderung hat Verlierer und Gewinner. Die Verlierer sind
einige Händler und – über kurz oder lang – sicher auch einige Verlage. Aber
werfen wir einen Blick auf die Gewinner:
Natürlich könnte man jetzt
den Kunden anführen, der Bücher besser und preisgünstiger lesen kann. Man
könnte die Industriezweige erwähnen, die eBook-Reader oder Zubehör dafür
anbieten. Autoren, die wieder mehr Bücher verkaufen, wenn wieder mehr Menschen
lesen. Unsere Jugend, die durch eBook-Reader vielleicht weniger Zeit vor dem
Fernseher oder mit Videospielen verbringt. Oder – etwas abstrakter – das Lesen
selbst, das hier eine zweite Chance bekommt. Aber all das ist so naheliegend,
dass es eigentlich gar keiner Erwähnung bedarf. Stattdessen möchte ich hier nur
den folgenden Punkt etwas näher ausführen:
Seit Jahren sprechen die
Menschen (auch ich) von einer Demokratisierung des Wissens durch das Internet.
Jetzt, mit eBooks, fällt dabei auch die letzte Hürde. Die Initiative „One
Laptop Per Child“ ist von der Idee her eine großartige Sache, hat aber seit
jeher damit zu kämpfen, dass Computer technisch recht aufwendig (und somit
teuer) sind und schnell veralten. Bei eBook-Readern ist das anders. Ein
100-Dollar-Laptop? Wie wäre es stattdessen mit einem 20-Dollar-eBook-Reader?!
Jedes Kind auf der Welt könnte jedes Schulbuch kostenlos erhalten. Wenn das DRM
der Schulbücher sie zwangsläufig an die 20-Dollar-eBook-Reader bindet, und wenn
die eBook-Reader eine Funktion haben, mit der jeder Reader seine Bücher an den
anderen weitergeben kann, dann hat – finanzierbar und ohne Verbreitungsprobleme
– plötzlich jedes Kind dieser Welt die Möglichkeit, sich unbegrenzt fortzubilden.
Und wenn die Verlage sich
weigern sollten, ihre Schulbücher kostenlos an Bedürftige abzugeben? Zum einen
werden Schulbehörden hoffentlich dann solche Verlage bevorzugen, die sich eben
nicht weigern. Zum anderen zeigen Projekte wie Wikipedia, dass es genug
Menschen gibt, die Initiative zeigen und sich im Interesse des Gemeinwohls
einbringen. Nichts spricht dagegen, dass Privatpersonen zusammen an der
Entwicklung neuer Schulbücher arbeiten, die dann in möglichst viele Sprachen
übersetzt und weltweit kostenlos als eBooks verbreitet werden können.
Wenn wir also von den
Verlierern der eBook-Entwicklung reden, dann mag es sich dabei um tragische
Einzelschicksale handeln. Die wird es aber immer geben. Und selbst wenn man
wollte, man kann die Entwicklung nicht mehr umdrehen oder aufhalten. Dem
gegenüber steht aber der Nutzen – und das ist ein ganz unglaublicher. Durch
eBook-Reader können Schulbücher in unbegrenzter Auflage und ohne Kosten verbreitet
werden. Sogar Bücher, mit denen ein Kind sich selbst das Lesen beibringen kann,
sind auf eBook-Readern ohne Weiteres möglich. Dabei bringen die Reader fast den
gleichen Nutzen wie ein Notebook, ohne allerdings so viel zu kosten und so schnell
zu veralten.
Wie also sieht sie aus,
die Zukunft des Buches? Es wird wohl noch einige Turbulenzen geben, aber
generell können wir durchaus optimistisch in die Zukunft schauen.
Buchhandlungen – so wie sie jetzt aussehen – werden kaum überleben können. Das
Medium Buch aber sieht einer neuen Blütezeit entgegen. Jedenfalls wenn das
Preis-Dilemma behoben wird.
Warum darf eigentlich ein
Börsenverein des Deutschen Buchhandels, also eine Organisation, die private
Händler repräsentiert, Einfluss auf deutsche Gesetze nehmen? Es ist dringend an
der Zeit, dass die Regierung sich hier nicht mehr in ihre Kompetenzen
hereinreden lässt und den Buchmarkt genauso frei gestaltet, wie auch sämtliche
anderen Märkte. Dann erst fallen die Schranken und das eBook kann endlich
seinen Siegeszug antreten.
Zum Abschluss dieses
letzten Kapitels möchte ich dir noch sagen, was mir persönlich an eBooks so gut
gefällt, ich meine außer all den Vorteilen, die schon erwähnt wurden: Das eBook
gibt mir die Möglichkeit, meine Bücher zu behalten, ohne deshalb ein schlechtes
Gewissen zu haben. Um das kurz zu erläutern: In der Regel liest man ein
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