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Der Klang des Verderbens

Der Klang des Verderbens

Titel: Der Klang des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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den Foggy-Bottom-Mord vorher noch fertigstellen?«
    »Ich bleibe heute länger und bringe alles zu Ende, woran ich noch arbeite, Sir.«
    »Gut. Und morgen … morgen sehen wir Sie hier wahrscheinlich nicht?«
    Ihre Blicke begegneten sich, und sie wusste, was er meinte. Er trug ihr gerade auf, nicht abzuwarten, bis er die erforderlichen Anrufe getätigt und die nötige Genehmigung bekommen hatte. Tja, das war ihr nur recht.
    Sie wusste auch schon, wie sie es anpacken würde: Einen Menschen gab es nämlich, den sie ins Boot holen konnte, damit er ihr half, sofort mit der Arbeit anzufangen. »Nein, Sir, ich werde morgen wahrscheinlich nicht hier sein. Wenn Sie damit einverstanden sind, Lieutenant.«
    »Sie haben etwas Privates zu erledigen, nehme ich an?«, fragte er mit täuschend ruhiger Stimme. »Ich meine, wenn Sie offiziell fürs D.C.P.D. unterwegs wären, müssten Sie ja Ihre Partnerin mitnehmen.«
    Sie erschauderte bei dem Gedanken, Baxter in diese Angelegenheit mit hineinzuziehen. Was ohnehin nicht ging, weil die Anfängerin gar nicht die erforderlichen Befugnisse besaß. Die neuen Regeln besagten, dass jeder Beamte im Dienst immer in Begleitung eines Partners sein musste, damit sie aufeinander aufpassten – im positiven wie im negativen Sinne. Zu viele Terroristen waren am 20. Oktober Angehörige der Strafverfolgungsbehörden gewesen.
    »Natürlich«, sagte sie zustimmend. »Ich wollte mit einem Freund zusammen mittagessen.«
    »In Bethesda?«
    »Möglich.«
    Er nickte und brachte ein schwaches Lächeln zustande. »Richten Sie Dr. Tate meine Grüße aus.«

3
    Das
Tate Scientific Research Center
in Bethesda war eine schimmernde Hommage an moderne Architektur, und während Ronnie sich am nächsten Morgen ihren Weg durch die Sicherheitsschleuse vor dem Gebäude bahnte, musste sie unwillkürlich an ihre Steuern denken, die hier sinnvolle Verwendung fanden. Nicht weil das Gebäude so schön war mit seinen riesigen, sonnendurchschienenen Wänden, den eleganten Kunstwerken und Marmorfußböden, die eher nach einem Luxushotel als einem Labor aussahen. Definitiv nicht. Sondern wegen der Fortschritte in Wissenschaft und Technik, die hier bestimmt gemacht wurden.
    Dr. Phineas Tates Optical-Evidence-Gerät war jedenfalls nicht seine einzige Errungenschaft, und auch nicht seine erfolgreichste. Nein, diese Ehre kam einer anderen Erfindung zu – dem Identifikationschip, der jedem US -Bürger in den Arm implantiert worden war; damit war sein Name vor einigen Jahren in aller Munde gewesen. Viele Menschen hassten die Teile, die bei so ziemlich jeder nur denkbaren Transaktion einsetzbar waren. Aber andere waren begeistert davon gewesen, die Ausweise, Pässe, Bankunterlagen, Kreditkarten und Krankenakten aus Papier abzuschaffen. All diese Informationen wurden auf dem winzigen Chip gespeichert und ganz einfach abgerufen, und es war nahezu unmöglich, sie zu fälschen oder zu verändern.
    Ronnie war nicht allzu glücklich darüber, dass sie nun als lebender Strichcode herumlief, aber das Ding erleichterte ihr die Arbeit ungemein. Sie mussten nicht mehr abwarten, bis ein Gerichtsmediziner den Zeitpunkt des Todes feststellte; manchmal musste nicht einmal mehr die Todesursache untersucht werden. Keine langwierigen Diskussionen um die Identität eines festgesetzten Ganoven – es sei denn natürlich, er hatte sich das Implantat eigenmächtig herausgepult, wie viele Kriminelle. Dennoch nützte der Chip vermutlich mehr, als er schadete, auch wenn es sich manchmal für sie anfühlte, als würde sie eine seltsame Version von Big Brother durchleben.
    Na ja, mit der OEP-Kamera in deinem Kopf … was sonst?
    Auch wieder wahr.
    Doch zusätzlich zu diesen erstaunlichen Erfindungen führten Tate und sein Team noch einige andere Experimente in diesem Gebäude durch, das wusste sie. Er selbst hatte ihr zwar nicht viel darüber erzählt, aber sein Sohn Philip, mit dem sie sich angefreundet hatte, hatte ihr ein paar der Zukunftsvisionen seines genialen Vaters dargelegt. Sie klangen furchteinflößend wunderbar, und die meisten hatten zum Ziel, der Menschheit das Leben einfacher zu machen. Doch da dieses Gebäude der US -Regierung gehörte – und Dr. Tate selbst im Prinzip auch –, würde der Rest der Welt sich wohl hinten anstellen müssen, um von den ganzen guten Sachen ebenfalls etwas abzubekommen.
    »Detective Sloan, ich habe mich so über die Nachricht von Ihrer Ankunft gefreut, dass ich Ihnen gleich zur Begrüßung entgegenkommen

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