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Der Klang des Verderbens

Der Klang des Verderbens

Titel: Der Klang des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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seines. Sie hatte ihnen im Sommer maßgeblich geholfen, und auch wenn sie ein bisschen schroff und gefühllos wirkte, war sie mit Sicherheit die intelligenteste Frau, die Ronnie je getroffen hatte.
    »Haben Sie schon etwas gegessen? Soll ich dafür sorgen, dass Sie ein Mittagessen bekommen?«, fragte Tate.
    »Vielen Dank, Sir, aber das ist nicht nötig«, antwortete Ronnie.
    Im selben Augenblick erwiderte Jeremy: »Das ist wahrscheinlich keine schlechte Idee.«
    Sie warf ihm einen neugierigen Blick zu.
    »Wir werden vermutlich eine ganze Weile hier sein, Veronica«, sagte er zu ihr. »Wer weiß, wie lang.«
    Sie begriff. »Glaubst du wirklich, dass es so schwer wird, ihn zu finden?«
    »Wenn ich bei unserem Training nicht irgendwas verpasst habe, dann wird es mit dem, was wir in der Hand haben, auf jeden Fall schwierig.«
    Dr. Tate besprach mit der Empfangsdame das Mittagessen, und dann gingen die drei gemeinsam zum Aufzug. Ihre Unterhaltung führten sie nicht fort, weil ein junger Kerl im weißen Kittel zu ihnen hereingetreten war und nun ganz unterwürfig mit Dr. Tate sprach, als wäre der eine Gottheit, die vom Olymp gestiegen war, um sich unters gemeine Volk zu mischen. Sie wechselte einen Blick mit Jeremy. Wahrscheinlich überlegte der auch gerade, wie es wohl sein mochte, von allen so verehrt zu werden. Vermutlich ziemlich ermüdend. Sie fragte sich, wie Dr. Tate es schaffte, seine freundliche Zugänglichkeit und seinen Sinn für Humor zu bewahren.
    In der obersten Etage betraten sie Tates abgeschiedenen Rückzugsort, ein hübsch gestaltetes Büro mit Panoramablick auf den sorgfältig gepflegten Rasen um das Gebäude. Mehrere Hektar Land schirmten das Labor so gut wie möglich von der Außenwelt ab – um sowohl dem Auge zu schmeicheln als vermutlich auch Demonstranten und eventuelle Saboteure auf Abstand zu halten. Die strengen Sicherheitsvorkehrungen deuteten darauf hin, dass Letztere hier früher oder später erwartet wurden. Angesichts der gewaltsamen Proteste vor ein paar Jahren, als der breiten Öffentlichkeit Dr. Tates Identi-Chip eingepflanzt werden sollte, musste der Doktor wohl nicht nur um die Unversehrtheit seiner Forschung, sondern auch um die seiner Person besorgt sein.
    »Also, jetzt erzählen Sie mir mal, was los ist«, forderte Dr. Tate sie auf, setzte sich an seinen Schreibtisch und deutete auf dick gepolsterte Ledersessel davor.
    Während Ronnie Platz nahm, reichte sie ihm einen USB -Stick, auf dem sie die Videodatei abgespeichert hatte. »Gestern Nachmittag habe ich eine E-Mail mit dieser Datei im Anhang erhalten. Special Agent Sykes anscheinend auch.«
    »Hat das irgendetwas mit dem, äh, ungelösten Fall vom vergangenen Sommer zu tun?«
    »Das weiß ich noch nicht, Sir«, gab sie zurück. »Wahrscheinlich ist es das Beste, Sie sehen es sich an, bevor wir weitersprechen.«
    Statt irgendwelche überflüssigen Fragen zu stellen, verließ er sich einfach auf ihre Einschätzung, nahm den Stick, öffnete die Datei und wandte sich dem riesigen Monitor neben seiner Schreibfläche zu. Von ihrem Platz aus konnte Ronnie alles sehen, und obwohl die Bilder Übelkeit erregend waren, wandte sie in der Hoffnung, beim dritten Mal würde sie vielleicht ein bisher unentdeckter Hinweis anspringen, den Blick nicht ab.
    »Da stimmt was nicht, das ist ja in Schwarz-Weiß.«
    »Ich weiß, Sir, dazu kommen wir noch.«
    Schweigend schauten sie weiter. Dr. Tate sagte kein einziges Wort mehr; er bewegte sich kaum. Allein seine Hand mit den Altersflecken krampfte sich auf der Tischfläche leicht zusammen, und sein Gesicht, soweit sie es von der Seite sehen konnte, wurde bleicher und bleicher.
    Als die »Handlung« des Films vorbei war und die Nachricht des Mörders erschien, beugte Jeremy sich über den Schreibtisch. »In meiner Mail stand etwas anderes.«
    »Was stand denn bei dir?«
    »Lass uns doch abwarten, bis wir mit deinem Text durch sind, dann kannst du es dir selbst durchlesen.«
    Er griff nach seinem USB -Stick und hielt inne, als auf Tates enormem Bildschirm die Signatur des Mörders erschien. Verwirrt schaute Jeremy sie an. »Dein Absender nennt sich
Ted

    »Ja, deiner nicht?«
    »Nein.«
    »Aber alles andere …«
    »Ja, jedes Bild sieht ganz genauso aus, bis auf den Text am Ende.«
    »War das Video auch in Schwarz-Weiß?«
    »Ja. Vielleicht soll das irgendwas Künstlerisches sein … mit den ganzen weißen Wänden oder so?«
    »Kann sein.«
    »Wir sollten die Videos zum Vergleich nebeneinander

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