Der kleine Drache Kokosnuss kommt in die Schule
kleinen Fressdrachen. Ein Fressdrache, der schwimmen kann! Das ist fast ein kleines Wunder!
Dann kommt der Tag vor dem großen Ausflug. »Kinder, morgen geht es los!«, ruft Kornelius. »Wir treffen uns bei Sonnenaufgang beim großen Drachenfloß. Jeder bringt eine Decke für die Nacht und genug zu Essen und zu Trinken für die Überfahrt mit. Ich selbst sorge für die Zelte und für das Geschenk.«
»Ein Geschenk?«, fragt Kokosnuss.
»Ja, ein roter Stein«, antwortet Kornelius.
»Die Olleminna liebt rote Steine. Und weil diese Steine auf der Schildkröteninsel nicht vorkommen, bringen wir ihr einen mit. Vielleicht erzählt sie uns dann eine von ihren spannenden Geschichten.«
Am Abend aber sitzt Oskar traurig am Strand und starrt auf das Meer hinaus.
»Oskar, was machst du noch hier?«, hört er plötzlich eine Stimme hinter sich.
Oskar dreht sich um. Da steht sein Freund Kokosnuss.
»Ach«, seufzt der kleine Fressdrache, »ich kann nicht mit auf den Ausflug.«
»Warum kannst du nicht mit?«, fragt Kokosnuss.
»Na, der Ausflug dauert doch zwei Tage und zwei Nächte lang. Wenn ich aber abends nicht nach Hause komme, dann kriege ich riesigen Ärger mit meinen Eltern. Und dann fliegt sowieso alles auf.«
»Aber wir brauchen dich doch! Du bist doch unser bester Schwimmer!«
Da sieht Kokosnuss, wie dem kleinen Fressdrachen eine Träne über die Wange kullert.
»Weißt du was?«, ruft der kleine Feuerdrache.
»Du sagst deinen Eltern einfach, dass du eine Reise machst!«
»Eine Reise?«, fragt Oskar.
»Ja!«, sagt Kokosnuss. »Eine Expedition, die zwei Tage lang dauert.«
Oskar überlegt. »Hm, eine Expedition. Das könnte klappen. Ich kann ja sagen, dass ich auch mal lernen muss, ganz allein zwei Tage und zwei Nächte in der Wildnis zu verbringen. Das würde mein Vater bestimmt erlauben.«
Er springt auf und grinst: »Dann muss ich jetzt aber nach Hause und meine Sachen packen.«
Und im Nu ist Oskar hinter den Dünen verschwunden.
Aufregung am Strand
A m nächsten Morgen wird das Drachenfloß bepackt: Decken und Zelte, ein Wasserfass und ein großer Korb mit Essen werden verstaut.
Kokosnuss und Duftikus schleppen den roten Stein herbei, den Kornelius an den Raketenklippen gefunden hat.
Bald sind alle pünktlich versammelt. Auch die Dracheneltern sind dabei, um ihre Kinder zu verabschieden. Nur einer fehlt: Oskar.
Wo bleibt er nur?, denkt Kokosnuss.
Die Drachenkinder steigen schon auf das Floß. Kornelius blickt hinüber zu den Dünen, aber auch dort ist kein Oskar zu sehen.
»Da kann man leider nichts machen«, sagt Kornelius, stößt das Floß vom Ufer ab und steigt selbst mit hinauf.
In diesem Augenblick kommt Oskar samt Rucksack über die Dünen gerannt.
»Wartet!«, ruft er. »Ich komme!«
Er rennt an den erstaunten Dracheneltern vorbei und watet vorsichtig ins Wasser hinein. Da plötzlich ertönen schwere Schritte hinter den Dünen. Die Erde bebt und ein heiserer Schrei ist zu hören: »Nicht ins Wasser, Oskar! Du ertrinkst!«
Es ist Oskars Mutter Adele, die gerade den Strand erreicht. Hinter ihr erscheint der große Fressdrache Herbert. Die anderen Dracheneltern machen ihnen ehrfürchtig Platz. Sie haben zwar keine Angst, denn sie können ja Feuer speien, aber so ganz geheuer sind ihnen die beiden Fressdrachen nicht.
»Oskar, komm sofort da raus! Du wirst ganz nass und ertrinkst!«, ruft der große Herbert.
»Aber ich kann doch schwimmen!«, erwidert Oskar.
»Schwimmen?«, rufen Adele und Herbert wie aus einem Maul. »Kein Fressdrache kann schwimmen.«
»Ich schon«, sagt Oskar stolz und watet dorthin, wo das Wasser tiefer ist.
»Nicht!«, rufen Adele und Herbert.
Aber da schwimmt Oskar schon. Fünf Züge nach vorn und fünf Züge wieder zurück.
Adele und Herbert blicken sich ungläubig an.
»Du kannst ja wirklich schwimmen. Ohne unterzugehen«, staunt Adele.
Der große Herbert aber rümpft die Nase und brummt: »Du kommst jetzt trotzdem aus dem Wasser! Nur weil du schwimmen kannst, darfst du noch lange nicht auf dieses Floß.«
Da schlurft der kleine Oskar mit hängenden Schultern an den Strand zurück.
In diesem Augenblick erhebt sich plötzlich eine hohe Wasserwelle aus dem Meer. Die Welle erfasst das Floß und schaukelt es hin und her wie eine Nussschale im Sturm. Kornelius und die Drachenkinder purzeln über Bord.
Da taucht der riesige Meeresdrache Amadeus aus dem Wasser auf.
»Amadeus!«, ruft Kokosnuss ärgerlich. »Kannst
du nicht aufpassen? Sieh nur,
Weitere Kostenlose Bücher