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Der kleine Fuzzy

Der kleine Fuzzy

Titel: Der kleine Fuzzy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. Beam Piper
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Jack war so enttäuscht und niedergeschlagen, daß er kaum Neugier empfand.
    »Es sind nicht unsere Fuzzys, Gerd. Ich hab’ sie noch nie gesehen.«
    »Jack, sind Sie sicher?«
    »Natürlich bin ich das!« Er war beleidigt. »Glauben Sie, ich kenne meine Fuzzys nicht? Und meinen Sie, daß sie mich nicht kennen?«
    »Wo kommt die Mieze her?« fragte der Korporal.
    »Keine Ahnung. Sie müssen sie irgendwo aufgelesen haben. Sie trug sie wie ein Baby in den Armen.«
    »Diese Fuzzys müssen jemandem gehören. Sie haben schon Ex-Te-Drei gegessen. Wir werden sie mit ins Hotel nehmen. Wer immer es sein mag, ich wette, daß er sie genauso vermißt wie ich meine.«
    Seine eigenen Fuzzys, die er nie wieder sehen würde. Die volle Erkenntnis traf ihn erst, als er und Gerd wieder in dem Gleiter saßen. Von seinen Fuzzys hatte man keine Spur mehr gefunden, seit sie aus ihren Käfigen im Wissenschaftszentrum ausgebrochen waren. Diese Fuzzys waren es gewesen, die man gesichtet und verfolgt hatte – warum hatten seine Fuzzys nicht auch in den drei Wochen seit ihrem Verschwinden Spuren hinterlassen?
    Weil seine Fuzzys nicht mehr existierten, schloß Jack. Sie waren niemals aus dem Wissenschaftszentrum herausgekommen. Irgend jemand, den Max Fane nicht unter dem Detektor verhört hatte, hatte sie umgebracht. Es hatte keinen Sinn mehr, etwas anderes zu glauben.
    »Wir fliegen zu ihrem Lager zurück und holen die Decke und die Kissen und das andere Zeug«, sagte er. »Ich werde den Leuten, die diese Sachen vermissen, Schecks zukommen lassen. Diese Fuzzys sollen die Sachen behalten können.«

13.
     
    Das Management des Hotels schien seine Haltung gegenüber den Fuzzys geändert zu haben. Vielleicht lag es an Gus Brannhards Drohungen mit einer Klage wegen Rassendiskriminierung oder an der Möglichkeit, daß die Fuzzys sich doch als vernunftbegabte Wesen und nicht als Tiere erweisen würden. Vielleicht schämte sich der Manager auch, als die Lurkin-Geschichte zusammengebrochen war, und wurde von der zunehmenden Welle der Sympathie für diese kleinen Wesen in der Bevölkerung beeinflußt. Vielleicht war der Hoteldirektor aber auch zu der Erkenntnis gekommen, daß die Zarathustragesellschaft doch nicht so allmächtig war, wie er geglaubt hatte. Auf jeden Fall wurde den Fuzzys, die George Lunt und Ben Rainsford für die Verhandlung mitbrachten, ein großer Raum, der üblicherweise für Bankette benutzt wurde, frei gemacht. Die vier Fremden und ihr schwarz-weiß-geschecktes Kätzchen kamen darin unter. Die Leitung lieferte kostenlos Spielzeug und einen großen Fernsehschirm. Die fremden Fuzzys stürzten sich besonders auf letzteres und waren fasziniert von den beweglichen Bildern. Allein die Katze langweilte sich dabei.
    Nach einigem Zögern brachte Jack auch Baby mit herunter und stellte ihn den anderen vor. Alle schienen sich über diesen neuen Spielkameraden zu freuen, und Baby wiederum hielt das Kätzchen für das Wunderbarste, was er jemals gesehen hatte. Als es Zeit war, sie zu füttern, ließ Jack sein eigenes Essen in den kleinen Saal bringen und aß mit ihnen. Gus und Gerd gesellten sich später zu ihm.
    »Jetzt haben wir diese Lurkin und ihren Vater«, erzählte Gus und fuhr mit hoher Stimme fort: »›Nee, der Alte hat mir verhauen, und die Bullen haben gesagt, ich soll sagen, es waren die Fuzzys‹.«
    »Hat sie das gesagt?«
    »Unter dem Lügendetektor, dessen Schirm blau wie ein Saphir war, vor einem halben Dutzend Zeugen. Interworld sendet eine Aufzeichnung davon heute abend. Ihr Vater hat es auch zugegeben und mir die Namen der Polizisten genannt. Wir suchen die beiden noch. Solange wir sie nicht gefunden haben, kommen wir Emmert und Grego nicht näher. Die beiden Streifenbeamten haben wir schon, aber sie haben auf Anweisung ihres Leutnants, dieses Wollers, gehandelt.«
    Damit war einiges geklärt, aber Brannhard hatte noch viele ungelöste Fragen. Woher waren diese vier Fuzzys gekommen, die durch Emmerts wilde Jagd aufgescheucht worden waren? Irgend jemand mußte sie sich irgendwo gehalten haben – bei ihm hatten sie gelernt, Ex-Te-Drei zu essen, hatten an Bildschirmen herumhantiert. Ihr Erscheinen war zu sehr abgestimmt, um noch Zufall sein zu können. Die ganze Sache roch ihm nach einer üblen Falle.
     
    Ben Rainsford, seine zwei Fuzzys, George Lunt, Ahmed Khadra und die anderen Konstabler und ihre Familien, trafen kurz vor Mittag am Samstag ein. Die Fuzzys wurden in dem geräumten Bankettsaal einquartiert und freundeten

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