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Der kleine Fuzzy

Der kleine Fuzzy

Titel: Der kleine Fuzzy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. Beam Piper
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weiter.«
    Die Anweisungen des Oberrichters wurden wenige Minuten später gesendet; ein paar Minuten darauf brach die ganze Fuzzyjagd zusammen. Die Polizisten beider Lager gaben sofort auf. Einige Bürger machten noch etwa zwanzig Minuten lang weiter, und die Konstabler blieben ebenso da, wohl, um auf erstere aufzupassen. Dann wurde die Belohnung zurückgenommen, die Flutlichter der Suchgleiter erloschen, und die ganze Aktion war zu Ende.
    Kurz darauf kam Gus Brannhard herein und begann, sich wieder auszuziehen, sobald die Tür hinter ihm geschlossen war. Kaum hatte er Jacke und Krawatte abgelegt, füllte er sich ein Wasserglas mit Whisky, leerte es mit einem Zug zur Hälfte und zog dann seine Stiefel aus.
    »Was war los, Gus?« fragte Gerd.
    Brannhard begann zu fluchen. »Das ist alles ein riesiger Schwindel, der meilenweit gegen den Wind stinkt.« Er griff nach seiner Zigarre, die er weggelegt hatte, als Fane angerufen hatte. »Wir haben die Frau gefunden, die die Polizei gerufen hat. Sie, eine Nachbarin, sagt, daß sie gesehen hat, wie Lurkin betrunken nach Hause gekommen ist, und kurz darauf habe sie das Mädchen schreien hören. Sie sagt, er prügelt sie immer, wenn er getrunken hat, was so etwa fünfmal die Woche vorkommt. Sie verneint entschieden, jemals etwas gesehen zu haben, was auch nur einem Fuzzy ähnlich sah.«
    Die Aufregung der vergangenen Nacht führte zu einer neuen Welle von Fuzzymeldungen; Jack begab sich in das Büro des Marshals, um mit den Leuten zu sprechen, die sie machten. Das erste Dutzend unterschied sich durch nichts von den Berichten vergangener Tage. Dann sprach er mit einem jungen Mann, der qualitativ mehr zu bieten hatte.
    »Ich hab’ sie ganz deutlich gesehen – so, wie ich Sie jetzt sehe –, und sie waren etwa fünfzehn Meter von mir entfernt. Ich hatte einen automatischen Karabiner bei mir und legte auf sie an, aber, mein Gott, ich konnte nicht schießen. Sie sahen aus wie kleine Leute, Mr. Holloway, und sie schienen so verstört und hilflos zu sein. Also feuerte ich über ihre Köpfe in die Luft, um sie zu verjagen, ehe jemand anderer sie sah und auf sie schoß.«
    »Nun, mein Freund, dafür möchte ich Ihnen die Hand schütteln. Sie wissen, daß Sie damit eine Menge Geld weggeworfen haben – jedenfalls mußten Sie das ja glauben. Wie viele haben Sie gesehen?«
    »Nun, nur vier. Ich hörte, daß es sechs sein sollten, aber die beiden anderen können sich in den Büschen dahinter befunden haben, wo ich sie nicht sehen konnte.«
    Er zeigte auf der Landkarte, wo es geschehen war. Es gab noch drei weitere Leute, die die Fuzzys tatsächlich gesehen hatten, aber keine genauen Zahlenangaben machen konnten. Jeder konnte aber genau den Ort angeben, und wenn man die vier Orte miteinander verband, ging daraus deutlich hervor, daß die Fuzzys sich in nordwestlicher Richtung durch die Vorbezirke der Stadt entfernten.
    Brannhard tauchte zum Mittagessen im Hotel auf, immer noch fluchend, zur Hälfte aber belustigt.
    »Sie haben Harn O’Brien ausgegraben und auf uns angesetzt«, sagte er. »Und zwar mit einer ganzen Latte von Zivilklagen und Beschwerden wegen Belästigung und so etwas. Damit wollen sie mich auf Trab halten, während Leslie Coombes sich auf die Verhandlung vorbereitet. Sie haben sogar versucht, den Manager hier dazu zu bringen, daß er Baby hinauswirft; ich drohte ihm mit einem Verfahren wegen Rassendiskriminierung, und da wurde er schnell vernünftig. Übrigens habe ich gerade die Gesellschaft auf sieben Millionen Sols Schadenersatz verklagt, und zwar eine Million für jeden Fuzzy und eine Million für ihren Anwalt.«
    »Heute abend«, sagte Jack, »fahre ich mit zwei von Max’ Leuten in einem Gleiter hinaus. Wir werden Baby mitnehmen und eine Lautsprecheranlage installieren.« Er faltete den Stadtplan auseinander. »Sie scheinen in diese Richtung zu ziehen, müßten also etwa hier sein. Wenn Baby dann am Mikrofon ist, müßte es eigentlich möglich sein, ihre Aufmerksamkeit zu erregen.«
    Sie entdeckten nichts, obwohl sie bis zum Einbruch der Dunkelheit unterwegs waren. Baby hatte viel Spaß mit dem Lautsprecher; wenn er hineinquiekte, gab das ein ohrenbetäubendes Geräusch, und die drei Menschen in dem Gleiter zuckten jedesmal zusammen, wenn er nur den Mund aufmachte. Auch auf Hunde wirkte es, und bald folgte dem Gleiter, wohin er auch immer flog, ein Chor kläffender Köter nach.
    Am nächsten Tag kamen ein paar vereinzelte Berichte herein, aber hauptsächlich ging es

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