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Der kleine Kiffer

Der kleine Kiffer

Titel: Der kleine Kiffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Koch , S. Dommaschke
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hier?“
„Richtig!“, sagte der Grasologe, „aber ich bin kein Kiffer. Es fehlt uns gänzlich an Probanden. Nicht der Grasologe geht das Weed suchen und testen. Der Grasologe ist zu wichtig, um herumzustreunen und seinen Verstand zu vernebeln. Er verlässt seinen Arbeitspatz nicht. Aber er empfängt die Kiffer. Er befragt sie und schreibt ihre Eindrücke und Angaben auf. Und wenn ihm die Erzählungen eines Kiffers zu breit erscheinen, lässt der Grasologe den Kiffer erst mal nüchtern werden.“
„Warum das?“, wollte der kleine Kiffer wissen.
„Weil das Gras doch angeblich die Sinne beflügelt und dann nur noch geistiger Dünnpfiff herauskommt.“
„Wie das?“, fragte der kleine Kiffer.
„Der Wirkstoff betäubt das Gehirn und bringt es dazu, Glückshormone auszuschütten.“
„Das kenne ich“, sagte der kleine Kiffer, „das ist immer wieder geil.“
„Das ist möglich, aber ein Grasologe kifft nicht, dafür ist ihm sein Verstand einfach zu wichtig“, äußerte sich der Grasologe, „aber wenn die Glaubwürdigkeit eines Kiffers gut zu sein scheint, macht man eine Untersuchung über seine Entdeckung.“
„Geht man nachsehen und raucht dann was von dem neu entdeckten Gras?“
„Nein! Das wäre zu umständlich. Aber man verlangt vom Kiffer, dass er eine Knospe mitbringt. Diese Knospe kommt dann in das Grasometer und wird genauestens untersucht nach dem Tetra-Hydro-Cannabinol-Gehalt und dem Dröhneffekt.“
Plötzlich ereiferte sich der Grasologe.
„Und du, du bist doch auch ziemlich stoned hier angekommen! Du bist ein Kiffer! Du wirst mir sagen, was und wo du wann geraucht hast.“
Und der Grasologe schlug sein Registerbuch auf und spitze seinen Bleistift:
„Zuerst notiert man die Eindrücke und Angaben mit Bleistift. Bevor man sie mit Tinte aufschreibt, wartet man, bis das Grasometer die Fakten geliefert hat.“
Nach einigen Minuten fragte der Grasologe:
„Nun?“
„Oh, bei mir zu Hause“, sagte der kleine Kiffer, „steht die wohl prächtigste Space-Skunk und noch allerlei anderes Gewächs.“
„Und, wo ist das?“, fragte der Grasologe.
„Ich hab keine Ahnung, oder glaubst du, ich wäre sonst hier und nicht bei meiner Dröhntanne zu Hause?“
„Das klingt logisch, oder willst du deine Space-Skunk einfach nicht teilen?“, fragte skeptisch der Grasologe.
„Mit wem sollte ich denn teilen, nein das mach ich nicht!“, entgegnete der kleine Kiffer leicht verpeilt.
„Dann kannst du jetzt nur noch hoffen, dass die Vernichter deinen Planeten nicht finden und plündern!“, sagte der Grasologe sehr besorgt.
„Wer oder was sind die Vernichter?“, wollte der kleine Kiffer panisch wissen.
„Die Vernichter sind eine Horde Gras-Piraten, die jedes Marihuana-Pflänzchen plündern und das Gras dann verticken oder gleich an Ort und Stelle selber rauchen“, antwortete der Grasologe.
„Das ist ja furchtbar!“, entgegnete der kleine Kiffer.
„Ich muss so schnell wie möglich wieder nach Hause zu meiner Dröhntanne und sie selbst vernichten, bevor diese Piraten kommen und mir alles wegnehmen, was mir im Leben wichtig ist.“
Mein Space-Skunk ist in Gefahr, sagte sich der kleine Kiffer, und ich hab nur noch einen Zug an meinem Space-Skunk-Docht. „Ich werde niemals wieder nach Hause kommen. Nicht ohne mehr Space-Skunk!“, floss es aus dem kleinen Kiffer heraus. Als er sich aber kurze Zeit später gefasst hatte, fragte er den Grasologen voller Zuversicht:
„Was rätst du mir, wohin ich gehen soll? Wo bekomme ich Space-Skunk her?“
„Auf den Planeten Erde, dort sind die größten bekannten Vorkommnisse von allen möglichen Drogen.“
Der kleine Kiffer zündete zum letzten Mal seinen Space-Skunk-Joint an, und wie gewöhnlich wachte er kurze Zeit später wieder zwischen den Sternen auf. In der Ferne ein riesiger blauer Planet ...

XVI

    Der siebte Planet war also die Erde.
Die Erde ist nicht irgend so ein Planet! Man zählt da Millionen von Zockern, Kettenrauchern und Säufern: alles in allem wohl zwei bis drei Milliarden fehlgeleiteter Menschen.

    Um euch einen Begriff von den Ausmaßen der Erde zu geben, muss ich euch sagen, dass man vor der Erfindung der Bong dort auf allen sieben Kontinenten täglich viele Tonnen allerfeinstes Gunja und Shit verraucht hat.
Von einiger Entfernung aus gesehen, wirkte das wie ein Großbrand. Die Rauchschwaden manch eines Reggae-Festivals waren Gift für jeden Abstinenten, der ihnen zu nahe kam. Leicht konnte es passieren, dass so ein

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