Der kleine Kiffer
Überlegungen fügte er hinzu:
„Was ist ein Polizist?“
„Du bist wohl nicht von hier, was?“, wollte der Bulle wissen, „dann zeig mir erst mal deinen Ausweis und mach endlich den Joint aus!“
„Warum denn, hab ihn doch eben erst angezündet“, sagte der kleine Kiffer etwas entsetzt.
„Was ist ein Polizist?“
„Ein Polizist“, sagte der Mann, „ist jemand, der die Gesetze der Welt vertritt und aufpasst, dass keiner dagegen verstößt und in diesem Teil der Erde ist das Kiffen verboten.“
„Verboten?“
„Gewiss“, sagte der Bulle. „Und jetzt mach den Joint aus und folge mir auf die Wache, wo wir dich dann filzen und anzeigen werden, wegen Missbrauch von Betäubungsmittel.“
In dem Moment wurde dem kleinen Kiffer klar, was sich hier gerade abspielte, er hatte nen echtes Problem am Hals und musste irgendwie das ganze Gunja loswerden, das er noch in der Tasche hatte.
Gerade als er aufstehen wollte, bemerkte er eine kleine Höhle neben sich, wahrscheinlich ein Kaninchenbau. Er tat so, als könnte er kaum aufstehen und als er auf allen vieren stand und versuchte, so umständlich wie nur möglich aufzustehen, gelang es ihm, die etwa dreißig Gramm schwere Vernichtungseinheit mit seinem Gras in das Loch zu stecken, ohne das der Bulle es merkte, weil dieser gerade schrecklich lachen musste wegen des kleinen Kiffers. Der kleine Kiffer stand kaum auf den Füßen, da wurde ihm schon der Joint aus dem Mund gerissen und in eine Plastiktüte gesteckt, als Beweismittel, und schließlich legte man ihm auch noch Handschellen an. Der kleine Kiffer kam sich vor wie ein Schwerverbrecher und verstand die Welt nicht mehr. Auf was für einer verrückten Welt war er hier nur gestrandet, wo Kiffer verhaftet wurden wegen eines Joints.
Es gab doch sicherlich weitaus Schlimmeres auf diesem Planeten als einen kleinen Kiffer, der niemandem etwas tat und nur in aller Ruhe seine Döchte rauchen wollte.
Auf der Wache angekommen sperrten sie den kleinen Kiffer in einen Raum mit einem großen Spiegel an der Wand. Es dauerte einige Stunden, bis der Mann, der ihn mitgenommen hatte, auftauchte und sich dem kleinen Kiffer gegenübersetzte. Von einer Lampe geblendet, musste der kleine Kiffer dumme Fragen über sich ergehen lassen:
„Wer bist du, woher kommst du, und wo sind deine Papiere?“
Natürlich glaubte keiner dem kleinen Kiffer, dass er von einem anderen Stern kam und auch dieser Name: der kleine Kiffer, so heißt doch keiner! Seine Papiere konnte er natürlich auch nicht rausrücken, denn womit sollte er sonst seine Tüten bauen? Das versuchte er dem Mann auch klarzumachen. Leider konnten die Bullen ihm seine Papers nicht wegnehmen, stattdessen sperrten sie dieses unschuldige Wesen vom anderen Stern in eine Zelle mit einigen wilden Schlägern.
Die Schläger versammelten sich gleich um das Männchen und musterten den kleinen Kiffer ganz genau. Sie fingen an ihn zu schubsen und als Zwerg zu beschimpfen. Der kleine Kiffer sagte:
„Ich bin kein Zwerg, ich bin nicht größer, weil ich sonst keinen Platz zu Hause hätte.“ Noch begriff der kleine Kiffer nicht, in welcher Gefahr er sich befand, das sollte sich aber schnell ändern. Denn im nächsten Moment bekam er voll eine auf die Zwölf. Dieser Schlag, so kam es dem kleinen Kiffer jedenfalls vor, brachte ihn schnell wieder zu den Sternen.
Als er aber eine Stunde später erwachte und auf einer Pritsche lag, wurde ihm schnell bewusst, dass er sich immer noch an diesem schrecklichen Ort befand. Über ihn gebeugt stand einer der Schläger und sagte zu ihm:
„Gehts wieder, diese blöden Hunde können sich nur an Kleineren vergreifen und deshalb hab ich sie alle umgehauen.“
In einer Ecke der kleinen Zelle lagen fünf oder sechs dieser Schläger aufeinander und sahen schwer lädiert aus. Das Jammern des Menschenberges verriet außerdem, dass sie alle fürchterliche Schmerzen haben mussten.
„Sei nicht böse auf meine Jungs, normalerweise sind sie nicht so aggressiv. Die Bullen haben unser Space-Skunk-Feld entdeckt und uns gleich dafür eingesperrt. Sie haben nur einen Affen!“, erzählte der offensichtliche Anführer des Trupps.
„Ich sehe aber keine Affen, wo sind sie?“, wollte der kleine Kiffer wissen.
„Nein, das hat nichts mit einem realen Affen zu tun, das heißt nur so, weil man ein bisschen das Gefühl hat, als säße einem ein Affe im Genick und der quält einen, bis es was zu kiffen gibt. Erst dann lässt er einen wieder in Ruhe“, erklärte
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