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Der kleine Kiffer

Der kleine Kiffer

Titel: Der kleine Kiffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Koch , S. Dommaschke
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Oberschläger fort, „wenn du nach Hause findest, dann solltest du deinen Planeten nicht mehr verlassen und auf deine Space-Skunk hören, sie sind erstaunliche Gewächse.“
Mit diesen Worten in den Ohren machte der kleine Kiffer sich weiter auf die Suche nach einer Möglichkeit, nach Hause zu kommen. Langsam könnte auch mal der astronomisch breite Türke auftauchen, denn sein Grasvorrat ging langsam zur Neige. Von nun an konnte er nicht mehr so großzügig jedem etwas anbieten: Wenn sein Dealer sich nicht bald blicken ließ.

XXII

    Es war nach acht in Holland und der kleine Kiffer nervte mich gerade mit der Geschichte von einem Pillenverkäufer, als ich meinen letzten Euro für eine Cola ausgab.
„Mein Gott“, sagte ich zum kleinen Kiffer, „deine Geschichten sind ja ganz unterhaltsam, aber ich habe keine Knete mehr in der Tasche und wäre glücklich, wenn mir meine Geheimzahl wieder einfallen würde!“
„Mein Freund der Knacki“, sagte er …
„Mann halt dein Maul, Alter. Es geht jetzt nicht mehr um irgendwelche Storys sondern darum, dass wir demnächst nüchtern werden und Hunger wird auch ein Problem sein, mit dem wir gleich zu kämpfen haben!“
„Warum?“
„Weil wir keine Kohle mehr haben und ich die Geheimnummer von meiner Bankkarte vergessen habe.“
Er blickte wohl nicht so richtig, was das alles bedeutete und sagte: „Es ist gut, einen Ersatzkrümel in der Unterhose versteckt zu haben, selbst auf die Gefahr hin, dass der Docht dann nach Fisch schmeckt …!“
Er rafft es einfach nicht, sagte ich mir. Er hat wohl nie Hunger oder Durst. Ein paar Tüten reichen ihm wohl.
Als ob er meine Gedanken gelesen hätte, sagte er: „Ich brauch auch etwas zu beißen und zum Schloten … suchen wir einen Geldautomaten …“ Ich machte eine Geste der Hoffnungslosigkeit. Es ist sinnlos, auf gut Glück die Zahlen einzugeben, vor allem weil man ja nur drei Versuche hat. Dennoch schlappten wir los auf der Suche nach einem Geldautomaten.

    Nach einer Ewigkeit unterwegs kamen wir in einen der zwielichtigeren Stadtteile Amsterdams. Hier war ich vorher noch nie gewesen. Mittlerweile war es dunkel geworden. Die Sterne über uns konnte man nur ganz schwach sehen, ich wurde langsam wieder nüchtern und es kam ein unbändiges Gefühl von Hunger über mich, der grüne Hunger, ein schier unbändiger Appetit auf Junkfood.
„Du hast also auch Hunger?“, fragte ich ihn. Er antwortete nicht auf meine Frage. Er sagte einfach: „Es ist nicht mehr weit …!“
Ich verstand nicht ganz, wohin er mich führte, aber ich blieb ruhig und folgte ihm einfach. Er wurde wohl langsam nüchtern und setzte sich deshalb auf einen Stein und holte seinen Ersatzkrümel aus der Unterhose und verbaute das Teil. Ich setzte mich neben ihn und wusste nicht genau, ob ich nun an dem Teil mitrauchen sollte oder nicht. Ich entschloss mich, mitzurauchen. Der Fischgeschmack war nur unterschwellig zu schmecken, deshalb zog ich ein paarmal an dem Teil und gab es seinem Erbauer zurück. Der vernichtete das Teil wortlos in fünf Zügen. Danach schlief er ein und fiel fast von dem Stein, auf dem wir saßen, ich konnte ihn gerade noch auffangen und musste jetzt auch noch das kleine Männchen durch die Gegend schleppen. Er lag auf meiner Schulter wie ein Sack Kartoffeln. Ich lief einfach weiter, bis ich irgendwann vor einer Bank stehen blieb. Ich wusste nicht, wie ich da hingekommen war, aber ich war da. Das Gebäude war eine Baracke und sicherlich das älteste Haus, das ich je gesehen hatte. Ein Schild hing über der Eingangstür und darauf stand „K-Bank“, wofür das „K“ wohl stand? Vielleicht für Kiffer, etwas anderes fiel mir in diesem Moment nicht ein. Als ich den kleinen Kiffer unsanft auf eine Bank legte, wachte er plötzlich auf. Sogleich stellte er sich vor den Bankautomaten und starrte ihn unentwegt an. Ich dachte mir schon, dass er eh nicht wusste, was er da tat, denn er hatte ja nicht mal eine Plastikkarte eingeschoben. Er starrte einfach nur Ewigkeiten auf das Display und verdrehte ab und zu die Augen. Manchmal nuschelte er auch irgendwelche fremdartigen Wörter ... als plötzlich ein Schlitz am Geldautomaten aufging und der Automat tatsächlich Geld spuckte. Ich konnte es kaum glauben, aber es war so. Das Blöde an der Geschichte war, dass der Automat nur Münzen spuckte.
Es kamen kiloweise rote Münzen aus dem Schlitz und rollten über den Boden. Bis ich aus meinem Staunen erwachte und geistesgegenwärtig einen auf der

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