Der kleine Luegendetektor
gleich die Fetzen fliegen; vielleicht schlägt der Verhörte mit den Händen auf die Tischplatte, steht auf und rennt davon oder greift Sie an. Es kann aber auch ein Warnzeichen für sich langsam aufstauende Wut sein.
49. Die Nase rümpfen â Naserümpfen ist ein ziemlich verlässlicher Hinweis, der auf Missfallen oder Unbehagen hindeutet. Verhörte oder Befragte ziehen die Nase nach oben, wenn sie den Gesprächsführer, die Situation oder das, was sie hören, nicht mögen. Es handelt sich auf jeden Fall um eine negative Reaktion, die sehr schnell erfolgen kann, aber extrem aussagekräftig ist. Sie müssen sich der Tatsache bewusst sein, dass manche Menschen ihre Nase nur einseitig rümpfen und manchmal dabei auch denselben Mundwinkel heben â die Bedeutung des Verhaltens bleibt gleich. Eine interessante Randnotiz: Schon drei Monate alte Babys fangen an, die »Nase zu rümpfen« (wenn sie etwa mit Essen gefüttert werden sollen, das sie nicht mögen), und das bleibt das ganze Leben lang so.
50. Die Nase berühren/massieren â Ganz gleich, wie beiläufig und flüchtig es auch sein mag, es handelt sich um eine Beruhigungsgeste. Man zeigt dieses Verhalten, wenn man über etwas nachdenkt, das gerade gesagt wird oder eben gesagt wurde und das einem wenig überzeugend scheint. Es ist kein direkter Hinweis auf Unaufrichtigkeit, gibt aber zu verstehen, dass man unter Stress steht, während man nachdenkt oder spricht. Weil manche Menschen diese Verhaltensweise gewohnheitsmäÃig zeigen, sollten Sie sicherstellen, dass sie das nicht aus Langweile tun (d. h. sich die Nase streichen); genauso zupfen manche Leute an ihren Fingernägeln, wenn sie sich langweilen.
51. An der Oberlippenrinne spielen â Die Partie zwischen Oberlippe und Nase ist das sogenannte Philtrum . Viele Menschen zupfen, kratzen oder ziehen die Haut in diesem Bereich, wenn sie unter Stress stehen. Ich habe schon miterlebt, wie manche Leute unter starkem Stress recht heftig an ihrem Philtrum zogen â so sehr, dass die Zähne sichtbar wurden.
52. Zeigefinger an die Nase â Ruht der Zeigefinger eine Zeitlang unter der Nase oder am Nasenflügel, gilt das manchmal als Ausdruck für Nachdenklichkeit oder Besorgnis. Halten Sie nach anderen Hinweisen Ausschau, die Ihnen weiterhelfen. Dieses Verhalten unterscheidet sich vom verstohlenen Berühren oder Streichen der Nase, weil in diesem Fall die Finger über einen längeren Zeitraum dort verweilen.
53. Bedecken der Nase mit beiden Händen â Das plötzliche Bedecken der Nase und des Mundes mit beiden Händen steht in der Regel mit Schock, Ãberraschung, Unsicherheit, Angst, Zweifel oder Besorgnis in Zusammenhang. Dieses Verhalten hält manchmal über einen längeren Zeitraum an und kann plötzlich auftreten, wenn eine verhörte Person erkennt, dass sich für sie das Blatt zum Schlechten wendet.
54. Erhobene Nase â Viele Europäer sind im wahrsten Sinne des Wortes »hochnäsig«, wenn sie zuversichtlich oder empört sind oder wenn sie sich überlegen fühlen. Es ist ein kulturell bedingtes Verhalten, das manche Menschen häufiger zeigen als andere. Normalerweise sieht man diese Mimik, wenn der Verhörte in die Defensive gerät oder der Verhörende eine ÃuÃerung falsch auffasst. Es ist auch ein Ausdruck von Ãberlegenheit, der manchmal zu Beginn eines Gesprächs bei Personen zu sehen ist, die einen hohen sozialen Status haben.
Lippen und Mund
55. Fingerspitzen an die Lippen â Das Bedecken der Lippen mit den Fingern deutet auf Unsicherheit oder Zweifel hin. Halten Sie nach diesem Verhalten vor allem Ausschau, während der Verhörte eine Frage hört und sie verarbeitet, bevor er antwortet.
56. An den Lippen zupfen â An den Lippen zupfen oder ziehen wird normalerweise mit Angst, Zweifel, Sorge oder mangelndem Selbstvertrauen in Verbindung gebracht. Ignorieren Sie dieses Zeichen bei Menschen, die ein solches Verhalten ständig zeigen, weil sie damit nur zum Ausdruck bringen, dass sie sich langweilen. Bei jenen aber, die es selten tun, ist es in der Regel ein gutes Indiz dafür, dass etwas nicht stimmt oder dass sie ein Problem haben.
57. In die Lippen beiÃen â Beim LippenbeiÃen handelt es sich um eine Beruhigungsgeste, man sieht sie normalerweise bei Menschen, die unter Stress stehen oder sich Sorgen machen. Ãbrigens beiÃen
Weitere Kostenlose Bücher