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Der kleine Luegendetektor

Der kleine Luegendetektor

Titel: Der kleine Luegendetektor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Navarro
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wir unter Stress auf unseren Lippen herum, weil wir unsere Daumen nicht mehr lutschen können (das regt die Nerven im Mund an). Wir beißen uns auch dann in unsere Lippen, wenn wir etwas sagen wollen, es aber nicht können oder sollten. Manchmal sieht man dieses Verhalten auch, wenn jemand bereit ist, das Schweigen zu brechen. In diesem Fall frage ich: »Haben Sie etwas zu sagen?« Achten Sie übrigens ebenfalls darauf, dass wütende Menschen sich auch in ihre Lippen beißen, um sich zu zügeln.
    58. Die Lippen lecken – Das Reiben der Zunge auf den Lippen beruhigt uns auf dieselbe Weise wie das Lippenkauen. Dieses Verhalten steht normalerweise mit Sorgen, Nervosität oder negativen Emotionen in Verbindung; es kann aber auch sein, dass die Person einfach nur trockene Lippen hat, unterscheiden Sie also sorgfältig. Bei manchen Personen ist es ein sehr zuverlässiger Indikator dafür, dass sie sehr unter Stress stehen. Als Professor sehe ich dieses Verhalten ständig bei Studenten, die vor einer Prüfung stehen, auf die sie sich nicht gut genug vorbereitet haben. Ich habe das Verhalten auch in Gesprächen bei Verdächtigen gesehen, die wissen, dass wir in einem anderen Raum Komplizen verhören, und die Angst vor der Aussage ihrer Mittäter haben.
    59. Volle Lippen – Achten Sie auf die Größe und die Fülle der Lippen Ihres Gesprächspartners. Unsere Lippen verändern sich nämlich je nach unserer emotionalen Befindlichkeit. Sie werden klein, wenn wir unter Stress stehen, und groß, wenn wir uns sehr wohl fühlen. Volle, weiche Lippen weisen grundsätzlich auf Behagen und Zufriedenheit hin.
    60. Schmale Lippen – Das Verengen der Lippen ist stets mit negativen Gedanken, Sorgen, Ängsten, Nervosität und einem Mangel an Zuversicht verbunden.
    61. Die Lippen einziehen – Wir ziehen unsere Lippen ein, wenn wir uns große Sorgen machen oder ängstlich sind. Achten Sie auf dieses Zeichen, wenn die Person unter großem Stress steht oder sich Sorgen macht. Sie zieht sie dann so weit ein, bis man die Lippen gar nicht mehr sehen kann. Dieses Verhalten unterscheidet sich stark von der nachfolgenden Lippenkompression, bei der man trotzdem noch viel von den Lippen sieht.
    62. Lippen aufeinanderpressen – Presst jemand seine Lippen aufeinander, ist das ebenfalls ein sehr genauer Hinweis auf Stress oder Sorgen. Wenn Verhörte ihre Lippen aufeinanderpressen, signalisieren sie äußerlich, dass sie sich Sorgen machen, unter Stress stehen oder aus irgendeinem Grund nervös sind. Beim Aufeinanderpressen der Lippen werden die Lippen schmaler, sie üben Druck aufeinander aus. Verbrecher, die ein Geschäft überfallen wollen, pressen unmittelbar vor der Tat ihre Lippen zusammen, um Stress abzubauen.
    63. Widerwille beim Entspannen der Lippen – Jemand, der im Verhör seine Lippen lange zusammengepresst hält und sie nur höchst widerwillig löst, bringt damit zum Ausdruck, dass er unter großem Stress steht oder sich Sorgen macht. Wenn eine Person ihre Lippen zusammenpresst, verschließt sie sich gewissermaßen vor äußeren Einflüssen. Unter Stress befiehlt unser Gehirn, sich von allem abzuschotten, weshalb wir unsere Lippen zusammendrücken und, wie weiter oben beschrieben, unsere Augen bedecken.
    64. Lippenbeben – Wenn die Mundwinkel auch nur leicht zittern, und kein Alkohol konsumiert wurde oder neurologische Schäden vorliegen, ist das ein Hinweis für Unbehagen, Sorge, Angst oder Probleme. Junge Menschen, die zum ersten Mal verhört werden, haben oft bebende Lippen, ebenso auch ehrliche Menschen, die noch nie zuvor mit polizeilichen Ermittlern zu tun hatten. Ich sollte an dieser Stelle anmerken, dass Mitarbeiter der Personalabteilung ebenfalls die Beobachtung gemacht haben, dass manche Stellenbewerber dieses Verhalten zeigen, wenn ihnen die Frage gestellt wird, ob sie derzeit illegale Drogen konsumieren.
    65. Hängende Mundwinkel – Wenn die Lippen zusammengepresst sind und die Mundwinkel nach unten zeigen, dann geht es der Person emotional gesehen richtig schlecht. Diese Mimik ist ein sehr guter Hinweis auf ein hohes Stressniveau oder großes Unbehagen. Es lässt sich nur schwer simulieren und ist somit sehr zuverlässig. Seien Sie jedoch auf der Hut, denn bei manchen Menschen zeigen die Mundwinkel immer nach unten, weshalb sie in diesem Fall keine Rolle spielen.
    66. Sprachliche

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