Der kleine Luegendetektor
werden oder es mit einer Autoritätsperson zu tun haben.
40. Das Gesicht widerwillig zeigen â Eine Person, die ihr Gesicht hinter ihren Händen verbirgt, wenn man ihr Fragen stellt, tut dies wahrscheinlich aus psychologischem Selbstschutz. Die Hände, mit denen sie ihr Gesicht verdeckt, dienen als Barriere und zeigen in letzter Instanz, dass sie sich vor etwas fürchtet und selbst nicht glaubt, was sie sagt. Sie hält die Hände auf Mundhöhe, bewegt sie nicht und lugt an ihnen vorbei, um Fragen zu beantworten wie »Besitzen Sie eine Schusswaffe?«.
41. Die Blinzelfrequenz steigt mit Stress an â Die meisten Menschen blinzeln öfter, sobald sie nervös oder angespannt sind oder unter Stress stehen. Jeder ist anders, aber im Durchschnitt blinzelt man je nach Lichtverhältnissen und Luftfeuchtigkeit sechs bis zwölf Mal pro Minute. Versuchen Sie, das Ausgangsverhalten der Person zu ermitteln, um plötzliche Verhaltensänderungen schneller auszumachen. Wiederholte Studien konnten nicht zeigen, dass Lügner häufiger blinzeln als ehrliche Menschen, dies gilt nur, wenn eine Person unter Stress steht.
42. Ein angespanntes Gesicht mit Augenbrauenzucken â Ein angespanntes Gesicht in Verbindung mit Augenbrauenzucken ist typisch für jemanden, dem schwant, dass er in Schwierigkeiten steckt. Man sieht dieses Verhalten oft bei Leuten, die plötzlich erkennen, dass ein Beweis vorliegt, der ihnen schaden kann, oder dass ein neuer Zeuge verfügbar ist. Diese Mimik weist Parallelen zu Punkt 24 auf, auÃer dass das Gesicht sehr angespannt und starr ist.
43. Zucken unter den Augen â Die kleinen Muskeln und das Gewebe direkt unter den Augen bzw. über den Wangenknochen reagieren bei manchen Menschen sehr empfindlich auf Stress. Wenn Sorgen, Zweifel oder Ãngste bestehen, zittern oder zucken diese zarten Partien und offenbaren so den negativen emotionalen Zustand der betreffenden Person. Plötzliche Ãnderungen, beispielsweise wenn ein Komplize eine belastende Aussage macht, können diese Reaktion auslösen, die übrigens sehr zuverlässig ist, wenn sie völlig unvermittelt aus dem Nichts erscheint.
44. Unruhiger Blick â Augen, die sich hektisch hin und her bewegen, weisen normalerweise auf die Verarbeitung negativer Informationen hin. Ãberprüfen Sie, ob dieses Verhalten mit anderen mimischen Regungen wie einem angespannten Gesichtsausdruck oder dem Anziehen des Kinns (siehe Punkt 106) einhergeht, um Ihre Annahme zu bestätigen. Bedenken Sie, dass auch manche unschuldige Menschen unruhig umherblicken können, wenn sie eine Situation analysieren oder ihre Möglichkeiten abwägen.
45. Blick mit aufgerissenen, starren Augen â Augen, die länger als einen Moment aufgerissen bleiben, weisen normalerweise darauf hin, dass die Person unter Stress steht, überrascht ist oder ertappt bzw. einer Tat überführt wurde. Wenn die Augen länger als üblich aufgerissen bleiben, stimmt etwas nicht â es ist nie ein gutes Zeichen. Ich habe diesen Ausdruck oft gesehen, wenn ein Verdächtiger mit Informationen oder Bildern konfrontiert wurde, von denen er zuvor nichts wusste und die ihn mit einem Verbrechen in Verbindung brachten.
46. Die Augen berühren â Augenberührungen können eine Variante des Augenverdeckens sein. Ich habe diese Geste schon in Gesprächen gesehen, bei denen zwei Personen gleichzeitig befragt wurden; sobald die eine log, kratzte sich die andere am Lid oder bedeckte ihr Auge. Dieses Verhalten ist noch weitgehend unerforscht, aber in den Fällen, in denen ich es beobachten konnte, war es eigentlich immer ein zuverlässiges Anzeichen.
Nase
47. Verstohlenes Berühren der Nase â Jemand kann noch so flüchtig seinen Zeigefinger zur Beruhigung an der Nase reiben, es deutet auf Stress hin, den die Person zu kaschieren versucht. Diese heimlich eingestreute Geste dient der Stressbewältigung und ist normalerweise mit Anspannung und dem Bedürfnis verbunden, nach auÃen hin »alles ist bestens« vorzugeben. Halten Sie nach diesem Zeichen übungshalber einmal bei Führungskräften Ausschau, die es gewohnt sind, immer alles im Griff zu haben, aber dennoch unter hohem Stress stehen.
48. Bebende Nasenflügel â Dieses Verhalten zeigen wir normalerweise, wenn wir uns darauf vorbereiten, körperlich aktiv zu werden. Vorsicht! In der Regel ist das ein guter Indikator, dass
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